Der demografische Wandel als Jobchance

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Der demographische Wandel als Jobchance Die absolute Bevölkerungszahl der Bundesrepublik Deutschland schrumpft. Seit 1972 liegt die Sterberate höher als die Geburtenrate. Zudem hat der medizinische Fortschritt die Lebenserwartung der Menschen erhöht. Der demografische Wandel ist nicht nur ein fester Bestandteil der medialen Öffentlichkeit. Vielmehr gehen mit der Verschiebung der Altersstruktur auch gesellschaftliche Konsequenzen einher. Besonders der Arbeitsmarkt wird in Zukunft neu definiert. Dadurch bedingt werden allerdings auch neue Chancen begründet.

Der demografische Wandel als Jobmotor

Da die Geburtenrate in den letzten Jahren stark zurückgegangenen ist, werden künftig frei gewordene Arbeitsplätze schwieriger zu besetzen sein. erfolgreiche Lehr- oder Universitätsabsolventen können die Zahl der neuen Rentner nicht mehr kompensieren. Deutschland droht ein Fachkräftemangel. Vor allem die Gesundheits- und Altenpflege etabliert sich mithin zu einer krisensicheren Branche. Zwar hat der medizinische Fortschritt die Lebenserwartung der Menschen deutlich verlängern können, allerdings sind sie mit zunehmendem Alter auch vermehrt auf Pflegedienste oder medizinische Präventions- sowie Rehabilitationsangebote angewiesen. Dadurch ergeben sich für junge Menschen optimale Berufschancen. Mit einer entsprechenden Ausbildung sichern sich nachfolgende Generationen folglich einen lukrativen Arbeitsplatz. Innerhalb der Ausbildungsordnung wurden zahlreiche neue Bildungswege ermöglicht, um dem Mangel auch wirtschaftlich vorzubeugen. Schlussendlich sind auch die Unternehmen auf qualifizierte Mitarbeiter angewiesen, sollen die freien Stellen jedenfalls mit inländischen Bewerbern besetzt werden.

Neue Ausbildungswege in der Gesundheits- und Pflegebranche

Die tradierten Berufsbilder charakterisieren unlängst nicht mehr die tatsächliche Lage. Die Gesundheits- und Pflegeberufe haben sich gewandelt, um sich dem Trend der Zeit anzupassen. Die ausgeschriebenen Stellen für Krankenschwestern, Pfleger oder medizinische Hilfskräfte bilden mittlerweile einen eigenen Schwerpunkt. Da die Menschen immer älter werden, soll ihnen zugleich ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. Die Chronifizierung von Krankheiten führt hingegen zu einem Mehrbedarf an Hilfe. Die Anforderungen an die Pflegekräfte haben sich stark gewandelt. Zugleich reagiert auch die Wissenschaft auf diese Beobachtung. An den Hochschulen werden neue Studiengänge angeboten, um die Situation künftig zu kontrollieren. Der Studiengang „Pflegewissenschaft“ bildet Studierende mit Managementqualitäten und Organisationswissen aus. Die Pflege zu akademisieren, hat jedoch noch einen zweiten Grund. In Deutschland gibt es etwa 11.500 Pflegeheime, 175 beantragen pro Jahr die Insolvenz. Die Insolvenzverfahren zeigen allerdings, dass die finanzielle Not stellenweise auf ein schlechtes Management zurückzuführen ist. In den Bachelor- und Masterstudiengängen soll dem nunmehr vorgebeugt werden. Weiterhin soll auch die Pflegeedukation in Zukunft verbessert werden, damit Kranke und Angehörige über die individuelle Situation aufgeklärt und auch begleitet werden können. Neben dem Pflegemanagement etabliert sich auch zunehmend der Studiengang der Physiotherapie. Innerhalb von 8 Semestern lernen die Studenten verschiedene Therapieformen kennen. Die klassische Ausbildung kann mit dem neuen Standard des medizinischen Fortschritts jedenfalls kaum mithalten. Neben den therapeutischen und medizinischen Fächern, werden die Studierenden ebenso in Gesundheitsökonomie, Rechtskunde sowie Qualitätssicherungswesen ausgebildet. Fachkräfte zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie über ein vielseitiges Wissen verfügen, wobei sie auch den praktischen Bezug durchaus kennen.

Fazit

Menschen sollen vor allem in Würde altern. Es ist mithin wichtig, dass kranke Menschen eine umfassende Hilfsleistung erwarten dürfen. Die Pflege- und Gesundheitsbranche versucht gleichwohl, die Selbständigkeit des Patienten zu fördern. Unterschiedliche Einrichtungen haben auf den demografischen Wandel reagieren müssen. Es stellt eine große Herausforderung dar, qualifiziertes Personal einzustellen. Zwar gibt es zahlreiche freie Stellen, allerdings kaum Bewerber. Die Arbeitslosenquote im Gesundheitswesen ist sehr gering. Frisch ausgebildete Fachkräfte sind nach wie vor Mangelware. Das akademische Hochschulstudium bietet mithin optimale Berufschancen in einer Branche, die sehr krisensicher und zukunftsorientiert ist. Beim Bewerber muss sicherlich eine Affinität zum Beruf und vor allem soziale Kompetenz erkennbar sein. Zudem fordern die Studiengänge viel Eigenleistung und Fleiß. Wer mithin gerne in verantwortungsvoller Position im Gesundheitswesen tätig sein möchte, darf sich jedenfalls über eine Vielzahl von Angeboten freuen.

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http://www.bmg.bund.de/krankenversicherung/herausforderungen/demographischer-wandel.html

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