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Die Berufsbezeichnung Weintechnologe/-technologin ersetzt die bis vor einigen Jahren übliche Berufsbezeichnung der Weinküfer/-Weinküferinnen.
Im Gegensatz zu den Winzern/Winzerinnen, die sich sowohl um den landwirtschaftlichen Aspekt des Weinbaus im Außenbetrieb, als auch um die Kellerwirtschaft kümmern, arbeiten die Weintechnologen/-technologinnen hauptsächlich in der Kellerwirtschaft. Von der Traubenannahme und der Qualitätsprüfung des Lesegutes, über die verschiedenen Verarbeitungsschritte zu Traubensaft, Wein oder Sekt bis hin zur Abfüllung und Etikettierung des fertigen Produktes. Die ersten Schritte der Weinbereitung sind hierbei das Keltern der Trauben und die Vorklärung des Mostes, um Trubbestandteile und etwaige Fremdkörper zu entfernen. Weitere eventuelle Maßnahmen sind die Anreicherung oder das Entsäuern des Mostes. Ein Hauptaugenmerk der Weintechnologen/-technologinnen liegt bei der Weinbereitung auf der Gärführung. Dazu wird in der modernen Kellerwirtschaft der Most mit Reinzuchthefe versetzt und in den folgenden zwei Wochen die Entwicklung des Jungweines mit verschiedenen kellertechnischen Maßnahmen begleitet.
Dazu ist das Interesse und Talent der Auszubildenden an naturwissenschaftlichen Themen von großem Vorteil, zum Beispiel:
Mathematik: Berechnen von Verschnittmengen, Schönungsmitteln und anderer Zusatzstoffe
Chemie: Verständnis der chemischen Abläufe bei der alkoholischen Gärung und der dabei entstehenden Nebenprodukte
Biologie: Ursachen von Weinfehlern durch mikrobielle Prozesse
Technik: Bedienen und Warten aller kellertechnischen Einrichtungen
Sensorik: Erkennen von Weinfehlern und Fehltönen
Regelung der Ausbildung/Ablauf
Angehende Weintechnologen/-technologinnen benötigen mindestens einen guten Hauptschul-, besser einen Realschulabschluss. Die Ausbildung erfolgt nach dem in Deutschland üblichen dualen Prinzip:
Die theoretische Ausbildung wird in der Berufsschule durchlaufen, die praktische Ausbildung im Betrieb.
Nach der Ausbildungsverordnung sollen folgende Fertigkeiten so vermittelt werden, dass der Auszubildende seine Aufgaben selbstständig planen und ausführen kann:
Das Annehmen von Trauben, Maische, Most und Wein und deren Verarbeitung.
Das Steuern der alkoholischen Gärung und das Behandeln und Ausbauen von Jungwein und Wein mittels önologischer Verfahren.
Anwendung analytischer Verfahren und sensorische Beurteilung.
Das Abfüllen, Lagern, Vorstellen und die Vermarktung der Erzeugnisse.
Das Dokumentieren wichtiger Vorgänge, zum Beispiel Kellerbuchführung, mittels Informations- und Kommunikationstechnik.
Weitere Themen sind Arbeits- und Tarifrecht, Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes, Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz.
Zum Ende des zweiten Lehrjahres erfolgt eine Zwischenprüfung, bei der die praktischen und theoretischen Kenntnisse und Fähigkeiten nachzuweisen sind. Am Ende des dritten Lehrjahres erfolgt die Abschluss- oder Gesellenprüfung.
Dauer der Ausbildung
Die staatlich anerkannte Ausbildung dauert 3 Jahre, sie wird ergänzt durch Praktika, zum Beispiel in einem Weinlabor oder in überbetrieblichen Ausbildungsstätten.
Abschluss der Ausblick
Ausblick nach der Ausbildung
Für Weintechnologen/-technologinnen gibt viele Möglichkeiten und Einsatzgebiete. Sie arbeiten in kleinen Weingütern, großen Weinbaubetrieben, Wein- und Sektkellereien, Winzergenossenschaften, Weinlaboren, in reinen Abfüllbetrieben, in Lehr- und Versuchsanstalten, in der Getränkeindustrie, aber auch Selbständigkeit, z.B. als Weinhändler, liegt im Bereich der Möglichkeiten.
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Berufsbild
Typische Weiterbildungen sind die Ausbildungen zum Techniker, Meister oder bei Vorliegen der schulischen Voraussetzungen ein Studium des Weinbaues und der Oenologie oder der Getränketechnologie mit den Abschlüssen Bachelor oder Master.
Die Ausbildung zum Meister oder zur Meisterin kann in Vollzeit absolviert werden, sie kann aber auch in Teilzeit nebenberuflich durchlaufen werden. Die Ausbildung schließt mit der Meisterprüfung ab.
Die Ausbildung zum Techniker/Technikerin an einer Fachschule dauert in Vollzeit zwei Jahre.
Das Studium an einer Hochschule qualifiziert für vielfältige Berufe in der nationalen und internationalen Wein- und Getränkewirtschaft und befähigt die Absolventen leitende Positionen einzunehmen. Das Studium schließt nach mindestens 6 Semestern mit dem Bachelor of Science (B. Sc.) oder mit dem Master of Science (M. Sc.) ab.