Tiefbaufacharbeiter

tiefbaufacharbeiter
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Allgemeine Beschreibung

Tiefbaufacharbeiter werden auf Baustellen jeglicher Art eingesetzt. Dabei arbeiten sie nicht nur – wie die Berufsbezeichnung vermuten lässt – unter der Erde, sondern auch an der frischen Luft.
Hauptsächlich erledigen sie alle Arbeiten, die mit Erde zu tun haben. Folglich stellen sie unter anderem Baugruben her. Hinzu kommt, dass sie mit der Vorbereitung von Baustellen beauftragt werden, indem sie sie absichern und die benötigten Baumaschinen anfordern.

All diese Aufgaben erledigen sie unter strenger Einhaltung vorgefertigter Pläne und präziser Vorgaben.
Um die Erdarbeiten möglichst effektiv vornehmen zu können, bedienen Tiefbaufacharbeiter Baumaschinen, wie beispielsweise den Bagger. Die somit hergestellten Gräben werden anschließend gegen jegliche Form der Erdbewegung gesichert. In anderen Fällen kann es dazu kommen, dass der Tiefbaufacharbeiter Gräben oder Bauflächen trockenlegen muss.

Während der Arbeit auf Baustellen jeglicher Art müssen Tiefbaufacharbeiter bestimmte Schutzkleidung tragen. Dazu zählen grundsätzlich Handschuhe, Sicherheitsschuhe, eine Warnweste und ein Helm. Sofern auf besonders lauten Baustellen gearbeitet wird, ist es verpflichtend, zusätzlich einen Gehörschutz anzulegen.

Ausbildung

Ablauf der Ausbildung

Die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter erfolgt nach dem klassischen Modell der dualen Ausbildung. Folglich befindet sich der Auszubildende abwechselnd in dem Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Während der Zeit im Ausbildungsbetrieb wird dem Lehrling das praktische Fachwissen und handwerkliche Geschick, das für diesen Beruf notwendig ist, nähergebracht. In regelmäßigen Abständen besucht der Auszubildende die verantwortliche Berufsschule, in der er, durch herkömmlichen Unterricht, die theoretischen Grundlagen des Fachbereichs „Tiefbau“ erlernt.

Am Anfang der Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter muss der Lehrling eine Reihe an handwerklichen Fähigkeiten erlernen. Zum Beispiel muss er wissen, wie Bauteile aus Stahlbeton und Beton hergestellt werden oder wie man bei der effektiven Bearbeitung von Holz vorgeht.

Zudem benötigt der Auszubildende Wissen darüber, wie Baupläne richtig gelesen und Messungen so genau wie möglich abgefertigt werden. Zu Beginn der Ausbildung kommen ebenso leichte Hilfestellungen hinzu, indem der angehende Tiefbaufacharbeiter unter anderem dabei assistiert, Hinweisschilder aufzustellen, Baustoffe anzufertigen und bereitzustellen sowie Baustellenbereiche abzusperren. Mit der Zeit wird dem Lehrling auch der Umgang mit Baumaschinen beigebracht. Dazu zählt vornehmlich der Bagger, mit dem zukünftig Schächte und Gruben ausgehoben werden sollen. Während der Ausbildung ist es dem Tiefbaufacharbeiter möglich, sich auf einen der fünf folgenden Bereiche zu spezialisieren:

  • Kanalbauarbeiten
  • Straßenbauarbeiten
  • Brunnen- und Spezialtiefbauarbeiten
  • Rohrleitungsbauarbeiten
  • Gleisbauarbeiten

Dauer

Die grundständige Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter dauert zwei Jahre. Bei besonderen Leistungen ist es möglich, die grundständige Ausbildung auf 1-1,5 Jahre zu verkürzen.

Abschluss

Nach dem erfolgreichen Bestehen der Abschlussprüfung erhält der Auszubildende den Titel des Tiefbaufacharbeiters.

Ausblick nach der Ausbildung

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter arbeitet er auf Baustellen jeglicher Art. Je nachdem, welche der fünf Fachrichtungen im Rahmen der Ausbildung gewählt worden ist, ist der Tiefbaufacharbeiter für diesen einen Fachbereich zuständig. Jede der fünf Spezialisierungen hat mit den anderen gemein, dass der Tiefbaufacharbeiter in den Boden gräbt. Im Vorhinein vermisst er die Baustelle und sperrt sie anschließend ab. Die dem Tiefbaufacharbeiter vorliegenden Baupläne geben ihm Informationen über die zu erledigenden Aufgaben. Mit Hilfe des Baggers wird die zu bearbeitende Fläche freigelegt.

Im Anschluss daran wird mit der eigentlichen Aufgabe begonnen. Sofern die Fachrichtung Kanalbauarbeiten gewählt worden ist, ist der Tiefbaufacharbeiter dafür zuständig, Wohneinheiten an das Wassernetz anzuschließen und Abwasserleitungen dicht zu halten. In der Fachrichtung Straßenbauarbeiten wird er damit beauftragt, beispielsweise Fußwege oder Autobahnen auszubauen. Dafür fallen Aufgaben, wie zum Beispiel das Planieren des Bodens oder das Verlegen von Pflastersteinen, an.

Wenn der Tiefbaufacharbeiter im Bereich Brunnenbau- und Spezialtiefbaufacharbeiten tätig ist, führt er die Installation von Pumpen oder Brunnenanlagen und Untersuchungen des Baugrundes durch. Sofern der Schwerpunkt des Tiefbaufacharbeiters auf Rohrleitungsbauarbeiten liegt, wird er damit beauftragt, Wasser- und Gasrohre zu verlegen. Diese müssen im Vorhinein aufeinander zugeschnitten und anschließend verbunden werden. Darüber hinaus hebt er Kabelschächte aus und zieht Stromkabel.
Im Tätigkeitsbereich der Gleisbauarbeiten ist der Tiefbaufacharbeiter für den Ausbau des Eisenbahnnetzes verantwortlich. Im Zuge dessen verlegt er unter anderem Schwellen und Schienen.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Im Anschluss an die zweijährige Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter ist es möglich, ein weiteres Jahr Ausbildung zu absolvieren. In diesem Jahr erfolgt die Spezialisierung auf einen der fünf bereits geschilderten Bereiche. Nach dem Abschluss dieser Ausbildung erhält der Auszubildende statt des allgemein gefassten Titels „Tiefbaufacharbeiter“ eine spezifische Bezeichnung wie bspw. „Kanalbauer“.

Eine weitere Option stellt die sogenannte Anpassungsweiterbildung dar. Diese findet in Form mehrerer Qualifizierungslehrgänge statt und dient der Vertiefung des Wissens in einem bestimmten Bereich (z.B. Arbeitsschutz oder Bohrmaschinenführung). Somit wird der Tiefbaufacharbeiter zum Fachmann für einen dieser Tätigkeitsfelder, sodass ihm auf Baustellen oftmals eine leitende Position zukommt.

Sofern das dritte Jahr durch eine Aufbauausbildung absolviert wurde, kann der Tiefbaufacharbeiter die Meisterschule besuchen und einen Meisterbrief erwerben.
Ein Studium ist ebenso denkbar, sofern der entsprechende Schulabschluss vorliegt. Das abgeschlossene Studium stellt eine höhere Position und besseres Gehalt in Aussicht.

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