Demenzbegleiter

demenzbegleiter
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Berufsbild

Demenzbegleiter unterstützen Menschen, die an Demenz leiden und dadurch in ihrem Alltag beeinträchtigt sind. Dabei motivieren und helfen sie den Kranken bei ihren Alltagsaktivitäten. Darüber hinaus unterstützen sie Angehörige, um sie bei der Betreuung zu entlasten. Demenzbegleiter ergänzen die Tätigkeit der Pflegekräfte in der häuslichen Pflege, sowie in Pflegeeinrichtungen. Die Begleiter fungieren als Ansprechpartner, mit denen die demenzkranken Menschen spazieren gehen, den Alltag gestalten sowie bei Arztbesuchen begleiten.

Nach Schätzungen sind bis zu 1,5 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz erkrankt. Die Lebenserwartung wird immer höher, daher steigen auch die Demenzfälle. Die Pflege der Angehörigen ist für viele Familien sehr belastend, denn sie pflegen ihre Lieben zu Hause und müssen ihr gesamtes Leben umkrempeln. Es ist wichtig, dass die Menschen im Umfeld eines Dementen  die Krankheit mit ihren typischen Symptomen kennen und verstehen lernen. Je nach Schwere der Krankheit sind Einschränkungen der kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten die Folge. Betroffen ist das Kurzzeitgedächtnis, das Denkvermögen, die Motorik und das Sprachvermögen. Sie Symptome entwickeln sich zunächst langsam, bis zu  einer starken Beeinträchtigung des Familienlebens führen.

Um den Familienangehörigen eine Verschnaufpause zu gewähren, steht ihnen der Demenzbegleiter beiseite und entlastet den Alltag. So kann beispielsweise der Ehepartner sorgenfrei das Haus verlassen, um Dinge des Alltags zu erledigen. Die Pflege des Demenzkranken, kann die Angehörigen schnell an Grenzen bringen, daher bietet der Demenzbegleiter Beratung und Gespräche an, um sie nicht allein zu lassen.

Wie läuft die Weiterbildung zum Demenzbegleiter ab?

Die Weiterbildung zum Demenzbegleiter erfolgt als Betreuungskraft gemäß  den Richtlinien nach §§ 43b, 53c SGB XI. Hier sind solide Grundkenntnisse gefragt, über Demenzerkrankungen, sowie über die besonderen Bedürfnisse der Betreuten. Dabei lernt der Teilnehmer, wie er mit den erkrankten Menschen richtig kommuniziert und interagiert, um jede Situation zu meistern. Die Ausbildung ist nicht an besondere Voraussetzungen gebunden, denn es sind  alle Menschen angesprochen, die sich um Demenzkranke  kümmern müssen. Medizinische bzw. pflegerische Grundkenntnisse erleichtern allerdings die Weiterbildung. In den Lehrgängen erwerben die Teilnehmer Fachkenntnisse, die über die reine Krankheit hinausgehen und sich generell mit der Tagesbetreuung älterer oder behinderter Menschen beschäftigen.

In der Regel werden folgende Grundkenntnisse vermittelt:

  • Demenz als Krankheit verstehen
  • Symptome bei Demenz
  • Ernährung und Demenz
  • Unterstützung der Angehörigen
  • Kommunikation mit Demenzkranken
  • Altersbedingte Krankheiten

Die Absolventen arbeiten Hand in Hand mit dem Pflegeteam oder den Angehörigen. Damit erhalten Sie einen Einblick in grundlegende Pflegetechniken und erfüllen damit die Vorgaben für eine Tätigkeit in Pflegeeinrichtungen. Hier geht es also nicht nur um Demenz, sondern um die gesamte Betreuung und Beschäftigung alter Menschen. Der Teilnehmer soll in die Lage versetzt werden, das Wohlbefinden, den physischen Zustand und die psychische Stimmung positiv zu beeinflussen. Sie stehen den Menschen bei, im manchmal sehr hektisch und getakteten Pflegealltag. Damit kommt den Demenzbegleitern und Betreuungskräften eine sehr wichtige Aufgabe zu. Die bedeutet eine Entlastung der Pflegekräfte, die durch Fachkräftemangel oft nicht näher auf die Bedürfnisse ihrer Patienten eingehen können.

Die Ausbildung erfolgt an Fachakademien, Fernschulen und bei den Sozialverbänden. Beim Fernstudium lernt der Teilnehmer unabhängig von Zeit und Ort, mit Lehrbriefen sowie Online Kursen. Alle Fernlehrgänge in Deutschland sind staatlich geprüft und zugelassen. Dies ist besonders gut für Menschen geeignet, die bereits in der Pflege tätig sind und eine Zusatzqualifikation anstreben. 

Der Lehrgang ist ideal für alle, die sich intensiv mit Betreuung beschäftigen möchten oder selbst Angehörige begleiten müssen.

  • Sie sollten älteren Menschen mit Demenz, psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen gegenüber aufgeschlossen sein
  • Gutes Einfühlungsvermögen, Empathie und Freude am Helfen
  • Sie sehen Ihre berufliche Zukunft in einer Pflegeeinrichtung

Der Demenzbegleiter ist noch ein relativ junger Beruf. Doch bereits jetzt macht sich ein riesiger Bedarf bemerkbar. Im häuslichen Bereich sowie in Pflegeeinrichtungen finden Demenzbegleiter interessante Arbeitsplätze.