Inhaltsverzeichnis

WordPress ist vielleicht das bekannteste CMS – kurz für “Content Management System”. Als Open-Source-Lösung war es viele Jahre vor allem als Software für die Blogerstellung bekannt. Heute laufen viele Webseiten auf WordPress, weshalb Entwickler für diese webbasierte Umgebung gefragt sind.

WordPress Entwickler: Berufsbild

WordPress Entwickler sind für die Erstellung und Implementierung von Webseiten sowie deren Funktionen und Gestaltung verantwortlich. Dabei handeln sie im Kundenauftrag. WordPress Entwickler sind in der Lage, Themes, Templates und Plugins für das CMS von Grund auf neu zu programmieren. Dabei liegt die Verantwortung für Front- wie Backend gleichermaßen in ihrer Hand.

Zum Job gehört auch die Analyse des Nutzerverhaltens. Auf Basis dieser Beobachtungen kann die Seite attraktiver und nutzerfreundlicher gestaltet werden. Die Optimierung und laufende Pflege bestehender Seiten gehört entsprechend ebenfalls zum Berufsbild.

Im Überblick umfasst der Beruf des WordPress Entwicklers folgende Aufgaben:

Frontend-Programmierung: Gestaltung der sichtbaren Teile einer Website über Themes und Templates sowie ihrer Funktionen mittels Plugins und Add-ons.
Backend-Programmierung: Aufbau und Pflege serverseitiger Elemente, welche den vollen Funktionsumfang der Webseite sicherstellen. Dazu gehören beispielsweise Datenbanken und Sicherheitsarchitektur.
Entwicklung der Webseiten-Architektur: Festlegung einer Seitenstruktur unter Beachtung verschiedener Aspekte wie Nutzerfreundlichkeit und Suchmaschinenoptimierung.
Überwachung und Pflege: Kontrolle der ordnungsgemäßen Funktion bestehender Webseiten sowie Fehlerbehebung bei Problemen und Einspielen regelmäßiger Updates.
Schulung und Beratung: Vermittlung von Wissensinhalten an den Kunden, die diesem erlauben, eigene Inhalte auf der Webseite hochzuladen.

Ausbildung als WordPress Entwickler

Erfolgreiche WordPress Entwickler benötigen umfassende Kenntnisse in verschiedenen Programmiersprachen, insbesondere PHP, JavaScript, CSS und HTML. Diese müssen sie zielgerichtet und sicher in der WordPress-Umgebung anwenden können. Es gibt allerdings keine staatlich anerkannte Ausbildung als WordPress Entwickler und damit auch keinen Standardweg, um im Beruf tätig zu werden.

Regelung und Ablauf der Ausbildung

Verschiedene Ausbildungswege ermöglichen eine Tätigkeit als WordPress Entwickler:

Ausbildung als Fachinformatiker/in für Anwendungsentwicklung mit späterer Weiterbildung im Bereich WordPress,
Studium der Informatik oder Medieninformatik mit späterer Weiterbildung,
Aus- und Weiterbildungsseminare privater Kursanbieter vor Ort oder als Fernlehre,
Coding Bootcamps mit Fokus auf Web- und WordPress-Entwicklung.

Dementsprechend verlaufen die Ausbildungen unterschiedlich. Eine Ausbildung zum Fachinformatiker kann bei einem Betrieb mit Fokus auf Webentwicklung erfolgen und dann bereits breites Wissen zu WordPress vermitteln. Es handelt sich dabei um eine klassische duale Berufsausbildung, bei der sich Praxisphasen im Betrieb und Unterricht in der Berufsschule abwechseln.

Auch das Hochschulstudium kann ein Einstieg in die WordPress Entwicklung sein. Hier bietet sich das Fach Medieninformatik besonders an, da Webentwicklung mehr als bei anderen Informatik-Fächern im Mittelpunkt steht. Eigeninitiative beim Erlernen der praktischen Tools wird dennoch nötig sein. Das Studium findet rein theoretisch an einer Fachhochschule oder Universität statt, beinhaltet aber meist mehrere Praktika.

Einen schnellen Einstieg in den Beruf bieten Seminare. Diese richten sich mehrheitlich an Wieder- oder Quereinsteiger mit einer gewissen Programmiererfahrung, es gibt aber auch Angebote für Menschen ohne Vorkenntnisse. Bei diesen besonders beliebt sind Coding Bootcamps, in welchen eine spezielle Programmierfähigkeit in besonders kurzer Zeit von Grund auf erlernt wird. Coding Bootcamps für angehende Webentwickler beinhalten häufig auch eine intensive Auseinandersetzung mit WordPress. Solche Angebote sind immer privat getragen und daher nicht staatlich geregelt, sodass sich ihr Ablauf deutlich je nach Anbieter unterscheiden kann.

Dauer der Ausbildung

Je nach gewählter Art der Ausbildung kann die Dauer erheblich variieren:

Duale Ausbildung zum Fachinformatiker: drei Jahre,
Studium Medieninformatik: drei bis dreieinhalb Jahre bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluss,
Seminare: unterschiedlich von wenigen Tagen bis zu anderthalb Jahren,
Coding Bootcamps: in der Regel zwölf Wochen in Vollzeit, andere Zeitmodelle sind teilweise möglich.

Abschluss der Ausbildung

Auch der Titel, der am Ende der Ausbildung getragen werden darf, fällt dementsprechend unterschiedlich aus.

Der Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ist ein staatlich anerkannter Berufsabschluss in Industrie und Handel. Das grundständige Studium der Medieninformatik schließt mit einem Bachelor ab. Für Seminare und Bootcamps hingegen erhalten Teilnehmer in der Regel institutsinterne Zertifikate, weshalb darauf geachtet werden sollte, ein angesehenes Zertifikat zu wählen. Teilweise gibt es Kurse für WordPress Entwickler, die mit dem Abschluss “Webentwickler/in (IHK)” enden und durch die Überprüfung über die Industrie- und Handelskammer eine gute Anerkennung besitzen.

Ausblick nach der Ausbildung

Content Management Systeme — © Andreas Prott – stock.adobe.com – 503984063

WordPress Entwickler sind aktuell gefragt, die Tendenz ist hier auch nicht fallend. Klar sollte sein, dass im IT-Bereich ständige Weiterbildung gefragt ist, um am Puls der Zeit zu bleiben. Grundsätzlich besitzt ein WordPress Entwickler allgemein in der Webprogrammierung anwendbare Fähigkeiten, sodass er gut für die Zukunft des Internets aufgestellt ist.

WordPress Entwickler arbeiten angestellt in Agenturen oder größeren Firmen mit eigener IT- oder Marketingabteilung. Daneben ist auch eine freiberufliche Tätigkeit für wechselnde Auftraggeber möglich.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Kontinuierliche Weiterbildung ist unumgänglich. Programmiersprachen entwickeln sich ständig weiter, weshalb die eigenen Kenntnisse regelmäßig aufgefrischt werden müssen. Neue Sprachen kommen hinzu, auch die Programmierumgebung verändert sich. Mehrmals im Jahr steht daher der Besuch von Seminaren oder die eigene Vertiefung in Fachbüchern oder Onlinekursen an.

Daneben können WordPress Entwickler sich für andere CMS wie Joomla, Drupal oder TYPO3 loder Wordpress LMS Systeme qualifizieren und ihr Portfolio damit erweitern. Auch Weiterbildungen für die WordPress-eigene E-Commerce-Plattform WooCommerce sind gefragt. Je nachdem, ob der eigene Interessensschwerpunkt im Front- oder Backend liegt, können die gestalterischen Fähigkeiten ebenso gezielt weitergebildet werden wie das Wissen rund um Datenbanken und Serverintegration.