Ein Berufskraftfahrer arbeitet in der Personenbeförderung und im Güterverkehr. Er fährt im Personenverkehr Linien- und/oder Reisebusse oder transportiert Güter mit verschiedenen Lkws. Berufskraftfahrer sitzen viel hinter dem Steuer und müssen die Straßenverkehrsregeln im Inland genauso gut kennen wie im Ausland. Vor Beginn der Fahrt wird eine Übernahme des Fahrzeugs bestätigt und eine Abfahrtskontrolle durchgeführt. Beispielsweise ist es wichtig, die Räder und den Motor sowie die Bremsanlagen zu überprüfen. Des Weiteren gehört zu den Tätigkeiten, wenn vorhanden, dass die Koffer der Fahrgäste verstaut werden oder das Transportgut angenommen wird. Das Gewicht der Ladung wird gleichmäßig verteilt, die mitzuführenden Papiere kontrolliert. Bei Transportgütern darf die erforderliche Beschilderung am Fahrzeug nicht fehlen.
Der Personenverkehr beinhaltet, dass Berufskraftfahrer die verschiedensten Menschen im Linien-, Reise- und Gelegenheitsverkehr sicher von A nach B bringen. Das können Schulkinder sein, Berufstätige, Urlauber oder Fußballer. Der Linienverkehr bringt es mit sich, dass Berufskraftfahrer von einer Haltestelle zur nächsten fahren. Dabei sind sie es gewohnt, den Bus durch enge Innenstädte zu lenken, über Landstraßen zu fahren oder Fernlinienbusse über die Autobahnen zu bewegen. Sie verkaufen und kontrollieren Fahrscheine, geben den Fahrgästen Auskünfte über Anschluss/Umsteigemöglichkeiten und Tarifzonen und unterstützen Menschen, die Behinderungen haben, beim Einsteigen und Verlassen des Busses. Meist ist Schichtdienst angesagt, da Linienbusse von morgens bis in die Nacht fahren. Die Herausforderung ist, im Berufsverkehr sowie am ruhigen Wochenenden, den Fahrplan einzuhalten. Im Reiseverkehr ist der Berufskraftfahrer ohne Weiteres mehrere Tage unterwegs. Auch gibt es Nachtfahrten und Fahrten am Wochenende und Feiertagen. Vor der Fahrt werden die Bordausstattung und die Verkehrssicherheit geprüft. Das Gepäck der Fahrgäste muss im Gepäckraum oder Anhänger sicher verstaut werden.
Im Güterverkehr geht es um Fahraufträge, die der Berufskraftfahrer vom Disponenten oder Fuhrparkleiter erhält. Der Berufskraftfahrer legt die Fahrtrouten fest und plant die Lenk- und Ruhezeiten ein. In der Kabine erfolgt die Programmierung des digitalen Tachometers plus Mauterfassung. Während der Beladung des Fahrzeugs, prüft er die Richtigkeit die Frachtpapiere. Er achtet darauf, dass der LKW-Transportraum optimal ausgenutzt wird. Wenn die Ladung gesichert ist, tritt er seine Fahrt an.
Ein großer Teil des Arbeitstages verbringt ein Berufskraftfahrer hinter dem Steuer. Häufig betrifft das auch die Nacht. Sie haben es mit grenzüberschreitenden Transporten zu tun und erledigen zwischendurch auch Zollformalitäten. Wenn beim Empfänger angekommen, muss der Empfang der Lieferung bestätigt und das Ausladen überwacht werden. Gegebenfalls wird Rollgeld oder Geld per Nachnahme entgegengenommen. Unterwegs erhalten sie vom Disponenten, mit dem sie über Funk oder durch das Mobiltelefon verbunden sind, eventuelle Anweisungen, am Ziel einen neuen Transport zu übernehmen, da Leerfahrten teuer sind.
Die Ausbildung zum Berufskraftfahrer
Im Ausbildungsbetrieb lernt der Azubi die Funktionsweise des Fahrzeugs kennen. Wie der Motor in Sachen Kraftübertragung funktioniert und das Fahrwerk mit seinen mechanischen und elektrischen Systemen. Es geht um die Verkehrssicherheit und die Straßenlage durch Sichtkontrollen zu beurteilen. Hauptthemen sind der Aufbau, die Räder, der Motor und die Beschilderung sowie das Zubehör und Sicherungs- sowie die Sicherheitsmittel. Ein Berufskraftfahrer muss wissen, wie er Unfall- und Gefahrenstellen sowie Fahrzeuge richtig absichert. Zudem erlangt er in der Ausbildung die Fähigkeit Abrechnungen zu erstellen und erbrachte Leistungen zu dokumentieren. Er weiß unter welchen Verwendungszweck er die Fahrzeuge und die Hilfsmittel zuordnen muss. Er führt Übernahme- und Abfahrtkontrollen durch. Er überprüft das Transportgut oder das Gepäck bei Auftragsannahme nach der Art und der Menge hinsichtlich Mängel – stellt er Fehler fest, leitet er Beanstandungen ein. Er weiß was zur Fahrgastsicherheit gehört inklusive Fahrzeugbeladung und Sicherung des Transportgutes. Dabei geht es um die richtige Gewichtsverteilung und zugelassener Höchstladung. Zudem werden während der Ausbildung zum Berufskraftfahrer Kenntnisse über Themeninhalte wie Rechte und Pflichten vermittelt. Dazu gehört auch der Umweltschutz.
In der Berufsschule kommen zu den berufsspezifischen Lernfeldern, auch Deutsch und Wirtschafts- sowie Sozialkunde.
Es kann die Zusatzqualifikation Europaassistent erworben werden für Auszubildende, die einen mittleren Bildungsabschluss haben. Interkulturelle Kompetenzen werden aufgebaut und Fremdsprachenkenntnisse vermittelt. Im Berufsschulunterricht werden Waren- und Wirtschaftsrecht durchgenommen und ein mehrwöchiges Auslands-Praktikum steht an.
Der Ausbildungsrahmenplan zum Berufskraftfahrer beinhaltet:
◆ Im 1. bis zum 18. Ausbildungsmonat eine Ausbildung im Betrieb mit überbetrieblichen Lehrgängen
◆ Im 1. und im 2. Ausbildungsjahr der Besuch der Berufsschule mit unterschiedlichen Lernfeldern. Die Zwischenprüfung erfolgt vor Ablauf des 2. Ausbildungsjahres
◆ Im 19. bis zum 36. Ausbildungsmonat wird im Betrieb ausgebildet mit überbetrieblichen Lehrgängen und das Vertiefen der erlangten Kenntnisse
◆ Im 3. Ausbildungsjahr findet die Ausbildung in der Berufsschule statt mit einer Abschlussprüfung zum Ende des 3. Ausbildungsjahres.
Auszubildende zum Berufskraftfahrer haben die Möglichkeit, die Berechtigung zum Führen unterschiedlicher Fahrzeuge verschiedener Klassen zu erwerben.