DJ (Disc Jockey)

DJ als Beruf
DJ als Beruf – © zapp2photo ID: 288522986 stock.adobe.com

Für viele junge Menschen, die Musik und Tanz mögen, zählt der Beruf Disc Jockey – kurz: DJ – zu den Traumberufen schlechthin.

Dort zu arbeiten, wo andere feiern, ist nicht nur für Jugendliche, sondern auch für zahlreiche jüngere Erwachsene ein sehr attraktives Berufsziel. Gute Laune und das Gefühl von Freiheit sind auf Partys schließlich zuhauf anzutreffen, und ein angenehmes Arbeitsklima hält sicherlich jedermann für erstrebenswert. Die Liebe zur Musik und eine Menge Know-how sind allerdings für den Beruf des DJs unerlässlich. Doch wie wird man eigentlich zum DJ?

Beruf ohne offizielle Reglementierung

Eine geordnete oder offiziell reglementierte Ausbildung zum DJ existiert in Deutschland bislang nicht. Das bedeutet einerseits, dass theoretisch jeder DJ werden kann. Es liegen keine schriftlich festgehaltenen Mindestanforderungen vor. Andererseits bedeutet es jedoch auch, dass ein offizieller Berufsabschluss als DJ ebenfalls nicht existiert. Wie gut ein DJ ist, lässt sich also nicht in einem Ausbildungszeugnis oder in einem Arbeitszeugnis nachlesen. DJs leben von mündlichen Empfehlungen. Die nicht vorhandene Reglementierung dieses Berufes hat den Vorteil, dass der Disc Jockey alles selbst aushandeln kann: Wie lange arbeitet er pro Nacht? Wie viele Nächte pro Woche arbeitet er? Wie viel verdient er damit? Und wie lang sind die Arbeitspausen?

Doch auch Nachteile gibt es. So ist der Beruf des Disc Jockeys nicht für Personen geeignet, die ein großes Bedürfnis nach Sicherheit haben. Für DJs gibt es keine Arbeitsverträge und keine tariflich festgelegten Gehälter. Im Gegenteil: Als Freiberufler müssen sich DJs selbstständig in der Arbeitswelt behaupten. Sie müssen sich selbst verkaufen können, also ein gewisses Talent zur Selbstdarstellung ein wenig Ahnung im Bereich Marketing haben. Ein DJ ohne eigene Visitenkarte, Flyer und Internetseite wird seine Existenz kaum dauerhaft sichern können. Der Einstieg in den Beruf gelingt über Kontakte und das Learning by Doing an den Turntables.

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Voraussetzungen für den Beruf des DJs

Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht nötig, um den Beruf des DJs zu erlernen. Eine offizielle Ausbildung gibt es nicht. Auch die Schulnoten sind im Grunde nicht wichtig. Ein DJ muss kein Mathematik-As sein, um erfolgreich zu arbeiten. Ein gewisses Maß an Cleverness ist allerdings, so wie in jedem Beruf, durchaus hilfreich. Und zumindest die Grundkenntnisse der wichtigsten Schulfächer sollte ein DJ beherrschen. Schließlich gehört es auch zu seinem Tätigkeitsfeld, Verträge zu verstehen und sie prüfen zu können, Honorare zu berechnen und eventuell sogar die eigene Steuererklärung anzufertigen, sofern diese Aufgabe nicht an einen Steuerberater ausgelagert wird. Ein „sehr gut“ im Schulfach Musik ist nicht erforderlich. Nichtsdestotrotz ist ein umfangreiches Wissen im musikalischen Bereich eine große Hilfe.

Ein sehr gutes Grundwissen in bestimmten Musikrichtungen gehört sogar zum Handwerkszeug, das jeder Disc Jockey aufweisen können sollte. R’n’B, House, Hip-Hop, Dance, Trance und Elektro sind die wichtigsten Musikrichtungen, in denen angehende DJs sich deutlich besser auskennen sollten als ihre Freunde, die ein gewöhnliches Interesse an Musik haben. Der DJ muss sich als Profi begreifen und Entwicklungen in der Welt des Musikgeschäfts mit professionellem Interesse verfolgen. Wie in beinahe jedem Beruf ist es hilfreich, sich auf ein oder zwei Spezialgebiete zu konzentrieren, in denen man als wandelndes Lexikon selbst dem anerkanntesten Vertreter der eigenen Zunft noch einiges beibringen könnte. Natürlich sollte ein DJ in spe auch ein gutes Gehör und ein ästhetisches Verständnis für Musik aufweisen.

Für welche Personen ist der Beruf des DJ geeignet?

Obwohl es im Grunde keinen formellen Anforderungen an potenzielle Disc Jockeys gibt, passt dieser Beruf längst nicht zu jeder Person. Ob jemand ein guter DJ werden kann, hängt von einer Reihe persönlicher Faktoren ab. Ein DJ muss ein durchaus kommunikativer Typ sein. Schließlich verlangt es sein Beruf, dass er sich selbst vermarktet und in der Lage ist, ungezwungen Kontakte zu potenziellen Geschäftspartnern wie Clubbesitzern zu pflegen. Es ist nicht nötig, sich einem speziellen Dresscode zu unterwerfen. Daraus sollte jedoch nicht der Schluss gezogen werden, dass in der Welt der Partyveranstalter keinerlei soziale Codes Gültigkeit hätten.

Ein DJ muss wissen, wie die Menschen in seinem Arbeitsumfeld miteinander reden, welche Dinge ihnen wichtig sind und wie sie üblicherweise ihre Geschäfte gestalten. Ein Disc Jockey ist ein Dienstleister. Er „dient“ nicht nur seinem Auftraggeber, also beispielsweise einem Clubbesitzer, sondern auch den Partygästen. Er muss in der Lage sein, mit den Gästen auf ihre Weise zu kommunizieren, ihnen zu zeigen, dass er sie respektiert, sie ernst nimmt und auf ihre Wünsche eingeht – egal, ob es sich um Studenten, Partytouristen oder bodenständige Familienväter vom Land handelt, die ein wildes Wochenende in den Clubs der Großstadt verbringen wollen.

Schwierigkeiten des Berufs

Was viele nicht bedenken, die sich einen Beruf aussuchen, in dem sie sich als Freiberufler durchschlagen müssen, ist das Alleinsein. Es liegt nahe, anzunehmen, dass ein DJ bei der Arbeit nie allein ist. Schließlich ist er meist von einer feiernden Meute umgeben. Doch es ist ein Unterschied, ob man sich als Teil eines Teams oder allein fühlt. Ein DJ muss allein entscheiden können. Welche Platte auflegen, wie viele Effekte verwenden? Welche Klausel in den Vertrag mit aufnehmen, welche Punkte mit dem Clubbesitzer ausdiskutieren?

Gelegentlich gilt es, ganz allein selbstbewusst den eigenen Standpunkt zu vertreten. Wenn es schwierig wird, greift dem DJ niemand unter die Arme. Zumindest kann er das nicht erwarten – schließlich hat er weder Kollegen im engeren Sinne noch einen Vorgesetzten, der sich im Zweifelsfall schützend vor ihn stellt. Eine weitere Schwierigkeit des DJ-Berufs, die viele erst mit fortschreitendem Alter überhaupt als Schwierigkeit wahrnehmen, ist die Arbeitszeit. Naturgemäß arbeiten DJs nachts. Das ist toll, wenn man selbst jung ist, den Arbeitsauftrag immer auch ein wenig als Einladung zum Mitfeiern versteht und keinerlei familiäre Verpflichtungen hat.

Wenn ein DJ jedoch eine Familie gründen möchte, wird er feststellen, dass es nicht einfach ist, Privatleben und Beruf unter einen Hut zu bringen – vor allem aufgrund der Arbeitszeiten, die in den allermeisten Fällen mit denen der Partnerin oder des Partners kollidieren. Die Aufgabe, unter diesen Bedingungen ein Kind großzuziehen, ist durchaus schwierig. Ein Segen und Fluch zugleich ist es übrigens, wenn ein Discjockey richtig Karriere macht. Denn das bedeutet: reisen, reisen, reisen. Ein DJ von internationalem Rang ist ständig unterwegs. Er wohnt viel in Hotels, kämpft mit Jetlags und bekommt nicht jede Entwicklung im heimischen Freundeskreis oder der Familie mit.