Sozialpädagoge

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Ein Sozialpädagoge beschäftigt sich mit Problemen sozialer Natur. Bestehende Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen und Lösungen für gesellschaftliche Zukunftsfragen zu finden, gehört zum Berufsbild eines Sozialpädagogen. Dabei wird zunehmend auch auf eine frühzeitige Prävention und Hilfeleistungen gesetzt, anstatt sich lediglich auf Schadensbegrenzung zu fokussieren. Um die Arbeit eines Sozialpädagogen ausüben zu können, sollte man charakterlich gefestigt sein und die eigene Psychohygiene stets im Blick haben. Der Fokus liegt auf gesellschaftlichen Randbereichen mit vielfältigen Problemen und die psychische Belastung ist oft sehr hoch.

Schrittweise wurde die Sozialpädagogik in die verschiedensten Bereiche des sozialen Miteinanders integriert. Einst bundesweit als reiner Frauenberuf in der Jugendhilfe ausgelegt, ist er seit 1967 nach und nach für alle Bewerber geöffnet worden. Allerdings wurde damals noch nicht zwischen einem Sozialarbeiter und einem Sozialpädagogen unterschieden. Auch heute wird oftmals zusammenfassend von „Sozialarbeitswissenschaften“ oder „Sozialer Arbeit“ gesprochen. Über viele Jahre hinweg jedoch wurden die beiden Berufe getrennt voneinander studiert und ausgeübt.

Die Sozialpädagogik befasste sich schon immer mit dem Vermitteln und Lehren sozialer Kompetenzen, während ein Sozialarbeiter eher direkt um die Lösung gesellschaftlicher Probleme bemüht war. Die Grenzen waren jedoch von Anfang an fließend. Heute wird das zukünftige Berufsfeld von der gewählten Spezialisierung an den Universitäten und den eigenen Interessen bestimmt.

Die möglichen Berufsfelder eines angehenden Sozialpädagogen sind dementsprechend breit gefächert.

Womöglich denkt man zunächst an die klassischen Bereiche wie den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) der Kommunen, Streetwork oder Familienberatung. Nach wie vor, stellen diese auch eine realistische Abbildung dieses Berufs dar. Auch Suchtberatungsstellen, Selbsthilfegruppen, Schulen oder Verwaltungen können potenzielle Arbeitgeber darstellen. Der Bedarf an pädagogischem Fachpersonal wächst stetig und in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Tatsächlich herrscht im Bereich der sozialen Arbeit akuter Fachkräftemangel und dementsprechend zeigt sich ein großes und vielfältiges Jobangebot.

Angehende Sozialpädagogen sollten sich vorab über die möglichen Spezialisierungsbereiche der Universitäten informieren. Allerdings ist das grundständige Bachelorstudium mit 6 oder 7 Semestern recht allgemein gehalten und endet mit dem Bachelor of Arts. So ist es durchaus möglich, sich erst später für einen Schwerpunkt zu entscheiden und nach einem entsprechenden Masterangebot zu suchen.

Grundsätzlich kann man Sozialpädagogik vor allem an Fachhochschulen und kirchlichen Hochschulen studieren. So reicht oft auch das Fachabitur zur Bewerbung aus. Zusätzlich kann man unter bestimmten Voraussetzungen sogar ohne Abitur studieren. Normalerweise muss man dazu eine fachähnliche Berufsausbildung und mehrere Jahre Berufserfahrung vorweisen.
Der Bachelor ist berufsqualifizierend und befähigt zum direkten Einstieg ins Berufsleben. Allerdings öffnet erst ein Master of Arts den Zugang zu administrativen Führungspositionen und natürlich zur Forschung. Die weiterführende Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten setzt ebenfalls einen Masterabschluss voraus.

Das Bachelorstudium umfasst typischerweise, neben Inhalten wie Psychologie, Ethik und Sozialwirtschaft, auch längere Praxisphasen. Hier werden die erlernten Inhalte angewandt und verinnerlicht.

Die Hochschulen können sich bei der Auswahl ihrer Bewerber von unterschiedlichen Kriterien leiten lassen. So gibt es an manchen Universitäten einen Numerus clausus, an anderen hingegen wird privates soziales Engagement als Bonus angerechnet.

Auch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) kann die Chancen auf einen Studienplatz erhöhen.

Zudem kann ein FSJ durchaus dabei helfen, die zukünftigen Einsatzgebiete kennenzulernen und eine erste Selbsteinschätzung für diesen wichtigen und fordernden Beruf vorzunehmen.