Visagist

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Visagisten beschäftigen sich mit der dekorativen Gestaltung von Gesichtern. Mithilfe von Make-up und anderen Kosmetikprodukten wird der Kunde seinem Wunsch entsprechend geschminkt. Teilweise wird auch das Styling der Haare miteinbezogen.

Visagisten finden oft eine Anstellung in Kosmetikstudios, Parfümerien und Friseursalons – welche sich hauptsächlich auf die private Kundschaft fokussieren – oder entscheiden sich für eine freiberufliche Tätigkeit. Auch die Arbeit hinter den Kulissen von Modeschauen, dem Theater oder der Film- und Fernsehlandschaft gehört zu den möglichen Einsatzbereichen.

Das Berufsbild Visagist

Das Berufsbild gehört dem Dienstleistungssektor an und erfordert neben einem ausgeprägten Sinn für Ästhetik und Geschicklichkeit ein entsprechendes Maß an Einfühlungsvermögen und Flexibilität. Der Kunde steht im Vordergrund und muss mit Rücksicht auf den Anlass seines Besuches, beispielsweise einer bevorstehende Hochzeit oder eines Fotoshootings, bedient werden. Eine Typ-Beratung vervollständigt das Angebotsspektrum eines Kosmetikstudios und gehört ebenso zum Aufgabenfeld des Visagisten. Hierbei werden zunächst die optischen Merkmale des Kunden (zum Beispiel der Ton und die Struktur der Haut, die Farbe des Haares, auffällige Male oder Narben und die Proportionen) analysiert. Auf dieser Grundlage entwickelt der Visagist anschließend ein individuelles Schmink-Konzept und führt es dem Kunden erklärend vor. Ziel ist es, die persönlichen Vorzüge des Gesichtes durch den Einsatz der Farbtypenlehre, eine passende Auswahl von Produkten und spezielle Schminktechniken auf harmonische Weise herauszustellen.

Berufsbezeichnung

Visagist

Die Bezeichnung „Visagist“ ist in Deutschland nicht gesetzlich geschützt. Spezifische Seminare zum Erlernen der Tätigkeit werden meist gebührenpflichtig an privaten Kosmetik- oder Visagistenschulen angeboten. Da die Ausbildung zum Visagisten nicht anerkannt ist, können die Ausbildungsinhalte je nach Angebot variieren. Auch die Dauer ist sehr variabel und reicht von einzelnen, mehrstündigen Seminaren, die üblicherweise am Wochenende stattfinden, bis hin zu mehrmonatigen Kursangeboten. Zudem ist teilweise ein Fernstudium möglich, welches durch gelegentliche Anwesenheitsseminare die praktische Übung an realen Modellen integriert. Viele der gängigen Kosmetik- und Visagistenschulen fordern keinen spezifischen Schulabschluss für diese Ausbildung; oft wird allerdings ein Mindestalter von 16 Jahren vorausgesetzt.

Der Beruf ist verwandt mit dem des Kosmetikers und dem des Maskenbilders, deren Ausbildungen gesetzlich anerkannt sind. Während sich Kosmetiker der Pflege des ganzen Körpers widmen und die Behandlung oft unter der Berücksichtigung gesundheitlicher Aspekte erfolgt, ist die Gestaltung des Visagisten ausschließlich auf dekorative Zwecke ausgelegt und ermöglicht dadurch eine größere künstlerische Freiheit. Der Unterschied zum Maskenbilder liegt in der branchenüblichen Arbeitsumgebung und den damit einhergehenden Anforderungen an die Gestaltung der Person. Maskenbildner sind besonders für starke Verfremdungseffekte zuständig, wie sie oft in Filmen benötigt werden, während Visagisten stets den Menschen in seiner ursprünglichen Form im Hinterkopf behalten. Dennoch sind Überschneidungen in den Aufgabenbereichen der drei Berufe nicht unüblich.