Zerspanungsmechaniker

zerspanungsmechaniker
RobbieWi – Pixabay

Allgemeine Beschreibung

Zerspanungsmechaniker sind hauptsächlich mit der Herstellung von Bauteilen unter größtmöglicher Präzision beauftragt. Dafür nutzen sie viele verschiedene metallverformende Verfahren wie Fräsen, Drehen, Schleifen oder Bohren. Um diese Verfahren möglichst effektiv umzusetzen, wenden ausgelernte Zerspanungsmechaniker vorzugsweise automatisierte und computergesteuerte Werkzeugmaschinen an. Diese technischen Hilfsmittel erleichtern die detailreiche Produktion von Bauteilen enorm.

Die erstellten Bauteile müssen im weiteren Verlauf zu einem Werkstück zusammengebaut werden. Nachdem die für ein Werkstück benötigten Einzelteile hergestellt wurden, werden diese zu bestimmten Baugruppen zusammengesetzt. Vor der tatsächlichen Produktion muss der Zerspanungsmechaniker einige wichtige Rechnungen anstellen. Aufgrund dessen werden für diesen Beruf gute Kenntnisse in Geometrie und Mathematik vorausgesetzt, denn die herzustellenden Bauteile müssen bestimmten Maßen folgen, die der Zerspanungsmechaniker im Vorhinein berechnen muss (Flächen, Rauminhalte …).

Neben der Planung und Herstellung von Werkstücken muss der Zerspanungsmechaniker ebenso für die Überprüfung der Qualität der Werkstücke aufkommen. Daher muss der Konstruktionsprozess regelmäßig kontrolliert und überprüft werden. Hinzu kommen Wartungsarbeiten an Maschinen, die der Zerspanungsmechaniker ebenfalls durchführen muss.
Um sich während der Arbeit vor Verletzungen schützen zu können, ist der Zerspanungsmechaniker in der Pflicht, entsprechende Schutzbekleidung, wie Schutzbrille, Handschuhe oder evtl. Gehörschutz, anzulegen.

Ausbildung

Ablauf der Ausbildung

Die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker erfolgt nach dem klassischen Modell der dualen Ausbildung, also abwechselnd im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule.
Im zuständigen Ausbildungsbetrieb lernt der Auszubildende alle praktischen Inhalte des Berufes. Darüber hinaus erhält der Lehrling genaue Aufgaben, mit deren Lösung er sich im Betrieb beschäftigen soll.

Während der Zeit in der Berufsschule lernt der Auszubildende das für die Praxis benötigte theoretische Fachwissen, um ihn auf die Aufgaben in der Berufstätigkeit vorzubereiten.
Wie in vielen anderen handwerklichen Berufen üblich, muss der Lehrling über die gesamte Zeit seiner Ausbildung ein sogenanntes Berichtsheft führen. Dieses soll zur Dokumentation aller Tätigkeiten des Auszubildenden während seiner Lehre dienen und wird regelmäßig überprüft.

Während des ersten Ausbildungsjahres lernt der Auszubildende, die vielen verschiedenen Metalle, mit denen er im Laufe seiner Berufstätigkeit konfrontiert werden wird, richtig voneinander zu unterscheiden. Um diese effektiv bearbeiten zu können, lernt der Auszubildende erste einfache Werkzeuge und den Umgang mit ihnen kennen. Mit Hilfe dieses anfänglichen Grundwissens, kann der Auszubildende erste eigene Projekte angehen und Bauteile anfertigen.

Mit dem Beginn des zweiten Lehrjahres darf der Auszubildende auch computergesteuerte Maschinen nutzen und, falls nötig, programmieren.
Zum Ende des zweiten Lehrjahres muss sich der Auszubildende der Zwischenprüfung stellen, die aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil besteht.
Sofern diese bestanden worden ist, geht der Lehrling in das dritte und anschließend in das vierte Lehrjahr über. Zukünftig erhält er komplexere Aufträge, in der er gleichermaßen für die Planung und die Durchführung zuständig ist.

Heutzutage ist es für einige Auszubildende sogar möglich, Zusatzqualifikationen zu erlangen. Dazu zählen:

  • Additive Fertigungsverfahren
  • IT-gestützte Anlagenänderung
  • Prozessintegration
  • Systemintegration

Zum Schluss der Ausbildung wird der Auszubildende mit der Abschlussprüfung konfrontiert. Diese besteht aus drei schriftlichen und einer praktischen Prüfung.

Dauer

Die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker dauert in der Regel 3,5 Jahre. Bei besonderen Leistungen ist eine Verkürzung auf 3-2,5 Jahre möglich.

Abschluss

Nach bestandener Abschlussprüfung erhält der Auszubildende den Titel des Zerspanungsmechanikers.

Ausblick nach der Ausbildung

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung arbeitet der Zerspanungsmechaniker in Werkstätten oder großen Hallen.
Der Beruf des Zerspanungsmechanikers ist nicht nur für viele verschiedene Branchen der Industrie interessant, sondern ebenso zukunftssicher, da bekanntlich ein Mangel an Fachkräften herrscht.

In Abhängigkeit vom gewählten Unternehmen, in dem der Zerspanungsmechaniker seine Tätigkeit ausübt, definiert sich auch sein Aufgabenbereich. So ist es möglich, dass er Werkzeugmaschinen und Werkzeuge, Teile für den Luft- und Raumfahrzeugbau oder Einzelteile für Motoren herstellt.

Ähnlich wie die tatsächlichen Zuständigkeitsbereiche, variieren auch die Arbeitsbedingungen, denen die Arbeiter ausgesetzt sind. Sie kommen häufig mit schädlichen Substanzen, wie Kühlmittel oder Öle, in Kontakt. Außerdem kommt es in solchen Werkstätten oft dazu, dass Funken oder Metallspäne herumfliegen, was ebenso zu Verletzungen führen kann.
Darüber hinaus ist in diesem Beruf Schichtarbeit zu erwarten.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann der ausgelernte Zerspanungsmechaniker den Besuch der Meisterschule anstreben und dort einen Meisterbrief erwerben. Der Meisterbrief befähigt den Zerspanungsmechaniker dazu, eine Selbstständigkeit anzugehen und eigene Lehrlinge auszubilden.

Eine Fortbildung zum Techniker kann ebenso als weiterführender Karrierepfad eingeschlagen werden. Durch das Bestehen einer Zusatzprüfung kann, sofern noch nicht vorhanden, die Fachhochschulreife erlangt werden, was zur Folge hat, dass der Zerspanungsmechaniker für ein Studium qualifiziert ist. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, seinen Tätigkeitsbereich zu erweitern.

Das Studium an einer Hochschule stellt ebenso eine attraktive Form der Weiterbildung dar. Ein Studium, z.B. der Ingenieurswissenschaften, vertieft die Fachkenntnisse des Zerspanungsmechanikers und stellt Führungspositionen in Aussicht.

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