Tontechniker

Tontechniker werden
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Die Arbeit als Tontechniker

Das Berufsbild des Tontechnikers ist inhaltlich nicht von einem Fachverband oder einer Gewerkschaft festgelegt. Die Tätigkeiten sind daher nicht genau eingegrenzt und können vielfältig sein. Im Mittelpunkt stehen in der Regel Audio-Aufnahmen und Nachbearbeitungen.

Zu den Aufnahmetätigkeiten gehören auch Aufbau von Technik und Infrastruktur wie Mikrofone, Mischpulte und die Verkabelung. Je nach Art der Veranstaltung kann auch das Einspielen von Geräuschen und Effekten notwendig sein, beispielsweise bei Theateraufführungen. Bei den Nachbearbeitungen werden unter anderem Störgeräusche entfernt und verschiedene Klangelemente für eine bessere Tonmischung angepasst. Je nach Interessengebiet kommen auch redaktionelle und gestalterische Tätigkeiten in Frage, wie beispielsweise die Ausarbeitung von begleitender Musik bei einer Lesung.

Voraussetzungen

Neben einem guten Gehör für Klangharmonien sollte ein Interesse und Grundverständnis für die benötigte Technik vorhanden sein. Dazu gehört auch die Bereitschaft, sich kontinuierlich mit Innovationen in diesem Umfeld zu beschäftigen und Weiterbildungen zu absolvieren. Weiterhin sind eine gute Selbstorganisation und die Freude an Verantwortung wichtige Faktoren, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein, der oft Arbeitszeiten zu ungewöhnlichen Zeiten mit sich bringt.

Da es für die Arbeit als Tontechniker keine klassische, staatlich anerkannte Ausbildung gibt, hängt der notwendige Schulabschluss davon ab, ob eine in diese Richtung qualifizierende Ausbildung oder ein Studium angestrebt wird. Bei einer Ausbildung ist mindestens ein Realschulabschluss notwendig, bei einem Studium das Abitur.

Ausbildungsmöglichkeiten

Um als Tontechniker zu arbeiten kommen die folgenden Ausbildungen in Frage:

  • Fachkraft für Audiotechnik
  • Mediengestalter (Fachrichtung Bild und Ton)
  • Veranstaltungstechniker

Ein Abschluss zur Fachkraft für Audiotechnik wird über eine rein schulische Ausbildung erlangt. Es gibt hierbei demnach keine Ausbildungsabschnitte in einem Betrieb und somit auch keine entsprechende Vergütung. Für eventuell anfallende Gebühren einer Fachschule kann eine staatliche Förderung (BAföG) beantragt werden. Bei den Angeboten zum Mediengestalter und zum Veranstaltungstechniker handelt es sich um duale Ausbildungen, neben der Theorie spielen hier praktische Lehrinhalte eine wichtige Rolle.

Auch ein Studium kann ein Weg zu diesem Beruf sein. Möglich sind hierbei Studiengänge in Richtung Tontechnik (Audio Engineering) und Medientechnik (Bachelor of Engineering).

Dauer und Abschluss

Der kürzeste Weg zur Arbeit als qualifizierter Tontechniker ist die zweijährige schulische Ausbildung zur Fachkraft für Audiotechnik. Ein Jahr länger werden für die dualen Lehrgänge zum Mediengestalter und Veranstaltungstechniker benötigt. Für einen Studienabschluss (Bachelor) in Tontechnik beträgt die Regelstudienzeit acht Semester, schon mit einem Semester weniger kann der Bachelor in Medientechnik erlangt werden.

Arbeitgeber

Tontechniker finden überall dort Beschäftigungsmöglichkeiten, wo es um die Aufnahme und Nachbearbeitung von Schallereignissen geht: In Theatern, bei Fernsehsendern oder Filmgesellschaften. Genauso in Tonstudios zur Synchronisation oder dem Aufnehmen von Liedern.

Auch die Arbeit als persönlicher Audioexperte einer Band oder die Selbständigkeit mit einem eigenen Tonstudio sind mögliche Optionen. Da Tontechnikern keine klassischen Karrierewege offenstehen wie beispielsweise in kaufmännischen Berufen, kann der Berufsstart schwierig sein und zunächst den Aufbau eines Kontaktnetzwerkes sowie eines guten Rufs erfordern. Dazu gehört neben dem persönlichen Auftreten auch das Wissen aktueller technischer Möglichkeiten.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Bezogen auf die Arbeit als Tontechniker gibt es keine standardisierten Weiterbildungen wie beispielsweise bei einem Bank- oder Versicherungskaufmann. Vielmehr geht es darum, für die individuellen Ziele entsprechende Kurse zu finden.

Hierbei kann es zum Beispiel um zusätzliche Expertise für technisches Equipment gehen oder um eine übergreifende Tätigkeit als Musikproduzent. Wurde zuvor ein Bachelor-Studium absolviert, kann ein darauf aufbauender Master-Abschluss erlangt werden, in der Regel in zwei Semestern. Hierbei kann thematisch eine Richtung eingeschlagen werden, die den zukünftigen Beschäftigungsvorstellungen entspricht.

Weiterführende Informationen: