Chirurgiemechaniker

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Der Beruf des Chirurgiemechanikers ist ein in Deutschland anerkannter Ausbildungsberuf im handwerklichen Bereich. Der Zuständigkeitsbereich umfasst die Planung und Herstellung von medizinischen, chirurgischen und kosmetischen Werkzeugen, sowie anderen medizinischen Gebrauchsgegenständen wie beispielsweise Implantate. Zudem sind Chirurgiemechaniker für die jeweilige Wartung Reparatur der genannten Objekte verantwortlich. Somit ist es in diesem Berufsfeld wichtig, bereits über mathematische, physikalische und technische Grundkenntnisse zu verfügen. Da die Arbeit Umgang mit kleinsten Präzisionswerkzeugen beinhaltete, ist es auch wichtig, über eine gute Hand-Augen Koordination, sowie ruhige und stetige Hände zum Arbeiten zu haben. Da die Ausbildungsplätze in relativ geringer Zahl angeboten werden, lohnt es sich, bereits zur Schulzeit Erfahrung in diesen Fächern zu sammeln, um mit Wissen und guten Zensuren beim Bewerbungsgespräch im Vorteil zu sein.

Verlauf der Ausbildung

Die Ausbildung zum Chirurgiemechaniker kann nach dem Erwerb eines mittleren Schulabschlusses, also den erfolgreichen Abschluss der 10. Jahrgangsstufe, angetreten werden. Sie ist in einem, in Deutschland üblichen, dualen System aufgebaut. Hierbei wechselt sich die praktische Ausbildung im Betrieb mit dem Besuch der Berufsschule zur theoretischen Weiterbildung ab. Insgesamt dauert der Schulungsprozess zu diesem Beruf zweieinhalb bis dreieinhalb Jahre in Vollzeit, kann aber bei Bedarf auch in Teilzeit durchgeführt werden. Reguläre treten die Auszubildenden nach Beendigung des zweiten Lehrjahres zu einer Zwischenprüfung im praktischen und theoretischen Bereich an. Die gelernten Inhalte umfassen hier bereits die vollständige Erfassung und Strukturierung der Arbeitsvorgänge, das Lesen und Verstehen von technischen Plänen und Zeichnungen, sowie auch die praktischen, technischen und handwerklichen Fähigkeiten, um die Arbeit bestmöglich auszuführen. Im theoretischen Bereich, werden die Inhalte aus den verschiedenen Bereichen der erlernten technischen Grundlagen, wie beispielsweise der Elektro-, und Prüftechnik, der Instrumenten- und Maschinentechnik und der Steuerung- und Informationstechnik abgefragt. Nach Abschluss der Ausbildungsdauer wird dies in Form der Gesellenprüfung wiederholt. Inhaltlich kommen hier noch Themen wie die Programmierung von Werkzeugmaschinen und deren Gebrauch hinzu.

Weiterbildung und beruflicher Aufstieg

Innerhalb der Lehrzeit ist es den Auszubildenden möglich, bestimmte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Hier beispielsweise die Qualifikation Europaassistent – diese enthält sowohl die theoretische Weiterbildung über das europäische Waren- und Wirtschaftsrecht, als auch ein mehrwöchiges Auslandspraktikum. Nach erfolgreicher Beendigung hat man die Möglichkeit auf Weiterbildung zum Meister und kann damit seinen eigenen Betrieb leiten. Die Weiterbildung zum Meister kann in Voll- und Teilzeit erfolgen und besteht aus einem Fachpraktischen und theoretischen Teil. Außerdem wird man in den Gebieten Betriebswirtschaft, Recht und Arbeitspädagogik ausgebildet. Mit einer Hochschulzugangsberechtigung ist es auch möglich zu studieren und sich beispielsweise im Bereich der medizinischen Technik weiterbilden, in dem auch innovative Techniken der Robotik und der artificial intelligence, also der künstlichen Intelligenz eine große Rolle spielen. Zusätzliche Bildungswege wie das Studium sind grundsätzlich nicht nur für den praktischen Beruf nützlich. Mit dem erfolgreichen Studienabschluss tun sich auch Möglichkeiten zur akademischen Arbeit oder Tätigkeit in der Lehre auf.

Weitere Informationen zur Ausbildung Chirurgiemechaniker

Weitere Informationen zu dem vorgestellten Ausbildungsberuf finden sich unter anderem auf der Homepage

des Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen der Medizin Deutschland https://dvta.de,

der Vereinigung für medizinisch – technische Berufe VMTB https://www.vmtb.de/de-DE/4510/start/

oder auch auf dem

Portal für Medizintechnik BVMed https://www.bvmed.de