Sattler

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Allgemeine Beschreibung

Im Allgemeinen sind Sattler für die Anfertigung, den Entwurf und die Reparatur von Lederprodukten aller Art zuständig. In Abhängigkeit von dem Unternehmen, in dem die Ausbildung absolviert wird, spezialisiert sich der Auszubildende fortlaufend in eine der drei folgenden Fachrichtungen:

  • Fahrzeugsattlerei/Bootssattlerei
  • Reitsportsattlerei
  • Feintäschnerei

Die Arbeit des Sattlers erfolgt heutzutage immer noch nach traditionellem Handwerk unter Anwendung von Nähzeug und Schere. So ist es den Sattlern neben der Herstellung von Maßanfertigungen auch möglich präzise Restaurationen durchzuführen.

Ablauf der Ausbildung

Die Ausbildung zum Sattler erfolgt nach dem Modell der dualen Ausbildung. Demzufolge erlernt der Auszubildende theoretisches Wissen in der Berufsschule und die Praxis in dem entsprechenden Ausbildungsunternehmen. Die Theoriephasen in der Berufsschule finden in Form von regelmäßigem Blockunterricht statt. Dort erlernt der Auszubildende grundlegende Kenntnisse im Bereich der Gestaltung, des Entwerfens, der Kalkulation und der Materialien.

Die Praxis im Ausbildungsbetrieb gewährleistet, dass der Azubi das tatsächliche Handwerk und die zugehörigen drei Disziplinen kennenlernt. Der Hauptbestandteil der Ausbildung zum Sattler ist der Umgang mit Leder und Textilien sowie deren Verarbeitung.

Im ersten Ausbildungsjahr werden neben den bereits erwähnten Grundlagen auch weitere zentrale Fähigkeiten erlernt. Dazu gehört unter anderem der Umgang mit Nähmaschinen sowie das Unterscheiden von bestimmten Materialien. Im weiteren Verlauf der Ausbildung wird der Umgang mit anderen Werkzeugen, wie zum Beispiel das Schärfmesser, geschult. Hinzu kommen Anwendungskonzepte von bestimmten Polsterungstechniken und die Befähigung zum Anbringen von Metallteilen an die Produkte.

Des Weiteren muss sich der Auszubildende ebenso mit einer der drei bereits angeschnittenen Spezialisierungen auseinandersetzen. So lernt er im Rahmen der Reitsportsattlerei nicht nur das Sattlerhandwerk als Solches, sondern auch Wissen über die Anatomie und Bewegungsabläufe von Pferden. Bei Arbeiten an Fahrzeugen fällt auch das Anbringen bestimmter Elektrik, wie beispielsweise Airbags oder Sitzheizungen, an, sodass der Auszubildende innerhalb dieser Spezialisierung auch darüber Bescheid wissen muss. Im Hinblick auf die Herstellung von Taschen spielt das ansprechende Zusammenspiel von Design und Funktionalität eine tragende Rolle. Infolgedessen wird der Auszubildende im Kontext der Feintäschnerei auch damit konfrontiert.

Dauer

Die Ausbildung zum gelernten Sattler in einem der drei Fachbereiche dauert drei Jahre.

Abschluss der Ausbildung

Nach dem erfolgreichen Beenden der Ausbildung durch Bestehen der Abschlussprüfung, erhält der Auszubildende den Titel des ausgelernten Sattlers.

Ausblick nach der Ausbildung

Als ausgelernter Sattler wird dieser im Idealfall vom Ausbildungsbetrieb übernommen und anschließend in einem der drei Fachbereiche tätig.

In der Reitsportsattlerei erfährt der Sattler viel Kontakt mit Pferden. Er stellt folglich individuell an Pferd und Reiter angepasste spezielle Lederwaren her. Dazu gehört nicht nur der Sattel, sondern auch Geschirre oder sogenannte Trensen.

Wenn der Sattler in der Fahrzeugsattlerei oder Bootssattlerei tätig wird, produziert er jegliche Art von Lederwaren im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen, wie beispielsweise Sportsitze oder Lenkräder aus Leder. Zudem ist seine Fähigkeit ebenso auf Booten gefragt, denn für diese produziert, repariert und restauriert er unter anderem Verdecke oder Polstermöbel.

Nach der Aufnahme einer Beschäftigung in der Industrie der Feintäschnerei, ist der Sattler für die Anfertigung von Lederwaren und das Erarbeiten von Designs im Zusammenhang mit der Produktion von Taschen oder Koffern zuständig.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung ist es dem ausgelernten Sattler zunächst möglich, einen Meisterlehrgang zu besuchen und diesen mit dem Bestehen der Meisterprüfung zu beenden.

Damit wird der Grundstein für eine nachfolgende Selbstständigkeit gelegt. Zwar ist der Meisterbrief keine zwingende Voraussetzung für die Firmengründung, allerdings durchaus nützlich, da mit dem Besitz des Meisterbriefes eigene Lehrlinge ausgebildet und damit Wissen weitergegeben werden kann.

Es besteht zusätzlich die Option, ein Studium zu absolvieren, um das bestehende Fachwissen zu vertiefen. In diesem Fall bietet sich zum Beispiel ein Studium der Textiltechnik an.

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