Bauwerksabdichter

Bauwerksabdichter
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Berufsbild

Bauwerksabdichter schützen Gebäude vor Grundwasser, Sickerwasser, Regen, Bodenfeuchtigkeit und Luft. Dazu dichten sie Flächen ab, zum Beispiel in oder an Gebäuden, auf Flachdächern und Terrassen, auf Straßen, Parkdecks, in Tunneln oder auf Brücken. Für das Abdichten verwenden sie Werkstoffe wie Bitumen, flüssige und feste Kunststoffe, Spachtelmasse und Klebstoffe. Bevor sie die Abdichtungsmaßnahmen durchführen, bewerten sie die abzudichtenden Flächen und sichern die Baustelle. Sie stellen Schutzschichten und Beläge her und bringen diese abschließend auf abgedichtete Flächen auf, etwa Kiesbeläge, Rasenplatten oder Anstriche. Bauwerksabdichter setzen unter anderem Spezialgeräte ein, wie Schweißautomaten, Gasbrenner oder Bitumenschmelzkocher. Sie fertigen Skizzen, Zeichnungen und Pläne an, dokumentieren und prüfen ihre Arbeiten auf Qualität und Fehlerfreiheit. Neben der selbständigen Vorbereitung und Durchführung von Arbeiten auf Basis von technischen Unterlagen koordinieren und besprechen sie ihre Tätigkeiten auch mit anderen am Bau beteiligten Fachkräften.

Ausbildung

Regelung der Ausbildung / Ablauf

Es wird kein bestimmter Schulabschluss vorausgesetzt. In den meisten Fällen stellen Betriebe Auszubildende mit Hauptschulabschluss ein. Die Ausbildung in Industrie und Handel sowie im Handwerk ist dual konzipiert. Ausbildungsorte sind der Ausbildungsbetrieb und die Berufsschule. Im ersten Lehrjahr findet eine Grundbildung statt. Auszubildende erwerben hier unter anderem Kenntnisse in den Gebieten Sicherheit- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, Umweltschutz und rationelle Energieverwendung, Aufstellen und Prüfen von Arbeits- und Schutzgerüsten, Lesen und Zeichnen von Skizzen, Verarbeitung von Abdichtungs- und Dämmstoffen, Ausführung von Holz-, Mauer-und Putzarbeiten. Ab dem zweiten Jahr beginnt die Berufliche Fachbildung.

Hier geht es zum Beispiel um Vorbereiten von Abdichtungsarbeiten auf der Baustelle, Abdichten gegen Bodenfeuchtigkeit und Wasser, Abdichten von Dächern oder Verkehrsflächen, Anfertigen von Bauberichten und Durchführung von Qualitätskontrollen.

Dauer der Ausbildung

Die staatlich anerkannte Ausbildung zum Bauwerksabdichter dauert drei Jahre.

Abschluss der Ausblick

Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Im Praxisteil führt der Prüfling eine Arbeitsprobe durch, das kann das Anfertigen einer ein- oder mehrlagigen Abdichtung mit Bitumen- oder Kunststoffbahnen sein. Im Theorieteil werden Aufgaben mit Praxisbezug schriftlich gelöst. Es geht etwa um Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, Bau- und Bauhilfsstoffe, Kleingeräte, Werkzeuge und Baugeräte. In der Abschlussprüfung sind in maximal sieben Stunden drei Arbeitsproben durchzuführen, beispielsweise das Herstellen einer mehrlagigen Abdichtung mit Bitumenbahnen gegen drückendes Wasser, das Anfertigen einer Abdichtung mit Kunstoffbahnen inklusive Einbau einer Wärmedämmung und Dampfsperre und das Bewerten einer Betonoberfläche mit Blick auf Abdichtungsarbeiten. Der schriftliche Prüfungsteil erfolgt in den Fächern Technologie, Technische Mathematik, Arbeitsplanung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Technologie wird gegenüber allen anderen Fächern doppelt gewichtet. Themenfelder sind hier zum Beispiel das Prüfen und Verbessern von Oberflächen aus Beton, das Abdichten von Dächern, das Abdichten von Bauwerken gegen Bodenfeuchtigkeit oder Bau- und Hilfsstoffe. Die schriftliche Prüfung soll sechs Stunden nicht überschreiten. Auf Antrag kann sie in einzelnen Fächern mündlich erfolgen. Die Abschlussprüfung gilt als bestanden, wenn im Praxis- und Theorieteil jeweils insgesamt ausreichende Leistungen erzielt werden.

Ausblick nach der Ausbildung

Bauwerksabdichter arbeiten für Betriebe der Bauwirtschaft, vor allem in Betrieben, die sich auf Abdichtungsmaßnahmen, Flachdachisolierung, Sanierung von Gebäuden oder Bauschutz spezialisiert haben. Sie werden für fast alle Arten von Gebäuden gebraucht und haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Berufsbild

Mit Weiterbildungen können Bauwerksabdichter ihr Fachwissen aktuell halten oder erweitern. Für einen Berufsaufstieg kann die Prüfung zum Industriemeister in der Fachrichtung Isolierung abgelegt werden. Wer sich selbstständig machen möchte, hat die Möglichkeit, ein Unternehmen für Bauisolierungen und -abdichtungen zu gründen.

Hilfreiche Links zum Beruf / Branche

Baugewerbemagazin

Verband der deutschen Bauindustrie

Häufige Fragen zum Beruf

Welche Interessen und Fähigkeiten sind für Ausbildung und Beruf wichtig?

Neben handwerklichem Geschick, Beobachtungsgenauigkeit, Körperbeherrschung (Dacharbeiten) und sicherem Arbeiten mit den Händen, sollte ein Interesse für praktische und organisatorisch-prüfende Tätigkeiten und die Bereitschaft zur Teamarbeit vorhanden sein.