Dentalhygieniker

Dentalhygieniker
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Ein Dentalhygieniker ist in Deutschland ein Zahnarzthelfer, der eine Weiterbildung in Prophylaxe absolviert hat. Besonderes Augenmerk wird auf den Bereich der Parodontologie gelegt.

Das Aufgabengebiet umfasst die Begleittherapie von Zahnfleisch- und Parodontalerkrankungen. Ein Dentalhygieniker informiert über Mund- und Zahngesundheit. Ein weiterer Aufgabenbereich des Dentalhygienikers ist die Nachbehandlung und unterstützende Betreuung von periimplantären und parodontalen Erkrankungen.

Positive Auswirkungen auf das Gesundheitssystem und die Mundgesundheit der Bevölkerung

  • Die professionelle Zahnhygiene/unterstützende Parodontaltherapie wird adäquat, präventiv und vor allem auf höchstem Niveau durchgeführt.
  • Das Karies- und Parodontitisrisiko wird durch die Dentalhygiene deutlich reduziert.
  • Folgeprozeduren werden langfristig deutlich gemindert.

Regelung und Ablauf der Ausbildung

Diese Ausbildung setzt eine (in der Regel dreijährige) Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten voraus. Danach müssen zwei Jahre Berufserfahrung nachgewiesen werden. Erst dann kann eine Weiterbildung zum zahnmedizinischen Prophylaxeassistenten (ca. 450 Stunden) oder zahnmedizinischen Fachangestellten (ca. 800 Stunden) absolviert werden.

Der Nachweis dieser zuvor bestandenen Prüfungen und wiederum mindestens ein Jahr Berufserfahrung sind die wesentlichen Voraussetzungen für die Weiterbildung zum Dentalhygieniker. Darüber hinaus ist es notwendig, einen Erste-Hilfe- und Röntgen-Kurs zu absolvieren. Die Weiterbildung beträgt mindestens 800 Stunden.

Die Studiendauer beträgt sechs Monate im Vollzeitstudium oder dreizehn Monate im Fernstudium. Die Studiengebühren liegen zwischen 6.000 und 14.000 Euro. Der zu erwartende Mehrverdienst liegt bei ca. 30 % im Vergleich zum zahnmedizinischen Fachangestellten.

Der Beruf des Dentalhygienikers gehört zur Kategorie der medizinischen Berufe. Die Aufgabe des Dentalhygienikers im modernen Zahnarztteam ist vor allem die Behandlung und Vorbeugung von Parodontalerkrankungen (Parodontitis und Gingivitis) und (Erst-)Karies. Gezielte Prävention sichert den Erhalt der Gesundheit von Zähnen und Zahnhalteapparat.

Die Hochschulen informieren ausführlich über die Zulassungsvoraussetzungen und das Zulassungsverfahren. Der Vorkurs kann auch als Vorbereitung auf den Kurs besucht werden. Die Ausbildung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen.

Ob Sie als DH im Rahmen einer (berufsbegleitenden) Weiterbildung oder im Rahmen eines Bachelorstudiums (berufsbegleitend oder Vollzeit) studieren möchten, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist in erster Linie eine Frage der persönlichen Verfügbarkeit und Präferenz.

Voraussetzungen zu den Weiterbildungskursen zum Dentalhygieniker

Da der Beruf des Dentalhygienikers keine klassische Ausbildung ist, sondern durch Weiterbildung erreicht wird, gibt es mehrere Wege zum DH. Die Ausbildung erfolgt durch zahnärztliche Fortbildungszentren, Akademien für zahnärztliche Aus- und Weiterbildung, zahnärztliche Vereinigungen, verschiedene Bildungseinrichtungen sowie Lehrgänge an Universitäten.

Auch wenn die persönlichen Voraussetzungen für den Beginn einer Weiterbildung teilweise etwas unterschiedlich sind, sind sie sich doch grundsätzlich sehr ähnlich. Manchmal sind zum Beispiel zusätzliche Grundkenntnisse in PowerPoint oder Word erforderlich oder der Nachweis fachspezifischer oder allgemeiner Qualifikationen für den Zugang zu einer Fachschule oder Universität.

Diese unterschiedlichen Anforderungen hängen hauptsächlich mit der jeweiligen Institution zusammen, die Weiterbildungen anbietet.

Der Bachelor-DH setzt eine höhere Qualifikation voraus, jedoch sollten die praktischen, kommunikativen und vor allem sozialen Kompetenzen des Kammer-DH gegenüber einem Bachelor hervorgehoben werden. Die Dauer des Studiums sowie die Kosten, die auf Sie zukommen, sind teilweise sehr unterschiedlich. Alle Arten der Weiterbildung haben jedoch gemeinsame Ziele, die es zu erreichen gilt.

Die Dentalhygienikerin hat im Wesentlichen folgende Aufgabenbereiche in der nicht-operativen Parodontaltherapie:

  • Aufklärung der Patienten über Mundhygiene, damit Munderkrankungen möglichst gar nicht erst entstehen. Dazu gehört, Patienten zu motivieren, ihre Zähne gegebenenfalls besser zu pflegen, und ihnen zu demonstrieren und zu erklären, wie die tägliche Mundhygiene optimiert oder durchgeführt werden kann.
  • Diagnostik von Erkrankungen der Mundhöhle, Erfassung und Auswertung intraoraler Befunde
  • Therapie von Erkrankungen der Mundhöhle und Durchführung therapeutischer Maßnahmen – im Rahmen der eigentlichen geschlossenen
  • Erhaltungstherapie der Parodontitis (professionelle Zahnreinigung nach erfolgreich abgeschlossener PAR-Therapie) und und Parodontitistherapie
  • Nachsorge mit teilweise längerfristiger Begleitung von Patienten jeden Alters
  • Sicherstellen, dass alle Arbeitsabläufe in der Praxis (im Team und am eigenen Arbeitsplatz) stets systematisch und wirtschaftlich durchgeführt werden

Ausblick nach der Ausbildung

Dentalhygieniker arbeiten einerseits eng mit dem Zahnarzt im Praxisteam zusammen, andererseits sind sie für ihre berufliche Tätigkeit eigenverantwortlich. Sie arbeiten in Gruppen- und Einzelzahnarztpraxen, Schul- und Universitätszahnkliniken, Krankenhäusern und zu Hause.

Sie können auch in medizinischen Zentren, Regierungsdiensten, Bildungseinrichtungen oder in der Industrie arbeiten. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist gut. Eine Teilzeitbeschäftigung ist ebenso möglich wie eine selbstständige Tätigkeit in einer eigenen Praxis.

Verband der Dentalhygieniker

Der Berufszweck des Verbandes der Dentalhygieniker (VDDH) ist die Vertretung des Berufsstandes in internationalen und nationalen, zahnmedizinischen und medizinischen Organisationen. Darüber hinaus vertritt der VDDH die Interessen der Dentalhygieniker*innen gegenüber anderen Berufsverbänden, der Öffentlichkeit und Politik.

Aufgrund des begrenzten Tätigkeitsfeldes deutscher Dentalhygienikerinnen werden diese gegenüber anderen europäischen EGs diskriminiert. Der VDDH bekennt sich klar zur Standardisierung und Harmonisierung mit den Standards anderer EU-Staaten.

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