Palliativbegleiter

palliativbegleiter
Matthias Zomer – Pexels

Berufsbild

Eine Palliativbegleitung versorgt unheilbar kranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Durch die würdevolle Betreuung spüren die Patienten, dass sie nicht allein gelassen werden und können sich ihrem Palliativpfleger/-in voll und ganz anvertrauen. Somit ist es wichtig die Rolle der Bezugsperson in behutsamer Atmosphäre einnehmen zu können und zeitgleich kontinuierlich das Gefühl zu vermitteln, dass der/die Betroffene sich seine Sorgen und Ängste jederzeit von der Seele reden kann.

Neben dem wesentlichen Bestandteil ihrer Tätigkeit, der Sterbebegleitung, übernehmen Palliativpfleger/-innen auch Aufgaben wie die Körperpflege der Patienten, die Versorgung von Wunden, sowie die kontrollierte Medikamenteneinnahme. All das dient zur Verbesserung der Lebensqualität der Palliativ-Patienten.

Kurze Übersicht zu den Tätigkeiten als Palliativbegleitung:

  • Persönlichen Kontakt herstellen
  • Beobachtung -und Messung der Vitalwerte (Blutdruck, Puls, Körpertemperatur)
  • Pflegerelevante körperliche, soziale und seelische Bedürfnisse erkennen und im Rahmen der Möglichkeiten an den Patienten anpassen
  • Bei Blutentnahmen, Transfusionen oder ähnlichem attestieren
  • Wundermanagement, Betreuung bei der Konfrontation mit dem Thema „Sterben“ (Trost spenden)

Ausbildung

Um den Beruf in der Palliativbegleitung ausüben zu dürfen wird eine Weiterbildung als Fachkrankenpfleger/in für Palliativ- und Hospizpflege vorausgesetzt. Grundlegend für die Zulassung zur Weiterbildung in diesem Bereich ist die berufliche Vorerfahrung. Denn für einen Weiterbildungsplatz werden eine abgeschlossene Ausbildung im Gesundheitsbereich, sowie eine mehrjährige Berufspraxis verlangt.

In den seltensten Fällen übernimmt der Arbeitgeber die Kosten einer solchen Weiterbildung, um die angestellten Pflegekräfte zu fördern. Die zweite Option wäre dann nur noch der Versuch über den Bund eine Bildungsprämie oder BAFÖG zu beantragen.

Regelung der Ausbildung

In der Weiterbildung zum Palliativbegleiter gibt sowohl theoretischen, als auch praktischen Unterricht. Zudem müssen ebenfalls berufspraktische Anteile während der Weiterbildung absolviert werden. Auf dem Lehrplan eines angehenden Palliativpflegers stehen unter anderem:

Theorie

  • Pflegewissenschaften, Pflegepraxis
  • Sozialwissenschaften, Betriebswirtschaft/-Organisation
  • Palliativ Care
  • Seminare zum Thema Führungskompetenz
  • Rechtslehre
  • Pflegeberatung
  • Umgang mit Sterben, Trauer und Tod
  • Angehörigenarbeit
  • Ethische Grundsätze

Berufspraktische Anteile folgender Bereiche

  • Palliativstation
  • Schmerzklinik
  • Schmerzambulanz

Dauer der Ausbildung

Die Weiterbildung zum Palliativbegleiter erstreckt sich auf ungefähr ein Jahr. In der Regel sind die Unterrichtseinheiten in vier Blockwochen zu je 40 Stunden aufgeteilt. Die Gesamtstundenzahl der aller Unterrichtseinheiten, inklusive der berufspraktischen Anteile beträgt 1.040 Stunden.

Zukunftsaussichten nach der Ausbildung

Nach gelungenem Abschluss der Palliativ-Weiterbildung bieten sich den frisch bestandenen Absolventen zahlreiche Möglichkeiten in diesem Berufsfeld Fuß zu fassen, oder noch weiter aufzusteigen. Durch Anpassungsweiterbildungen kann das neu erworbene Fachwissen aktuell gehalten und auf den neuesten Stand gebracht werden. Zudem besteht auch die Möglichkeit sich selbstständig zu machen, beispielsweise mit der Gründung eines eigenen Pflege- und Sozialdienstes.

Fort-und Weiterbildungsmöglichkeiten

Zum einen gibt es häufig innerhalb eines Betriebes Fortbildungen, die die während der Weiterbildung gelernten Inhalte regelmäßig wieder auffrischen. Anhand des Weiterbildungsabschlusses haben Fachkräfte auch ohne Hochschulzugangsberechtigung die Chance sich für ein Studium anzumelden. Ein sogenanntes Pflegestudium kann beispielsweise in den Bereichen Pflegemanagement, Pflegewissenschaften und Palliativpflege absolviert werden.

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