Schädlingsbekämpfer

Schädlingsbekämpfer bei der Arbeit
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Der Beruf des Schädlingsbekämpfers hat eine lange Tradition und war früher als Kammerjäger bekannt. Wenn andere vor Ekel das Weite suchen, sind Sie zur Stelle und wissen genau, was gemacht werden muss. Sie sind der kompetente Ansprechpartner, der jedem Übel zu Leibe rückt und die richtigen Bekämpfungsmittel kennt und genau weiß, wie diese anzuwenden sind. Sie arbeiten umsichtig und verantwortungsbewusst. Durch Ihren Einsatz und Ihre Planung schaffen Sie Ihrem Kunden wieder einen sicheren und hygienisch einwandfreien Lebensraum und stellen somit seine vorherige Lebensqualität wieder her.

Ratten, Mäuse, Kakerlaken, Flöhe, Milben, Schaben oder andere Plagegeister. Für Sie kein Problem. Sie stehen Ihren Kunden als Profi mit Rat und Tat zur Seite, analysieren die Situation, gehen auf Spurensuche und entscheiden dann, welches Mittel zur Bekämpfung eingesetzt wird. Dabei ist klar, dass ein aus der Kanalisation ins Wohnhaus drängendes Rattenrudel anders zu bekämpfen ist als ein Hornissennest im Garten, das uns die Sommerfrische vermiest. Kakerlaken, die sich im Vorratsraum einer Großküche tummeln bedürfen anderer chemischer Bekämpfungsmittel als ein Milbenbefall auf einer Grünfläche. Sie, in Ihrer Aufgabe als Schädlingsbekämpfer, kennen alle möglichen Kampfmittel und wissen diese dann auch gewissenhaft und verantwortungsbewusst einzusetzen. Hierbei ist Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen sowie Freude an Chemie, Biologie und Physik von Vorteil. Die bedarfsgerechte Anwendung einer biologischen Köderbox, der Einsatz von Biovernichtungsmitteln oder das Anbringen von Klebefallen, erfordert solides Fachwissen und äußerste Präzision. Stets muss die aktuelle Gesetzeslage bzgl. Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen im Auge behalten werden. Umweltauflagen sind immer strikt einzuhalten. Unser Lebensraum muss geschützt und andere Lebewesen, wie Mensch und Haustiere, dürfen zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gebracht werden.

Ausbildung

Die reguläre Ausbildungszeit zum staatlich anerkannten Schädlingsbekämpfer dauert 3 Jahre und findet im dualen System statt. Es finden hierbei Theoriephasen im Präsenzunterricht an einer Berufsfachschule im Wechsel mit praktischer Arbeit im Betrieb statt. Diese Ausbildungsmethode sichert einen optimalen Lernerfolg. Voraussetzung ist ein mittlerer Bildungsabschluss und Interesse an naturwissenschaftlichen Themen. Eine gewisse Furchtlosigkeit und kein Ekel vor entsprechenden Situationen versteht sich von selbst. Schlechte Gerüche und das Entsorgen von Tierkadavern ist für Sie kein Problem. Sie sind kommunikativ, geschickt und arbeiten systematisch. In Ihrer Ausbildung lernen Sie, wie Sie Menschen, Tiere, Pflanzen, Vorräte, Materialien, Gebäude und die Umwelt, je nach Situation durch spezifische Maßnahmen, von Schädlingen befreien und schützen. Sie entwickeln Konzepte zur Vorbeugung und Vermeidung zukünftiger Plagen und erneutem Befall. Sie arbeiten eng mit dem Gesundheitsamt und Hygienedienstleistern zusammen. Ihre Beschäftigungsumfeld finden Sie in Dienstleistungsbetrieben und Betrieben zur Sicherung der Hygiene, aber auch in Versuchs- und Herstellungsbetrieben zur Schädlingsbekämpfung. Bei Gesundheits- Pflanzenschutz- und Landwirtschaftsämtern. Auch in der Forstverwaltung werden kompetente Schädlingsbekämpfer immer gesucht.

Der Beruf des Schädlingsbekämpfers bietet ein großes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten und viele aussichtsreiche Entwicklungsperspektiven.

Viele Schädlingsbekämpfer arbeiten nach ihrer bestandenen Ausbildung selbstständig. Sowohl in der Beratung als auch aktiv in der Bekämpfung sind die Berufsaussichten vielversprechend. Bei der Gründung eines eigenen Betriebs ist es immer sinnvoll einige Jahre Berufserfahrung gesammelt zu haben, evtl. schon auf einen Kundenstamms rückgreifen zu können und sich spezialisiert zu haben. Die Bereitschaft zu ständiger Weiterbildung ist elementar um erfolgreich zu sein.

Auch wird die fortschreitende Digitalisierung zukünftig Aufgabenfelder und Anforderungsprofile verändern. Digitales Dokumentenmanagement, Drohnentechnik (Ausforschung schwer erreichbarer Gebäude, Kanalisation und Höhlen) sowie Weiterentwicklung im Bereich der Sensorik werden zukünftig eine immer größere Rolle spielen. So bietet sich insgesamt ein positiver Ausblick für den Beruf des Schädlingsbekämpfers.

Weiterbildung

Technischer Fachwirt

Vertiefung von technischem und kaufmännischem Wissen zur Qualifizierung von leitenden Positionen.

Fachwirt Umweltschutz

Umweltthemen wie Abfall- und Gewässerschutz sowie umweltfreundliche Produktionsmethoden werden vertieft.

Auch ein Studium im Bereich Biologie, Chemie, Umweltschutz bzw. Umwelttechnik bietet attraktive Entwicklungsmöglichkeiten.

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