Medientechnologe

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Was macht das Berufsbild eines/r Medientechnologen/-in Druck so interessant?

Vielen Menschen ist der Beruf des/r Medientechnologen/in Druck nicht bekannt. Das wundert kaum, ist er doch erst seit rund zehn Jahren staatlich anerkannt. Seither entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Ausbildung in diesem Bereich. Das liegt an den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und dem abwechslungsreichen Alltag. Doch welche Voraussetzungen benötigen Sie, um in dieses Berufsfeld einzusteigen? Was machen die Mitarbeiter in der Medientechnologiebranche in ihrem Berufsalltag?

Welche Skills sollte ein/e Medientechnologe/in mitbringen?

Bewerber/innen für das Berufsfeld der Medientechnologie Druck sollten grundsätzlich vielseitig begabt sein. Sie müssen zum einen körperlich in der Lage sein, mit großen Maschinen umzugehen. Zum anderen sollte auch das Interesse an der Justierung von großem Gerät vorhanden sein. Idealerweise stört sie der erhöhte Geräuschpegel in der Produktionshalle mit den großen Druckern nicht. Ihre Hands-on-Mentalität paart sich mit Kreativität und einem guten Gefühl für Farben.

Wer sich jetzt unter dem/r Medientechnologen/in jemanden vorstellt, der im stillen Kämmerlein vor sich hinarbeitet, der liegt falsch. Die Druckexperten sprechen sich sowohl mit Kollegen als auch Kunden regelmäßig ab. Deshalb ist zusätzlich auch eine Portion Kommunikationsgeschick nützlich.

Was macht ein/e Medientechnologe/in Druck überhaupt?

Eine der Hauptaufgaben des/r Medientechnologen/in ist die Einrichtung der Druckmaschinen. Je nach Unternehmen kann es sich dabei um unterschiedliche Geräte handeln. So funktionieren beispielsweise Digital- oder Offset-Druck verschieden. Der Digitaldruck wurde jahrelang nur für Kleinauflagen verwendet. Aber mittlerweile lohnt er sich auch bei umfangreicheren Drucksachen wie Magazinen und Büchern. Der Offset-Druck ist vor allem aus der Zeitungsbranche bekannt.

Wer sich insbesondere für den Siebdruck interessiert, der kann hier die spezielle Ausbildung zum/r Medientechnologen/in Siebdruck absolvieren. Die Experten in diesem Bereich bringen die Farbe mithilfe von feinmaschigem Gewebe auf den Untergrund. Mit einer Gummirakel streichen sie die gewünschte Farbe auf dem Material auf. Kleine und große Auflagen können so problemlos gedruckt werden.

Damit der Druck später den Vorstellungen des Kunden entspricht, ist eine sorgfältige Absprache im Vorfeld nötig. Es müssen dabei alle wichtigen Informationen eingeholt werden. Sind diese vorhanden, wird ein Probedruck angefertigt. Diesen muss der Kunde abnehmen, bevor in eine größere Produktion gestartet wird. Nur so ist sichergestellt, dass alles korrekt verstanden und übertragen wurde.

Selbstverständlich muss der/die Medientechnologe/in auch den Druckvorgang überwachen. Die meisten Druckmaschinen arbeiten zwar vollautomatisch, aber dennoch ist ein menschliches Auge unersetzlich. Wird die Farbe auch nach 2.000 Seiten noch gleichmäßig aufgetragen? Ist der Druck gerade? Der/die Medientechnologe/in wirft immer wieder ein Auge auf die Qualität. Er sichert den Papierlauf. Gegebenenfalls muss der Druckprozess an der Maschine neu eingestellt werden. Nur durch die ständige Qualitätsprüfung sind selbst bei Großauflagen gleichbleibend gute Resultate zu erzielen.

Neben dem Einrichten und Überwachen der jeweiligen Druckmaschinen hat der/die Medientechnologe/in noch viele weitere Aufgaben. Der/die Experte/in übernimmt unter anderem beispielsweise das Design von Weihnachtskarten, Hochglanzmagazinen und T-Shirt-Aufdrucken. Teilweise erstellt der Medientechnologe bzw. die Medientechnologin auch die Angebote für den Kunden. Deshalb ist es notwendig, dass er oder sie nicht nur die technischen Variablen versteht, sondern auch ein/e eloquenter/e Ansprechpartner/in ist.

Am Ende eines Druckauftrages ist er/sie auch für die Reinigung der Druckgeräte verantwortlich. Im Zuge dieser Arbeit werden auch die Einstellungen und Funktionen regelmäßig überprüft.

Oftmals überschneiden sich die Tätigkeitsbereiche zum/r klassischen Drucker/in.

Wie erfolgt die Ausbildung im Bereich Medientechnologie?

Die Ausbildung im Bereich der Medientechnologie dauert drei Jahre. Es existieren zwei verschiedene Möglichkeiten, um den Abschluss zu erlagen:

  • Im Rahmen einer dualen Ausbildung
  • Durch eine schulische Ausbildung

Die duale Ausbildung erfolgt abwechselnd in einem Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Der/die Auszubildende wechselt zwischen Anwesenheit im Unternehmen und in der Schule hin und her. Im Betrieb lernt er/sie die Maschinen zu bedienen und den praktischen Alltag im Bereich der Medientechnologie Druck. Die Berufsschule vermittelt hilfreiches theoretisches Wissen. Wichtige Schulfächer sind Werken und Mathematik.

Aber auch bei einer rein schulischen Ausbildung wird der praktische Teil nicht außer Acht gelassen. Das theoretische Wissen wird durch Praktika ergänzt. Neben kürzeren Hands-on-Einsätzen in Unternehmen bieten die Schulen auch häufig Projektarbeit an. So wird ebenfalls eine allumfassende Grundlage für die spätere Tätigkeit als erfolgreiche/r Medientechnologin/e gelegt.

Ist die Ausbildung mit Bravour absolviert, haben Sie gute Chancen, einen Berufseinstieg zu finden. Druckereien aller Größenordnungen stellen nach wie vor regelmäßig Medientechnologen/innen ein. Auch die steigende Digitalisierung tut den guten Berufsaussichten keinen Abbruch. Selbst wenn viele Unternehmen auf Digitaldruck umschwenken, besteht auch dort die Nachfrage nach echten Druckexperten.

Das Einstiegsgehalt in der Branche liegt bei ca. 2.000 bis 2.500 Euro brutto. Mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung kann das Gehalt durchaus auch auf ca. 3.000 Euro monatlich steigen.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Medientechnologen/innen?

Wer die 36-monatige Ausbildung absolviert und ein paar Jahre Berufserfahrung gesammelt hat, der will vielleicht mehr. Als Medientechnologe/in kann die Karriereleiter erklommen werden. Einerseits besteht im Betrieb die Option intern aufzusteigen. Viele Unternehmen offerieren ihren Mitarbeiter verschiedene Weiterbildungen.

Alternativ besteht auch die Option, eine Zusatzausbildung zum Industriemeister Printmedien zu absolvieren. Diese kann berufsbegleitend, via Fernstudium oder in Vollzeit durchgeführt werden. Voraussetzung ist eine Ausbildung im Print- oder Medienbereich und mindestens ein Jahr Berufserfahrung.

Auch der staatlich geprüfte Technikerabschluss in Druck- und Medientechnik ist ein erstrebenswertes Ziel. Dafür müssen in Vollzeit rund zwei Jahre investiert werden. Wird der/die Techniker/in berufsbegleitend erworben, dauert der Abschluss rund drei bis vier Jahre.

Wer seine Berufsausbildung durch ein Studium ergänzen möchte, der macht am besten als Bachelor in Verpackungstechnik oder Medienproduktion weiter. Dieses Studium kann schlussendlich noch durch den Abschluss Master of Engineering in Verpackungstechnik abgerundet werden.

Weiterbildungen sind in verschiedenste Richtungen möglich. Somit werden den Karriereaussichten im Bereich der Medientechnologie kaum Grenzen gesetzt. Aber selbst wer sich im Ausbildungsberuf wohlfühlt, kann im Betrieb viele Aufgaben und eine umfangreiche Verantwortung übernehmen. Dieses vielseitige Berufsfeld gewährleistet, dass es im Arbeitsalltag nicht langweilig wird.