Bodenleger

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Der Bodenleger ist ein handwerklicher Beruf im Bereich des Gebäudeausbaus. Bodenleger verlegen Bodenbeläge in Innenräumen von Wohn-, Büro- und Zweckgebäuden, aber auch in Sport- oder Messehallen. Sie wählen passende Bodenbeläge gemäß deren jeweiligen technischen und ästhetischen Eigenschaften aus und führen die Verlegung mit geeigneten Werkzeugen und Hilfsmitteln durch. Vor der Verlegung behandeln sie den Unterboden mittels Schleifen, Fräsen und Absaugen und prüfen die Belegreife von Estrichen und Holzuntergründen. Gebräuchliche Bodenbeläge, die zum Einsatz kommen, sind elastische Kunststoffbahnen aus PVC oder Linoleum, textile Teppiche, Fertigparkett aus Holz oder Kork und Schichtwerkstoffe wie Laminat. Zum Berufsbild gehört die fachliche Beratung von Kunden und die Erstellung von Verlegeplänen und Kostenvoranschlägen.

Regelung der Ausbildung / Ablauf

Der Beruf des Bodenlegers wird als duale Ausbildung durchgeführt. Als Ausbildungsbetriebe kommen Handwerksbetriebe für Fußbodenbeläge und Raumausstattung in Frage, aber auch Unternehmen des Fachhandels für Bodenbeläge und entsprechend aufgestellte Warenhäuser. Die meisten Auszubildenden können mindestens einen Hauptschulabschluss vorweisen, doch auch die Bewerbung ohne Schulabschluss kann erfolgreich sein. Die Ausbildung findet zu zwei Dritteln im Fachbetrieb und zu einem Drittel in der Berufsschule statt. Während der gesamten Zeit ist er im Ausbildungsbetrieb angestellt und erhält von diesem eine Ausbildungsvergütung. Über die gesamte Dauer der Ausbildung führt der Auszubildende ein Berichtsheft. Dieses dient ihm als Nachweis der erlernten Tätigkeiten und wird durch den verantwortlichen Ausbilder geprüft und durch Unterschrift bestätigt.

Dauer der Ausbildung

Die Berufsausbildung zum Bodenleger dauert drei Jahre. Schwerpunkte sind die handwerklichen Fähigkeiten zur Verlegung der unterschiedlichen Bodenbeläge. Dazu gehört die Auswahl und Instandhaltung geeigneter Werkzeuge, die korrekte und umweltschonende Verarbeitung von Hilfsmaterialien wie Klebstoffen, Spachtelmassen und Fugendichtstoffen, die Vorbereitung des Unterbodens und die Erstellung von technischen Unterlagen, wie Verlegeplänen und Aufmaßzeichnungen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Instandhaltung, Pflege und Restauration von vorhandenen Bodenbelägen. Begleitend werden Kenntnisse zum Arbeits- und Tarifrecht, zu Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und zur sachgerechten Kommunikation mit Auftraggebern und Kunden vermittelt.

Abschluss der Ausbildung / Ausblick

Der Auszubildendende wird in einer Zwischenprüfung nach 18 Monaten und in der Abschlussprüfung nach 36 Monaten geprüft und benotet. Beide Prüfungen bestehen jeweils aus einem schriftlichen Test und einer praktischen Aufgabe, wobei die Abschlussprüfung zeitlich umfangreicher ist und höher gewertet wird. Bei der Abschlussprüfung weist der Auszubildende zudem in einem 15-minütigen Gespräch mit dem Prüfer Fachkenntnisse und eine fachspezifische Ausdrucksweise nach. Nach erfolgreichem Abschluss haben die meisten Bodenleger gute Chancen von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden. Es kann auch direkt der Weg in die Selbstständigkeit gegangen werden, ein Meisterbrief ist hierfür nicht erforderlich.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung eröffnen sich Bodenlegern Möglichkeiten zur Weiterbildung und Qualifikation. Dazu gehört die Belegung eines Lehrgangs zum Fachbauleiter Fußbodentechnik an einer Akademie für Weiterbildung. Im artverwandten Beruf des Parkettlegers kann nach einigen Jahren Berufserfahrung als Bodenleger eine Meisterprüfung zum Parkettlegermeister angestrebt werden. Auch ein Studium an einer (Fach-)Hochschule kann nach einigen Jahren Berufserfahrung begonnen werden, es kommen inhaltlich verwandte Fachbereiche wie Holztechnik oder Innenarchitektur in Frage.

Hilfreiche Links

Häufige gestellte Fragen zum Beruf Bodenleger

Was macht ein Bodenleger?

Bodenleger verlegen unterschiedliche Bodenbeläge wie Kunststoffbahnen, Teppiche oder Parkett in Innenräumen von Gebäuden. Dabei beachten Sie neben den technischen Eigenschaften der Werkstoffe auch deren ästhetische Wirkung. Sie beraten Kunden, planen die Arbeitsausführung und nutzen geeignete Werkzeuge und Hilfsmittel, um einen haltbaren und optisch ansprechenden Bodenbelag herzustellen.

Wieviele Bodenleger gibt es in Deutschland?

Im Jahr 2017 waren 12.637 Betriebe im Handwerk Bodenleger bei Handwerkskammern in Deutschland gemeldet. In Betrieben des handwerksähnlichen Gewerbes nach §18 der Handwerksordnung, zu denen der Beruf des Bodenlegers gehört, waren im Jahr 2017 durchschnittlich 1,8 Personen beschäftigt. Entsprechend waren in Deutschland im Jahr 2017 schätzungsweise 22.750 Personen als Bodenleger tätig.

Ist Bodenleger ein freies Gewerbe?

Nach §18 der Handwerksordnung ist der Bodenleger nicht als zulassungsfreies Handwerk, sondern als handwerksähnliches Gewerbe klassifiziert. Sowohl zulassungsfreie Handwerke, als auch handwerksähnliche Gewerbe können ohne Qualifizierung selbstständig ausgeübt werden. Der Beginn der Tätigkeit oder deren Beendigung ist jedoch der örtlich zuständigen Handwerkskammer anzuzeigen.