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Die Aufgaben des Mechatronikers für Rollladen und Sonnenschutz sind sehr vielfältig. Sie umfassen Fertigung und Anbringung von Rollladensystemen, Verdunklungs- und Sonnenschutzeinrichtungen sowie Wartung und Reparatur der Systeme.
Die Ausbildungsinhalte sind: Rollläden planen und herstellen, Rollläden und Markisen einbauen, Systeme warten und reparieren und Kundenberatung. Gefragt ist insbesondere handwerkliches Geschick. Zeichnen, Bohren, Kleben und Schleifen gehören zum Alltag. Notwendig ist auch technisches und mathematisches Verständnis sowie räumliches Vorstellungsvermögen.
Das Gespräch mit dem Kunden – von der Beratung bis zum Abschluss – gehört zum Berufsalltag. Funktionsweise, Vorzüge und Eigenschaften des jeweiligen Systems müssen dem Kunden verständlich erklärt werden (z. B. Schallschutz und Wärmeschutz). Für die Kundengespräche sind gutes Benehmen, ein gepflegter Auftritt und Kommunikationsfähigkeit selbstverständlich.
Körperliche Fitness und Teamfähigkeit sind Voraussetzungen. Eine Markise kann bis zu 200 kg wiegen, oft arbeitet man im Team. Die Arbeit findet meist im Freien statt – bei sommerlichen Temperaturen.
Der Beruf hat Zukunft, denn die Sommer werden wärmer und Energie teuer werden. Jede Hitze, die durch Sonnenschutz vom Haus abgehalten wird, muss nicht teuer durch eine Klimaanlage gekühlt werden.
Die Ausbildung
Der Ablauf
Im ersten Lehrjahr der dreijährigen Ausbildung begleiten die Auszubildenden vor allem die Gesellen.
Sie lernen die Notwendigkeit von millimetergenauer, präziser Arbeit. Eine fünf Meter lange Markise muss z B. mit nur zwei Halterungen befestigt werden. Diese müssen sehr stabil am Dachstuhl befestigt werden. Gleichzeitig muss die Markise absolut waagrecht hängen. Da Markisen und Rollläden gut sichtbar sind, müssen sie exakt und frei von Beschädigungen angebracht werden.
In der Produktion lernen Auszubildende Rollläden zu bauen. Um Profile (Führungsschienen für Rollläden) mit dem Mauerwerk zu verbinden, müssen sie z. B. Löcher stanzen oder die Profile innen mit sogenannten Bürsten bestücken. Routineaufgaben, die sehr sorgfältig und exakt erledigt werden müssen.
Mathematische Fähigkeiten sind ständig gefragt. Eine Säge, die die Lamellen der Rollläden auf die richtige Länge zurechtschneidet, muss beispielsweise exakt programmiert werden.
Der Zusammenbau des fertigen Rollladens erfordert eine gute Portion Geschick. Die Lamellen werden zusammengesteckt, an jede zweite Lamelle wird eine Arretierung befestigt.
Fünfmal im Jahr für je zwei Wochen besuchen die Auszubildenden die Berufsschule. Elektrik spielt eine wichtige Rolle, um Jalousien oder Rollläden automatisch zu bedienen. CAD (Computer Aided Design) steht ebenfalls auf dem Lehrplan. Auszubildende müssen den Computer beherrschen, Stichwort ist die zunehmende Bedeutung von Smarthome. Die Jalousien müssen z. B. in einer Zentrale angemeldet werden, dann können sie von überall mit einer App gesteuert werden.
Die Auszubildenden müssen sich immer wieder mit neuen Techniken vertraut machen. Grundlagen des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung gehören selbstverständlich zum Lehrplan.
Bestandteil der Ausbildung sind auch die verschiedenen Widerstandsklassen (RC-Klassen) von Rollläden. Einbruchhemmende Rollläden (z. B. für Juweliere) bestehen aus anderen Materialien und sind anders aufgebaut.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert drei Jahre. Obwohl kein Schulabschluss vorgeschrieben ist, erwarten Betriebe mindestens den Hauptschulabschluss.
Abschluss und Ausblick
Die Ausbildung schließt mit der Gesellenprüfung ab. Neben Herstellung und Montage von Rollladen und Markisen werden u. a. Grundkenntnisse in der Holz und Metallverarbeitung, der Elektrik und der Mathematik geprüft.
Karrieremöglichkeiten sind: Meisterprüfung, Selbstständigkeit oder ein Studium der Metall-, Holz- oder Kunststofftechnik.
Freie Stellen gibt es genug auf dem Markt.