Rückenschullehrer

medizinball
© Bru-nO / Pixabay

Allgemeine Infos zum Berufsbild

Rückenschullehrer fördern die Gesundheit ihrer Kunden. Und nicht nur das: Mit ihrer Arbeit ermöglichen sie es den Teilnehmern ihrer Kurse, Schmerzen zu reduzieren und vorzubeugen. Eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) aus dem Jahr 2020 ergab: Rund 63 Prozent der Befragten litten im vergangenen Jahr unter Rückenschmerzen. Fünfzehn Prozent berichteten sogar von chronischen Schmerzen. Die Auslöser liegen in den meisten Fällen in einer Fehlbelastung oder Fehlstellung, sowie Erkrankungen von Muskeln, Sehnen, Bändern, Knochen oder Nerven. Auch die Psyche kann Rückenschmerzen auslösen. Stress führt zu Verspannungen im Körper, die sich unter anderem durch Schmerzen zeigen.

Die Fortbildung zum Rückenschullehrer folglich ein berufliches Standbein mit Wert und Zukunft.

Die Ausbildung

Die Ausbildung erfolgt im Rahmen eines Präsenzseminars und dauert fünf Tage (60 Unterrichtseinheiten).

Ablauf der Ausbildung

Die Fortbildung umfasst theoretische und praktische Anteile und gliedert sich in zwei Module. Im Modul 1 „Kurseiter für Wirbelsäulengymnastik“ lernen die Teilnehmer die wichtigsten medizinischen Grundlagen kennen. Der Kurs vermittelt, wie der Bewegungsapparat des Menschen aufgebaut ist und funktioniert (funktionelle Anatomie). Darüber vermittelt das Modul 1 Präventionsmöglichkeiten für Erkrankungen der Wirbelsäule und gibt den Teilnehmern einen Übungspool für Individual- und Gruppentrainings an die Hand. Hier geht es um Mobilisation, Stabilisierung und Kräftigung des Rumpfes. Geräte wie Gymnastikball, Therapieband und Balance-Ball kommen zum Einsatz.

Das Modul 2 „Rückenschule“ führt die Teilnehmer einen Schritt weiter. Nun steht die ganzheitliche Betrachtung von Rückenschmerzen und Präventionsmöglichkeiten im Fokus. Die Fortbildung geht auf die Themen Vermittlung von Wissen, Haltungs- und Bewegungsschulung, Körperwahrnehmung, Entspannung und Stressmanagement ein. Auch kleine Spiele zum Auflockern der Atmosphäre werden erläutert. Weitere Elemente, wie Grundlagen zur Kursorganisation, Methodik und Didaktik sowie Informationen zu den Rahmenbedingungen für die Rückenschule runden das Modul 2 ab.

Zum Ende der Fortbildung erhalten die Teilnehmer eine konkrete Einweisung in ein Kursprogramm von zehn Einheiten à sechzig Minuten. Dieser Kurs ist gemäß § 20 SGB V als Präventionskurs von den Krankenkassen anerkannt. Das bedeutet: Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Teilnahme an einer Rückenschule.

Abschluss und Ausblick

Um die Fortbildung erfolgreich abzuschließen, müssen sich die Teilnehmer einer Lehrprobe unterziehen. Nach dem Prüfungsteil erhalten sie Feedback und nach erfolgreicher Teilnahme ein Zertifikat. Nun können sie zum Beispiel Kurse in Unternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung anbieten. Der Präventionskurs ist jederzeit mit anderen anerkannten Lehrgängen, etwa dem Entspannungscoach, erweiterbar.

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