Jobs in Touristen-Hochburgen: Eine spannende Alternative

Wie wäre es damit, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen? Das Urlaubsfeeling ist praktisch 24/7 mit dabei und die Touristik bietet die Möglichkeit. Natürlich dürfen die Nachteile nicht vergessen werden, doch junge Menschen auf der Suche nach Freiheit und Abenteuer nehmen die Strapazen und das oft geringere Gehalt durchaus gerne in Kauf. Die Sonnenseiten dieser Jobs bieten schließlich das Urlaubsfeeling zum bezahlten Tarif. Aber wo lässt sich das Abenteuer erleben und wie gelingt der Einstieg?

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Typische Touristen-Hochburgen

Eine Schwierigkeit beginnt tatsächlich bei den Hochburgen. Oftmals sind diese sehr saisonal besucht, was bedeutet, dass ein vollständiges Jahr selten möglich ist. Kaum ein Hotel oder eine Bar wird Kräfte für das ganze Jahr anstellen, wenn das Geschäft außerhalb der Saison kaum Zulauf hat. Da es sich bei etlichen Jobs um Aushilfsstellen oder Zusatzstellen handelt, werden natürlich erst die festangestellten Mitarbeiter berücksichtigt, danach kommen die jungen Menschen, die mithelfen.

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Da die Hochburgen eher in Kategorien einzuteilen sind, werden nun etliche Möglichkeiten im Rahmen der Kategorie genannt:

  • Skiparadies – von Ischgl über Garmisch-Partenkirchen, bis zur Zugspitzarena und den Skiorten Südtirols oder der Schweiz: Wer Lust und Laune hat, rund um die Wintersaison mitzuarbeiten, der kann von der Hotellerie über Animationen bis hin zu Bars, Diskotheken oder Skilehrer praktisch alles machen. Im Grunde genommen sind diese Hochburgen übrigens praktisch, da viele der Skigebiete im Sommer auch Wanderparadiese sind. Das bedeutet, dass die Kräfte auch dann benötigt werden, wenn gar kein Schnee liegt. Glücklicherweise ist heute kein Problem mehr, offene Stellen in Südtirol zu finden, da es hier und auch in anderen Urlaubsorten spezialisierte Jobportale gibt.
  • Sonnenparadies – gerade auf den der Deutschen liebsten Urlaubsinseln werden etliche Jobs für junge Menschen geboten. Auf den Inseln herrscht jedoch die allgemeine Problematik, dass im Winter nichts los ist und die Partytempel und Hotels oft geschlossen sind. Für den Sommer bieten Mallorca, Ibiza, aber auch die Türkei und viele andere Orte wunderbare Chancen.
  • Weit weg – Backpacker und Abenteuerwütige können mitunter auch weit entfernt arbeiten. Die Touristik sucht auch in Neuseeland, Australien oder den USA nach Angestellten. Wer sich rund um das Oktoberfest und bayerische Wirtshäuser auskennt, der kann gar in Dubai beim Oktoberfest

Ein Klassiker, der zwar keine echten Auslandsabenteuer verspricht, aber daheim in der Touristikbranche echte finanzielle Optionen bietet, ist übrigens das heimische Oktoberfest. Dort zu arbeiten ist ebenso schwer, die in den Hotels und Pensionen die Gäste zu betreuen. Doch wer sich in den Festzelten gut anstellt, der erreicht während des Festes gute fünfstellige Summen.

Einstieg in die Touristikbranche: Jobprofile

Aktuell haben es Einsteiger gut und einfach: Die Touristikbranche sucht händeringend nach Personal, zumindest kommuniziert sie das medial dementsprechend. Es sollte also für Interessenten leicht sein, eine Anstellung zu finden. Welche Möglichkeiten bestehen, hängt aber auch mit dem gewünschten Jobprofil zusammen. Als Aushilfe im Hotel oder Restaurant eine Stelle zu finden, ist sicherlich einfacher, als diese in einer leitenden Position zu finden. Aber was gibt es?

  • Hotelbereich – von leitender Position über Reinigungskraft, Aushilfe, aber auch Kellner im hoteleigenen Restaurant: Die Möglichkeiten sind divers, jede Stelle setzt andere Ansprüche.
  • Restaurant – gerade Kellner, aber auch Küchenpersonal wird gesucht. Abseits des üblichen Restaurantgeschehens finden sich die Bars und Pubs, die auch immer wieder neue Mitarbeiter benötigen.
  • Touristisches Geschehen – Fremdenführer, Tourguides, Begleiter, aber auch Animateure und Kinderbetreuer werden gesucht. Die Ansprüche sind allerdings höher, gerade dann, wenn Begleiter oder Betreuer benötigt werden, ist eine Fachausbildung Voraussetzung.
  • Leitende Positionen – eine entsprechende Berufsausbildung mit Berufserfahrung ist im Regelfall das A und O. Natürlich sind auch Quereinstiege möglich, doch ist die Chance recht gering, da Quereinsteiger im Regelfall aus der eigenen Familie rekrutiert werden.

Was niemals vergessen werden darf, ist, dass ein Job in einer Touristenhochburg kein Urlaub ist. Viele junge – aber auch ältere – Menschen vergessen dies. Die Hoffnungen sind anfangs groß, immerhin ist es grandios, direkt am Strand zu arbeiten. Allerdings:

  • Anforderungen – wer zu Hause schon wenig Lust hatte, Mehrfachschichten und Überstunden zu machen, wird in der Touristik auch in den Hochburgen keine Freude haben. Die Anforderungen sind sogar noch höher, da diese Betriebe auf die Kundenzufriedenheit während einer recht begrenzten Zeit angewiesen sind. Ein Hotel in Berlin hat immer Gäste, ein Hotel in Palma nur während der Saison.
  • Unterbringung – oft wird sie selbst organisiert, das Gehalt muss also auch für die Unterkunft aufgewendet werden. In Südtirol oder in einigen Skiorten wird die Unterbringung teils durch den Arbeitgeber gestellt. Je nach Betrieb und dessen Möglichkeiten kann das auch ein einfaches Zimmer im eigenen Hotel sein – ohne Luxus und ohne kostenlosen Zugang zum Wellnessbereich.
  • Arbeitszeiten – der Tourismus ist fordernd. Wer dort arbeiten möchte, wo andere Urlaub machen, der arbeitet eben dort. Das bedeutet, dass auch am Ballermann die großen Partys ohne einen selbst stattfinden, da im Hotel im Restaurant bedient werden muss. Es ist gut möglich, dass etliche Schichten auf die schönen Zeiten des Tages fallen, oder so lange gehen, dass am nächsten Morgen kaum etwas unternommen werden kann.

Ein weiterer Aspekt, dem sich jeder bewusst sein sollte, ist der, dass Partymenschen seltsam sein können. An eher gediegeneren Hochburgen in Südtirol ist das kaum ein Problem, doch wer auf Ibiza, Mallorca oder in den Szeneskiorten jobben will, der braucht ein ebenso dickes Fell wie diejenigen, die auf dem Oktoberfest jobben. Leider glauben etliche Urlauber, dass im Urlaub keinerlei Regeln mehr gelten und Bedienungen oder Angestellte dürfen unter dieser Ansicht leiden.

Fazit – auch im Hotspot ist es ein Job

Wer ohnehin in der Touristik arbeitet, der kann mit einem Auslandsjob wunderbare Erfahrungen machen, die beim beruflichen Weiterkommen helfen. Wer allerdings nur in den Touristen-Hochburgen jobben will, der sollte sich darüber bewusst sein, dass es sich teilweise um einen echten Knochenjob handelt. Der Strand vor der Tür ist nur so lange attraktiv, wie man ihn auch selbst erleben kann. Gerade in den saisonalen Gebieten herrscht ein hoher Druck, denn die Betriebe müssen die Jahreseinnahmen binnen weniger Monate generieren.