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Viele junge Leute würden gerne einmal ins Ausland – nicht nur, um am Strand zu liegen, sondern um eine fremde Kultur kennen zu lernen und zu erfahren, wie Menschen außerhalb ihres gewohnten Umfelds leben und was sie jeden Tag bewegt, wie der Alltag fernab ihrer gewohnten Umgebung ablaufen kann. Einige haben auch die durchaus realistische Überlegung, dass sie in puncto Beruf und Karriere weiter vorankommen, wenn sie es schaffen, im Ausland zu bestehen und dort Erfahrungen zu sammeln. Für Auslandserfahrung ist die Zeit unmittelbar nach der Schule sicherlich einer der besten Zeitpunkte, da junge Leute dann noch nicht die gleichen Verpflichtungen und Überlegungen anstellen müssen, wie das etwa bei ihren Eltern der Fall wäre.
Ausland – ja oder nein?
Grundsätzlich bieten sich Auslandsreisen für Schulabgänger besonders gut an, da sie noch keine Familien, keinen Job oder sonstige Verpflichtungen haben, die sie in jedem Fall erfüllen müssen. Sie können einfach ihre Koffer packen, wenn sie die Schule erfolgreich hinter sich gebracht haben – auch sind sie noch in einem lernfähigen, offenen Alter, in dem sie von einem Auslandsaufenthalt viel für ihren eigenen Alltag schöpfen können. Grundsätzlich empfiehlt sich ein Auslandsaufenthalt, wenn:
- in der Schule bereits die Landessprache gelernt wurde und nun perfektioniert werden könnte
- in der Schule die Landessprache nicht erlernt wurde, was nun im Ausland nachgeholt werden kann
- nach der Schule noch nicht klar ist, welcher berufliche Weg am attraktivsten wirkt – oder wenn man sich noch ein Jahr Zeit damit lassen könnte, die Ziele zu verwirklichen
- die beruflichen Ziele davon profitieren würden, einen Auslandsaufenthalt im Lebenslauf vorweisen zu können
- der Schüler sich schon immer für ein Land, eine Sprache oder einen kulturellen Raum begeistern konnte, den er/sie nun gerne kennen lernen würde
- der gewünschte Studiengang im Ausland angeboten wird und sich der Schüler vorstellen kann, für diesen Zeitraum ins Ausland zu gehen oder dort einige Semester zu verbringen
- die Möglichkeit eines Praktikums im Ausland besteht und der Schüler vorlesungsfreie Zeiten im Studium oder einige Zeit vor Studienbeginn dafür hergeben würde
Ein Auslandsaufenthalt zieht es allerdings nach sich, das gewohnte Umfeld zumindest für einige Zeit zu verlassen. Familie und Freunde bleiben zu Hause. Die regelmäßigen Hobbys kann man in der Zeit des Auslandsaufenthalts nicht ausführen und muss sie ruhen lassen.
Sogar Schüler sind nie ganz ohne Bindung und Verpflichtung und werden sich überlegen müssen, ob sie sich vorstellen können, all das für die Auslandszeit hinter sich zu lassen. Wenn sie das können und ihnen der Aufenthalt das wirklich wert ist, spricht allerdings nichts dagegen. Dennoch sollte sich jeder bemühen, im Ausland den Anschluss zu finden, denn auch dort wird man sich erst ans neue Umfeld zu gewöhnen und sich zu integrieren – das ist immer eine Herausforderung.
Bei allen potenziellen Nachteilen sollten sich interessierte Schulabgänger aber bewusst machen, dass sie nie mehr so viel Zeit und so wenig Bindung und Verpflichtung haben werden wie jetzt. Gerade längere Auslandsaufenthalte wären dann nicht mehr so leicht möglich.
Sprachreisen: short and sweet
Sprachreisen sind kurz und dauern meistens nur wenige Monate. Sie sind dazu gedacht, bereits vorhandene sprachliche Fähigkeiten zu perfektionieren, seltener auch zum Erlernen einer neuen Sprache. Dabei besucht man während des Aufenthalts eine Sprachschule und mischt sich zugleich unter die Bevölkerung, um die erlernten Sprachfähigkeiten gleich in die Praxis umzusetzen. Die Sprachreise als mehrmonatiger Aufenthalt eignet sich, wenn Schüler nicht ewig fortbleiben wollen und es ihnen wichtig ist, trotzdem so viel wie möglich von der Sprache zu erlernen.
Sprachreisen – Effektivität in kurzer Zeit
Sprachreisen sind effektiv, da sie den Besuch einer Sprachschule beinhalten und dafür sorgen, dass die Sprache korrekt erlernt wird. Die erlernten Kenntnisse können – und müssen sogar – im Gespräch mit den Einheimischen verbessert und perfektioniert werden. Dadurch festigen sie sich auf die Art und Weise, wie auch Kinder eine Sprache erlernen. Was man während einer Sprachreise gelernt hat, sitzt garantiert, wenn man wieder nach Hause kommt.
Sprachreisen als Auslandsaufenthalt
Natürlich zählen Sprachreisen als Auslandsaufenthalte. Sie sollten auf jeden Fall in den Lebenslauf einfließen, denn sie zeigen genauso wie jeder andere Auslandsaufenthalt, dass der Schüler Engagement für seine sprachliche Entwicklung aufbringt. Da sie allerdings nie sehr lange dauern, wird man dabei vorrangig die Sprache lernen, aber nur an der Oberfläche echte Auslandserfahrung sammeln, die man in einen Beruf einbringen könnte – dafür ist die Dauer einer Sprachreise schlichtweg zu kurz bemessen.
>> Übersicht an Sprachschulen von EF Sprachreisen
Work & Travel – sprechend Geld verdienen
Work & Travel ist eine Form der Sprachreise, bei der Teilnehmer einige Zeit im Ausland verbringen, um dort zu arbeiten. Sie verdienen Geld und finanzieren so ihren Lebensunterhalt. Das klingt zunächst unheimlich, denn wie soll man sich in einem fremden Land gleich eine Arbeitsstelle suchen, die zum Leben reicht? Die Teilnahme an einem Work & Travel-Programm ermöglicht das auf eine realistische Art und Weise, denn beim Arbeitgeber kommt man zugleich unter und hat mit dem Verdienst dann mehr Freiheit als ein regulärer Arbeitnehmer.
Berührungen mit der Wirklichkeit
Beim Work & Travel kann man in Berührung kommen mit der alltäglichen Realität im Ausland. Theoretisch kann man im Rahmen eines jeden Jobs einen Work & Travel-Aufenthalt einplanen; die Art der Jobs hängt allerdings von der Qualifikation ab. Denkbar wäre von einer Aushilfstätigkeit als Fruit Picker in Australien bis hin zum anspruchsvollen Praktikum in einem internationalen Unternehmen mit attraktivem Zeugnis für den späteren Arbeitgeber alles. Man wird dabei in Berührung mit der Wirklichkeit des fremden Landes kommen und es ganz ungefiltert erleben.
Der ausländische Arbeitsmarkt
Natürlich gibt es beim Work & Travel Arbeiten und offene Stellen, die nicht wirklich attraktiv sind. Fruit Picking in Australien beispielsweise ist Knochenarbeit, das muss einem Work & Travel-Teilnehmer klar sein. Bei diesem Beispiel kann man die gestattete Zeit des Aufenthalts als Work & Travel-Teilnehmer allerdings durch solche Tätigkeiten ausdehnen und hat dadurch etwas davon, auch solche Arbeiten zu übernehmen. Immerhin gehören auch sie zur Wirklichkeit des Alltags eines Landesbewohners, und auch die will man natürlich kennen lernen.
Weitere Informationen finden Sie auch unter www.auslandsjob.de
Au Pair
Ein Au Pair ist ein Kindermädchen (Männer werden ebenfalls wärmstens willkommen geheißen), das das fremde Land besucht, um die Sprache zu erlernen und den Alltag zu erleben. Wo könnte das besser funktionieren als bei einer ausländischen Familie, die den jungen Erwachsenen in ihren Alltag integriert und in ihrer Mitte aufnimmt? Au Pairs bleiben meist ein Jahr, werden gegen Hilfstätigkeiten im Haushalt aufgenommen und besuchen zugleich die Sprachschule. Von der Familie wird ihnen das Land gezeigt und sie erhalten ein Taschengeld.
Sprachenlernen fast wie zu Hause
Beim Auslandsaufenthalt fehlt oft der Anschluss an die Familie. Gerade junge Erwachsene fühlen sich schnell einmal verloren und finden nicht so leicht den Anschluss. Wenn sie bereits ein behütetes Zuhause im Ausland haben, das auf sie wartet, wie es Au Pairs geboten bekommen, fällt ihnen die Integration in die ausländische Gesellschaft viel leichter. Auch haben sie Rückhalt und können lernen, zumindest etwas auf eigenen Beinen zu stehen, bevor sie nach der Au Pair-Zeit ins Studium starten.
Au Pair – ist das was für mich?
Als Au Pair sollte man kein Problem damit haben, im Haushalt mitzuhelfen und auch Kinder um sich zu haben. Meistens handelt es sich um Familien mit jungen Kindern, die Au Pairs bei sich aufnehmen. Mit ihren Kindern unternehmen sie immerhin auch viel, deswegen nehmen sie ihr Au Pair gleich mit. Sinnvoll wäre es natürlich, wenn man grundsätzlich gerne familiären Anschluss hat und sich nicht abends lieber im Zimmer einschließt, um Ruhe vor den anderen Leuten im Haushalt zu haben.
Auslandspraktikum – erste Arbeitserfahrung sammeln
Auslandserfahrungen sind im Lebenslauf Gold wert – umso mehr natürlich, wenn bereits ein junger Mensch sie vorweisen kann. Vielleicht braucht der frisch gebackene Schulabgänger auch für seinen Wunschstudiengang ein Vorpraktikum, das er mit dem Auslandspraktikum kombinieren könnte.
Auslandserfahrung für den Beruf
Auslandserfahrungen im Lebenslauf sind besonders wertvoll, wenn sie wirtschaftlicher Art sind. Natürlich geht es auch um Fremdsprachenkenntnisse, doch aus der Zeit eines Auslandspraktikum würde man auch ein kleines ausländisches Netzwerk behalten und wüsste zumindest für das Umfeld des Praktikumsbetriebs, wie die Unternehmensstrukturen aussehen – und wie man am effektivsten mit ihnen arbeitet. Ein Auslandspraktikum ist als herausfordernder Berufseinstieg auch auf einer persönlichen Ebene sehr wertvoll. Wer sie meistert, kann mit Recht stolz auf sich sein, denn danach sitzt die Sprache garantiert und auch die ersten Berufskenntnisse sind bereits erworben. Ob Vorpraktikum oder nicht, man wird das Auslandspraktikum auf jeden Fall verwenden können, sei es auch „nur“ zur beruflichen Orientierung.
Auslandspraktika – hohe Ansprüche für Spracherfahrene
Wer ein Auslandspraktikum absolviert, muss in der Regel die Sprache bereits beherrschen – und das auch nicht auf rudimentärem Niveau. Immerhin soll man nicht nur fachlich in den Betrieb einsteigen können, sondern muss auch mit den Kollegen sprechen können, um sich einarbeiten lassen zu können. Auslandspraktika sind kein Zuckerschlecken und werden für die meisten Praktikanten zur echten Herausforderung, sodass man sich vorher fragen sollte, ob man bereit ist, die Herausforderung anzunehmen. Natürlich wird man von allen Seiten Hilfe und Unterstützung erfahren, und doch muss man sich auch eigenständig darum kümmern, eventuelle (Sprach-)Lücken selbständig aufzufüllen.
Auslandsstudium
Manche Schüler wissen ganz genau, was sie studieren möchten und wo es die passenden Studiengänge gibt. Häufig dehnen sie ihre Suche auch aufs Ausland aus – warum auch nicht? Ein Auslandsstudium ist der ultimative Schritt in echte Eigenständigkeit und wird jeden Arbeitgeber schwer beeindrucken. Junge Leute, die ganze 6 Semester oder länger ins Ausland gehen, sich die Fremdsprache zutrauen und das Studium geschafft haben… das macht Eindruck!
Das perfekte Studienfach im Ausland
Ausländische Hochschulen sind den deutschen Unis in mancher Hinsicht voraus. Gerade der englischsprachige Raum hat etliche Studiengänge, die es in Deutschland nur vereinzelt oder gar nicht gibt. Wenn man also schon umziehen müsste, warum dann nicht gleich eine Stufe höher gehen und sich ins Ausland wagen? Es muss sich auch nicht um ein ganzes Studium im Ausland handeln, ein Auslandssemester würde auch vollkommen genügen. Danach kann man sich sicher sein, dass die Fremdsprache sich alles andere als fremd anfühlt und man für künftige Arbeitgeber extrem wertvoll sein wird.
Auslandsstudiengänge – keine kleine Herausforderung
Ein Auslandsstudium ist ohne Zweifel eine Herausforderung, die nicht unterschätzt werden darf. Als junger Erwachsener bereits alles zurücklassen, die Familie nur noch gelegentlich sehen, überhaupt ein Studium aufnehmen, und das auch noch im Ausland mit einer fremden Sprache… das kann selbst dem widerstandsfähigsten jungen Studenten über den Kopf wachsen. Deswegen ist es wichtig, auch solche Krisen eigenständig zu überwinden und mit echter Motivation an die Sache heranzugehen, um am Ball zu bleiben, auch wenn es hart wird. Wer das kann, ist fürs Auslandsstudium wirklich gemacht und sollte sich an die wertvolle Qualifikation heranwagen.
Empfehlenswerte Webseiten:
– Deutscher Akademischer Auslandsdienst
– The ERASMUS Programme – studying in Europe and more
Auf eigene Faust ins Ausland
Für Auslandsaufenthalte gibt es viele sinnvolle Möglichkeiten, die sich für jeden jungen Erwachsenen anbieten. Wer gerne berufliche Erfahrungen in Verbindung mit Spracherfahrungen sammeln will, wird ebenso fündig wie Schulabgänger, die beim Auslandsaufenthalt neue Freundschaften schließen oder die Reise auch nicht zu lang ausdehnen wollen. Die richtigen Abenteurer machen sich jedoch unabhängig von solchen Programmen auf ins Ausland, was auf verschiedenen Wegen möglich ist.
Programm-Teilnahme oder Selbständigkeit?
Beim Auslandsaufenthalt sollte man der Einfachheit halber lieber nach einem Programm suchen, das geeignet ist, um die eigenen Anforderungen zu erfüllen – denn das geht einfacher. Ein Auslandsaufenthalt hängt je nach Zielort mit einem Visum und anderen komplexen Anforderungen ab, die man sich von einer Organisation abnehmen lassen kann, um die Zeit genießen zu können. Auf eigene Faust muss man höchstens dann ins Ausland, wenn die Wünsche und Bedürfnisse so speziell sind, dass man sich tatsächlich nirgends repräsentiert sieht – aber das ist selten.
Information ist alles
Manchmal kommt alles anders, als man denkt, und man geht fast automatisch auf eigene Faust ohne Unterstützung ins Ausland. Findet man etwa dort ein spannendes Praktikum, das man unbedingt haben will, bewirbt man sich darauf und kümmert sich selbständig um den Umzug und alle weiteren wichtigen Regelungen. Je mehr Hilfe und Unterstützung man bekommen kann, desto stressfreier wird der Auslandsaufenthalt allerdings auch – und desto mehr Spaß macht er. Auch erhält man durch die Programmteilnahme Zertifikate und Bestätigungen über den Auslandsaufenthalt, die jede Bewerbung um ein Vielfachs aufwerten.