Kürschner

Kürschner bei der Arbeit
Matthias Geuther für Firma Udo Meinelt & Söhne, Rotfüchse zuschneiden für eine Decke. Pelz Meinelt, Rötha, CC BY 3.0

Was macht ein Kürschner?

Kürschner bearbeiten Felle und Pelze. Zu ihren Aufgaben zählen Felle bearbeiten (ausbessern, glätten, färben, etc.) und nähen (Kleider, Accessoires). Der Beruf ist sehr kreativ. Pelz kann mit Stoff, Leder und anderen Materialien kombiniert werden. Kürschner entwerfen – oft in Zusammenarbeit mit Designern – extravagante Kleidung, Taschen oder Decken und Kissen. Als Kürschner können Sie Ihre Ideen einbringen, eigene Sachen entwerfen und umsetzen.

Regelung der Ausbildung

Die Ausbildung dauert drei Jahre und schließt mit der Gesellenprüfung ab. Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht vorgeschrieben. Auszubildende lernen Felle zuzuschneiden, schadhafte Stellen auszubessern und Einzelteile zusammenzunähen. Sie stellen Felljacken, Westen oder Stolas her.

Ablauf der Ausbildung

Zu Beginn der Ausbildung steht sehr viel Praxis. Im ersten Lehrjahr schneiden Auszubildende Felle (wie ein Kaninfell – das Fell des Kaninchens) für Kleidungsstücke. Felle müssen gezackt geschnitten werden, da eine gerade Naht auffällt. Um auf die passende Länge zu kommen, ist viel Geschick beim Zusammennähen erforderlich.

Im zweiten Lehrjahr werden die Aufgaben komplizierter und anspruchsvoller. So werden Felle vor der Weiterverarbeitung ausgebessert (anbrachen). Schuss- oder sonstige Kahlstellen müssen sorgfältig herausgeschnitten werden, die Ränder der Schnittstellen zusammengenäht und die reparierten, angefeuchteten Fellstücke werden geglättet (zweckeln: mit Nägeln auf einer Unterlage befestigt).

Für ein Kleidungsstück werden die Maße genommen und ein Schnitt erstellt. Änderungen werden an einer Probejacke aus Baumwolle vorgenommen. Anschließend wird der Pelz verarbeitet.

Auch das Gallonieren wird gelernt. Auf dem Nagelbrett werden wertvolle Felle auf ein Mehrfaches gestreckt. Der Pelz wird luftig, leicht und angenehm zu tragen.

Viermal im Jahr ist Blockunterricht für zwei bis drei Wochen in Fürth. Die Fachtheorie für das erste und zweite Lehrjahr wird gemeinsam unterrichtet. Themen sind u. a. Artenschutz.

Kürschner haben die meiste Arbeit oft in den Wintermonaten. Die Überstunden können im Sommer abgebaut werden.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Berufsbild

Ein Geselle kann die Meisterprüfung in Frankfurt am Main an der Bundespelzfachschule ablegen. Andere Möglichkeiten sind eine Weiterbildung zum Textiltechniker, eine Tätigkeit im Ausland oder der Schritt in die Selbstständigkeit mit eigenem Geschäft haben und eigenen Modellen.

Ausblick

Der Beruf des Kürschners wandelt sich – Pelzmäntel sind heute weniger gefragt. Stattdessen werden viele Accessoires gefertigt, wie Laptoptaschen aus Lodenstoff mit Pelzbesatz.

Ein Kürschner kann bei seiner Arbeit Mode, Handwerk und Tradition mit Nachhaltigkeit verbinden. Einige junge Kürschner spezialisieren sich auf die Umarbeitung von schweren und unmodernen Pelzmänteln zu einem leichten und modernen Einzelstück. Jeder Pelz wird nach alter Handwerkskunst mit innovativer Ideenvielfalt und Liebe zum Detail verarbeitet. Die Felle werden vor der Weiterverarbeitung gerupft, geschoren oder gefärbt. Auch ausgefallene Taschen, Rucksäcke, Decken oder Kissen entstehen.

Häufige Fragen

Woher beziehen Kürschner ihre Felle?

Viele Kürschner beziehen ihre Felle für aus einheimischen Beständen. Von Jägern, Kaninchenzüchtern und Landwirten. Weitere Möglichkeiten sind Fellauktionen oder Großhändler.

Welche Voraussetzungen braucht ein Kürschner?

Handwerkliches Geschick, Genauigkeit und Freude an Gestaltung. Modebewusstsein, Kreativität und ein Auge für Farben und Strukturen sind gute Grundlagen.

Was macht den Beruf attraktiv?

Viele Kürschner sind begeistert von den prächtigen Materialien. Pelz, Felle und Leder sind ein perfektes Naturprodukt in herrlichen Farben und wunderbarer Qualität.