Epidemiologe

Epidemologe
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Berufsbild

Ein Epidemiologe untersucht die Verbreitung und den Verlauf von Krankheiten, die in bestimmten Ländern, Regionen oder Bevölkerungsgruppen auftreten. Er ermittelt, welche Faktoren zum Ausbruch einer Erkrankung führen und auf welchem Wege sich diese ausbreitet.

Mittels Blut- oder Gewebeanalysen im Labor untersucht der Epidemiologe, wie eine Krankheit übertragen wird, ob diese tödlich ist und welche Schutzmaßnahmen einer weiteren Ausbreitung vorbeugen können. Außerhalb des Labors führt ein Epidemiologe vor Ort quantitative und qualitative Studien durch, die ermitteln, wo die Krankheit am häufigsten auftritt und welche Bevölkerungsgruppen am stärksten betroffen sind. Außerdem untersucht er Umwelteinflüsse, genetische Faktoren und soziale Aspekte, die das Auftreten der Krankheit begünstigen.

Ausbildung

Um als Epidemiologe erfolgreich zu sein, sind einige grundlegende Eigenschaften unerlässlich. Dazu zählen unter anderem analytische Fertigkeiten für die erfolgreiche Auswertung von Untersuchungsergebnissen und generelles Verständnis für Naturwissenschaften und Technik. Außerdem ist Interesse für unterschiedliche Kulturen von Vorteil, um eventuelle kulturelle Einflüsse auf einen Krankheitsverlauf verstehen zu können.

Die Arbeit des Epidemiologen erfordert Genauigkeit und Sorgfalt, eine verantwortungsvolle Arbeitsweise sowie Geschicklichkeit im Labor und beim Umgang mit Proben.

Regelung der Ausbildung/Ablauf

Um als Epidemiologe arbeiten zu können, ist ein 4-semestriges Master-Studium der Epidemiologie notwendig. Dieses baut auf einen Bachelor-Studiengang im naturwissenschaftlichen, mathematischen, sozialwissenschaftlichen oder Informatik-Bereich auf. Darüber hinaus ist es möglich, sich während des Studiums der Gesundheitswissenschaften oder Public Health auf Epidemiologie zu spezialisieren.

Dauer der Ausbildung

Die Ausbildung des Epidemiologen dauert in der Regel in Vollzeit fünf Jahre, wovon drei Jahre auf das Bachelor-Studium fallen und zwei Jahre auf den Master-Studiengang der Epidemiologie.

Abschluss der Ausbildung

Der erfolgreiche Abschluss des Master-Epidemiologie-Studiums erfordert das Erreichen des vorgeschriebenen ECTS (European Credit Transfer System) sowie das Schreiben einer Masterarbeit.

Ausblick nach der Ausbildung

Ein Epidemiologe kann in verschiedenen Bereichen arbeiten. Dazu zählen unter anderem Forschung und Lehre an Universitäten und Hochschulen, die Beschäftigung in klinischen und pharmakologischen Einrichtungen, die Arbeit bei Krankenkassen sowie in Behörden und öffentlichen Einrichtungen.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Berufsfeld

In der Epidemiologie gibt es zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten, die sich auf bestimmte Aspekte einer Krankheit fokussieren. In der Infektionsepidemiologie werden parasitäre und Infektionskrankheiten betrachtet. Die Sozialepidemiologie beleuchtet soziale Hintergründe einer Krankheit (beispielsweise Wohnsituation oder Geschlecht).

Krebsepidemiologen beschäftigen sich mit den Risikofaktoren und Prävention von Krebserkrankungen. Ernährungsepidemiologen erforschen den Zusammenhang zwischen Ernährung und chronischen Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck.

Weitere mögliche Spezialisierungen sind Pharmakoepidemiologie, Umwelt- oder genetische Epidemiologie sowie Arbeits- und klinische Epidemiologie.

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