Fassadenmonteur

Fassadenmonteur

Andreas Schwarzkopf, Fassadenmonteure, CC BY-SA 3.0

Allgemeine Beschreibung des Berufsbilds Fassadenmonteur

Als Fassade wird die Außenseite eines Gebäudes bezeichnet. Sie muss nicht nur optisch ansprechend gestaltet sein, sondern das Innere und die Hausbewohner auch vor Wettereinflüssen, Feuchtigkeit, Feuer und dem Lärm von außen schützen. Dafür müssen entsprechende Fassaden errichtet werden.

Zudem werden an Außenseiten von Gebäuden Reklametafeln, Solaranlagen, Blitzschutzvorrichtungen oder auch Begrünungen befestigt oder installiert.

Für all diese Tätigkeiten braucht es Fassadenmonteure. Und auch bei der Sanierung, Instandhaltung oder Dämmung von Fassaden kommen die schwindelfreien Spezialisten zum Einsatz, die häufig auf Gerüsten und bei fast jedem Wetter sicher und präzise arbeiten. Ein hohes Verantwortungsbewusstsein ist von Fassadenmonteuren deshalb genauso gefragt wie absolute Zuverlässigkeit.

Ausbildung

Fassadenmonteur ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Es wird kein bestimmter Schulabschluss vorausgesetzt. Viele Auszubildende haben zuvor die Hauptschule besucht oder verfügen über einen mittleren Bildungsabschluss.

Aber auch Bewerber ohne Schulabschluss haben Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Solide Kenntnisse in Mathematik und Deutsch sollten jedoch vorhanden sein.

Regelung der Ausbildung / Ablauf

Die Ausbildung wird dual absolviert. Dies heißt, dass sich Unterricht in der Berufsschule und praktische Tätigkeit beim Ausbildungsbetrieb abwechseln. In der Berufsschule erwerben die Auszubildenden theoretische Kenntnisse.

Auf dem Lehrplan stehen Themen wie:

  • das Einrichten einer Baustelle unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorschriften
  • der Entwurf und die Herstellung verschiedenster Bauteile und Fassaden
  • die Gestaltung, Instandhaltung und Sanierung von Gebäudeaußenseiten
  • Umweltschutz und Arbeitssicherheit

Der Unterricht findet für Auszubildende bundesweit als Blockunterricht an der Berufsschule in Gelsenkirchen statt. Die Auszubildenden verbringen dort mehrfach pro Jahr einige aufeinanderfolgende Tage. Wohnen die Schüler weiter weg, dann steht ihnen ein Wohnheim zur Verfügung.

Anschließend kehren sie in den Ausbildungsbetrieb zurück. Dort wird das erworbene theoretische Wissen in der Praxis umgesetzt und erweitert.

Angehende Fassadenmonteure:

  • erwerben Kenntnisse im Erstellen und Lesen von technischen Zeichnungen
  • führen Messungen mit hochmodernen technischen Geräten durch
  • verarbeiten Halterungen nach Maß und setzen sie in die Wand
  • beschaffen Baumaterialien und bringen diese zum Einsatzbereich
  • wählen unterschiedlichste Baustoffe aus und verarbeiten sie
  • setzen verschiedenste Fassadenelemente auf zuvor montierte Unterkonstruktionen
  • achten dabei stets auf höchste Sicherheit, damit Passanten oder Kollegen nicht durch herabstürzende Teile gefährdet werden

Die Tätigkeit findet meist im Freien auf Baustellen statt, manchmal auch in Werkhöfen oder Werkstätten.

Dauer der Ausbildung

Die Ausbildung zum Fassadenmonteur dauert drei Jahre. Bei entsprechender Vorqualifikation ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit in Absprache mit dem ausbildenden Betrieb möglich.

Abschluss der Ausbildung

Nach zwei Jahren absolvieren die Auszubildenden die Zwischenprüfung. Die Ausbildung endet mit Bestehen der Abschlussprüfung. Diese besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Teil.

Ausblick nach der Ausbildung

In Zeiten, wo nicht nur die Energieeffizienz von Gebäuden, sondern auch deren Ausstattung mit Solarmodulen im Fokus der Gesellschaft liegt, sind Fachkräfte im Handwerk sehr gefragt. Dies gilt auch für ausgebildete Fassadenmonteure.

Diese werden nicht nur Betrieben gesucht, die sich auf Fassadenbau spezialisiert haben. Sie finden auch Anstellungen bei Dachdeckerfirmen und anderen Unternehmen in der Baubranche.

Die Einsatzorte wechseln ständig. Je nach Unternehmen und Auftrag kann auch eine temporäre Tätigkeit im Ausland gefordert sein.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Berufsbild

Das Berufsbild des Fassadenmonteurs bietet vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten.

Infrage kommen beispielsweise Fortbildungen zum:

  • Polier, der als Schnittstelle zwischen der Bauleitung und den Arbeitern fungiert.
  • Bauleiter, welcher die Umsetzung der Baumaßnahmen überwacht und auf den Zeitplan sowie die Kosten achtet.
  • Meister, der ein eigenes Unternehmen gründen kann.

Fassadenmonteure mit Hochschulzugangsberechtigung steht der Weg zu verschiedenen Studiengängen, zum Beispiel dem Bauingenieurswesen, offen.

Weiterführende Links