Lokführer

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Berufsbild des Lokführers

Die offizielle Berufsbezeichnung der Lokführer lautet mittlerweile „Eisenbahner im Betriebsdienst“. Die Ausbildung teilt sich seit August 2022 in zwei unterschiedliche Fachrichtungen auf:

  • Betriebsdienst Lokführer und Transport
  • Betriebsdienst Fahrweg / Verkehrssteuerung

Lokführer im Betriebsdienst für Transport sind in erster Linie für das Steuern von Zügen im Personen-, oder Güterverkehr verantwortlich. Sie lenken die Züge aktiv auf den Schienen und bringen diese sicher vom Start bis ans Ziel. Daneben übernehmen sie aber auch etliche weitere Aufgaben vor, während und nach der eigentlichen Fahrt.

Dazu gehören z.b. das Prüfen, Warten und das Beheben von Störungen, die Zugbildung, das Rangieren, das Entladen oder die Erstellung von Mängel-, und Fahrtberichten. Je nach Einsatzbereich sind sie im Regional-, Fern- oder Güterverkehr unterwegs. Eisenbahner für Fahrweg und Verkehrssteuerung hingegen sind für die gesamte Planung und Steuerung des Schienenverkehrs im administrativen Bereich zuständig.

Sie sitzen nicht aktiv hinter dem Steuer, sondern der Arbeitsplatz befindet sich überwiegend in Stellwerken. Als Fahrdienstleiter oder Weichensteller übernehmen sie hier die Verantwortung für die allgemeine Betriebssicherheit, indem sie Zeitpläne, Fahrtstrecken, Signalanlagen und die korrekten Weichenstellungen im Blick behalten.

Die Ausbildung

Die Ausbildung für beide Fachrichtungen erfolgt in einer dualen Ausbildung, d.h. es wird zwischen Betrieb der Berufsschule gewechselt. Ein guter Hauptschulabschluss, die Mittlere Reife oder Hochschulreife sind Voraussetzung. Da der Beruf häufig in Wechselschichten ausgeführt wird, ist eine generelle Bereitschaft zur Schichtarbeit, auch während der Ausbildung, praktisch unabdingbar.

Ein gewisses technisches Verständnis und handwerkliches Geschick, gute mathematische Kenntnisse, Kommunikationsfähigkeit, eine solide psychische und physische Belastbarkeit, sowie ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein sind für den Beruf ebenfalls vorteilhaft.

Zwischen beiden Ausbildungsformen gibt es besonders im ersten Ausbildungsjahr sehr große Überschneidungen, was den Lernstoff betrifft. Erst mit fortschreitender Ausbildungsdauer werden die Schwerpunkte entsprechend herausgearbeitet.

Ausbildungsinhalte/Ablauf der Ausbildung

Zu den Ausbildungsinhalten für Eisenbahner der Fachrichtung Lokführer und Transport gehören u.a.:

  • Signalbedeutung, Kenntnisse zu Bahnanlagen und dem Betriebsablauf
  • Fahrzeugkunde
  • Rangieren, Koppeln, Bremsproben, Zugsteuerung und Störungsbehebungen
  • Kommunikation mit der Leitstelle/dem Stellwerk
  • Allgemeine Regelwerke und Vorschriften des Bahnbetriebs
  • Technische und physikalische Zusammenhänge

Zu den Ausbildungsinhalten für Eisenbahner der Fachrichtung Verkehrssteuerung gehören u.a.:

  • Koordination der Fahrpläne
  • Allgemeine Regelwerke und Vorschriften des Bahnbetriebs
  • Signalbedeutung, Kenntnisse zu Bahnanlagen und dem Betriebsablauf
  • Notfallmanagement
  • Funktions- und Sicherheitsprüfungen
  • Antriebstechnik
  • Bedienung der Stellwerke

Während der Ausbildung zum Lokführer waren bislang 2 größere Prüfungen zu absolvieren. Die erste (Zwischenprüfung) erfolgte vor dem Ende des 2. Lehrjahres und die abschließende Gesellenprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr.

Durch die neue Aufspaltung des Berufes in 2 eigenständige Ausbildungen entfällt die Zwischenprüfung allerdings mittlerweile komplett. Stattdessen ist eine umfangreiche Abschlussprüfung vorgesehen.

Ausbildungsdauer

Die Dauer der Ausbildung für beide Fachrichtungen beträgt im Normalfall 3 Jahre. Wie auch in anderen Ausbildungsberufen kann die Dauer bei sehr guten Leistungen verkürzt werden.

Auch Quereinsteiger mit abgeschlossener Ausbildung können mittlerweile eine Umschulung zum Lokführer absolvieren. Die Dauer der Umschulung liegt hier bei ca. 11 bis 13 Monaten.

Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Die Nachfrage nach Lokführern und Fahrdienstleitern ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Durch die Zielsetzungen der Bundesregierung, den Kohlendioxid Ausstoß weiter zu senken und den Schienenverkehr erheblich auszubauen, stehen die Unternehmen unter Zugzwang.

Große Unternehmen wie die Deutsche Bahn, aber auch kleinere regionale Unternehmen des ÖPNV suchen seit Jahren händeringend nach Nachwuchs. Entsprechend groß sind die Chancen auf eine Übernahme nach Abschluss der Ausbildung.

Darüber hinaus bietet der Beruf sehr verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, darunter auch die Option auf ein Studium des Verkehrsingenieurwesens bzw. Bahnbetriebsingenieurwesens. Zusatzqualifikationen zum Teamleiter des Zugpersonals oder Ausbildungsleiter der Lokführer, ebenso wie Weiterbildungen zum Fachwirt für den Bahnbetrieb mit Abschluss vor der IHK sind möglich.

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