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Der Beruf des Luftverkehrskaufmann
Das Aufgabengebiet eines Luftverkehrskaufmanns umfasst verwaltende und kaufmännische Tätigkeiten in der Flugabfertigung. Im Detail geht es beispielsweise um die Berechnung von verfügbaren Frachtkapazitäten sowie dem Verkauf von freiem Frachtraum mit den zugehörigen Zollformalitäten. Auch die Beratung von Fluggästen und Reiseveranstaltern, Berechnung von Preisen und Sitzplatzreservierungen sind Teil des Arbeitsalltags. Zu den praktischen Tätigkeiten gehören die Arbeiten an Schalter und Gate zur Abfertigung von Fluggästen und Gepäck. Je nach Interessengebiet können auch Beschäftigungsmöglichkeiten im Rechnungswesen oder Marketing in Betracht kommen.
Voraussetzungen für die Berufsausbildung
Rechtlich gesehen gibt es für die Ausbildung zum Luftverkehrskaufmann keinen vorgeschriebenen Schulabschluss, die meisten Ausbildungsbetriebe stellen jedoch hauptsächlich Bewerber mit Abitur oder Fachabitur ein. Jedoch ist auch mit einem guten Realschulabschluss durchaus ein Ausbildungsplatz zu bekommen.
Abseits der schulischen Voraussetzung sollte organisatorisches Talent vorhanden sein wie auch die Fähigkeit, in lauten und hektischen Umgebungen wie einem Flughafen konzentriert arbeiten zu können. Je nach Situation ist schnelles Handeln gefragt, wenn sich zum Beispiel ein Flug verspätet oder ausfällt. Hierzu gehört auch der Umgang mit unzufriedenen Kunden zu jeder Tageszeit.
Ausbildungsinhalte
Der Weg zum Luftverkehrskaufmann ist als duale Ausbildung gestaltet. Der theoretische Teil wird an einer Berufsschule vermittelt, hierbei geht es unter anderem um die Gebiete:
- rechtliche Grundlagen
- Zollvorschriften
- Wirtschafts- und Sozialkunde
- allgemeinbildende Fächer (Deutsch, Englisch, Mathematik)
- methodisches Arbeiten
- soziale und kommunikative Kompetenz
Bei den praktischen Lehrinhalten steht hauptsächlich die Arbeit an Terminal und Gate im Mittelpunkt, aber auch Tätigkeiten in anderen Bereichen wie dem Kundenservice oder der Frachtabfertigung gehören zur Ausbildung.
Dauer und Abschluss der Ausbildung
Die praktischen und theoretischen Inhalte werden über drei Jahre hinweg vermittelt. Im Anschluss wird die Abschlussprüfung vor der IHK (Industrie- und Handelskammer) abgelegt.
Arbeitgeber
Mögliche Arbeitgeber sind in erster Linie Flughafenbetriebe, aber auch Fracht- und Linienfluggesellschaften bieten qualifizierten Luftverkehrskaufleuten berufliche Perspektiven. Ebenso kommen Unternehmen der Transport- und Logistikbranche oder Reisebüros in Frage. Je nach Einsatzgebiet wird im Schichtdienst gearbeitet, auch die Arbeit an Wochenenden und Feiertagen kann regelmäßig erforderlich sein.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Die Möglichkeiten zur Weiterbildung nach der erfolgreichen Abschlussprüfung können in drei Wege eingeteilt werden:
- Anpassungsfortbildungen (kontinuierliche Wissenserweiterung)
- Aufstiegsfortbildungen (Lehrgänge zum Fach- und Betriebswirt für Führungs- und Managementaufgaben)
- Studium (zum Beispiel in den Bereichen Logistik oder Luftverkehrsmanagement)
Das Arbeitsumfeld von Luftverkehrskaufleuten ist stetig im Wandel. Seien es effizientere Abläufe für Kostensenkungen, rechtliche Änderungen oder Erfordernisse, die sich durch die Corona-Pandemie ergeben. Auch hierdurch sind kontinuierliche Fortbildungen notwendig, um den Anforderungen dieses vielseitigen Berufs weiter gerecht zu werden.
Abschließende Fakten zur Luftfahrtbranche
- ungefähr drei Milliarden Menschen fliegen jedes Jahr
- 25 Millionen Gepäckstücke gehen jährlich verloren
- rund 16.000 Verkehrsflugzeuge sind weltweit unterwegs
- auf der Welt existieren ca. 49.000 Flughäfen
- der größte Flughafen befindet sich in Atlanta (USA)
Quellen und weiterführende Informationen
- Azubiyo über den Berufs des Luftverkehrskaufmann
- Ausbildung zur Luftverkehrskauffrau
- IHK-Nordwestfalen über den Ausbildungsberuf des Luftverkehrskaufmann