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Allgemeine Beschreibung
Ausgelernte Raumausstatter beschäftigen sich sehr viel mit handwerklicher Arbeit, da die Dinge, mit denen ein Raum ausgestattet werden soll, erst eigenständig hergestellt werden müssen.
In Abhängigkeit von dem Hauptaugenmerk, das durch die vorliegende Aufgabe definiert wird, muss ein Raumausstatter also beispielsweise Böden verlegt, Wandfarben angebracht oder Vorhänge genäht werden. Im Vorhinein muss sich der Raumausstatter mit der Planung seiner Arbeit befassen. Im Zuge dessen muss er die auszustattenden Räume besichtigen, die für die Arbeit benötigten Kosten berechnen sowie provisorische Zeichnungen für die entsprechenden Designs entwerfen.
Auch die Kundenberatung ist ein großer Bestandteil der Arbeit als Raumausstatter. Folglich erteilt er Ratschläge im Hinblick auf die kreative Ausgestaltung und Dekoration von Räumen und hilft den Kunden bei der Umsetzung dieser Pläne. Da der Raumausstatter nicht nur Böden oder Möbel, sondern auch Fenster, Wände und Decken designt und damit für eine ansprechende Gestaltung der Zimmer sorgt, ist diesem Beruf also durchaus eine handwerkliche Vielseitigkeit zuzuordnen. Hinzu kommt die abwechslungsreiche Kombination aus Handwerk und Kreativität, die diesem Beruf innewohnt.
So kommt der Raumausstatter seinen Designideen mit technischen Hilfsmitteln, wie unter anderem Nähmaschinen oder Tapeziermessern, nach. Die Anreize für die Gestaltung bestimmter Gegenstände werden während des ersten Beratungsgesprächs mit dem Kunden geliefert. Die Kunden kontaktieren den Raumausstatter persönlich oder über das Internet und erteilen dann einen Auftrag.
Ausbildung
Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung zum Rausausstatter erfolgt nach dem klassischen Modell der dualen Ausbildung. Demzufolge befindet sich der Lehrling in regelmäßig wechselnden Phasen entweder in seinem Ausbildungsbetrieb oder in der verantwortlichen Berufsschule. In dem Ausbildungsbetrieb lernt der Auszubildende die praktischen handwerklichen Fähigkeiten, die es diesen Beruf benötigt. Je nachdem, wie groß oder klein der Ausbildungsbetrieb ist, konzentriert sich der Raumausstatter auf mehrere oder lediglich einen Schwerpunkt der Raumausstattung.
In der zuständigen Berufsschule wird der Lehrling mit umfangreichem Wissen über die Eigenschaften und Herstellung von Textilien und weiteren Stoffen konfrontiert. Während der Zeit im Raumausstattungsbetrieb wird der Lehrling von Beginn an in der Umsetzung von Raumplanungen eingesetzt und bekommt damit sofort einiges an Verantwortung auferlegt.
Im ersten Lehrjahr erwarten den Auszubildenden je nach Schwerpunktsetzung des Unternehmens folgende fachliche Inhalte:
- Bearbeiten von Werkstoffen
- Messen und Anfertigen von Zeichnungen
- Umgang mit Maschinen und Werkzeugen
Im weiteren Verlauf der Lehre werden dem Auszubildenden weiterführende handwerkliche Fähigkeiten nähergebracht. Dazu gehört unter anderem das Nähen, Polstern oder Tapezieren.
Neben den designspezifischen und handwerklichen Inhalten der Ausbildung muss der Lehrling ebenso lernen, wirtschaftlich vorzugehen und ein Feingefühl für den Umgang mit Kunden zu entwickeln. Zum wirtschaftlichen Vorgehen gehört die Berechnung von jeglichen Kosten für beispielsweise Material oder das Stellen von Rechnungen.
Im dritten Ausbildungsjahr spezialisiert sich der Lehrling auf einen der fünf folgenden Tätigkeitsbereiche:
- Polstern
- Boden
- Raumdekoration
- Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen
- Wand- und Deckendekoration
Am Ende des dritten Lehrjahres muss sich der Azubi der Abschlussprüfung stellen.
Dauer
Die Ausbildung zum Raumausstatter dauert üblicherweise genau drei Jahre. Bei guten Leistung ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit.
Abschluss
Nach bestandener Abschlussprüfung erhält der Lehrling den Titel des Raumausstatters.
Ausblick nach der Ausbildung
Als ausgelernter Raumausstatter kann die damit angestrebte Tätigkeit sofort begonnen werden. Dieser Abschluss qualifiziert den Raumausstatter nicht nur für die Arbeit in klassischen Raumausstattungsbetrieben, sondern auch für ein Beschäftigungsverhältnis in Möbelhäusern oder Theatern. Je nach in der Ausbildung gewählten Schwerpunkt, konzentriert sich der ausgelernte Raumausstatter hauptsächlich auf einen der Fünf bereits genannten Bereiche.
Im Schwerpunkt Polstern stellt der Raumausstatter entweder neue Polstermöbel her oder beschäftigt sich mit der Restaurierung von bereits veralteten Polstermöbeln. Sowohl die Neuaufbereitung als auch die Produktion neuer Polstermöbel findet in den Werkstätten der zuständigen Unternehmen statt. Sofern der damalige Lehrling die Spezialisierung Boden gewählt hat, beschäftigt sich der Raumausstatter hauptsächlich mit jeglichen Arten von Bodenbelägen. Diese müssen zum Beispiel verlegt, geschliffen oder poliert werden. Die Schwerpunkte Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen und Raumdekoration sehen sich auf inhaltlicher Ebene ziemlich ähnlich.
In diesem Bereich ist der Raumausstatter ein Fachmann im Bereich der Gardinen, Kissen oder Rollos. Diese Gegenstände produziert der Raumausstatter im Nähatelier unter Zuhilfenahme von Werkzeugen, wie zum Beispiel der Nähmaschine. Wenn sich der Raumausstatter auf die Wand- und Deckendekoration spezialisiert hat, ist er dafür verantwortlich, Löcher in der Wand auszufüllen oder alte Tapeten zu entfernen. Auch die Tapezierung und Zuschneidung von Papier- oder Stoffbahnen gehört zu den Aufgaben des Raumausstatters in diesem Bereich.
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Im Anschluss an die Ausbildung zum Raumausstatter kann eine weiter Spezialisierung des bereits vorhandenen Wissens vorgenommen werden. Durch den Besuch von verschiedenen Lehrgängen, kann der Raumausstatter sein Wissen in bestimmten Bereichen vertiefen. So kann sich unter anderem zum Techniker oder Bühnenausstatter weitergebildet werden.
Durch den Besuch der Meisterschule kann sich der Raumausstatter zum Raumausstattermeister fortgebildet werden. Der Meisterbrief befähigt den Raumausstatter, eigene Lehrlinge auszubilden und in den Weg in die Selbstständigkeit zu ebnen. Sofern der Raumausstatter einen entsprechenden Schulabschluss vorweisen kann, besteht ebenso die Möglichkeit, ein Studium an einer Hochschule zu absolvieren. Hier bieten sich beispielsweise die Studiengänge Innenarchitektur oder Bühnenbildnerei an. Das Studium stellt dem Raumausstatter leitende Positionen und ein besseres Gehalt in Aussicht.
Weiterführende Links
- Raumausstatterblog – Schöner Wohnung
- Ausbildung zum Raumausstatter bei Azubi.de
- Wikipedia über den Raumausstatter