Weitgereiste, Vielreisende und Globetrotter wissen: Nichts ist unangenehmer als in einem Land zu sein, dessen Sprache man nicht kennt. Wer Sprachen lernen will, muss ins Ausland reisen und nach Möglichkeit eine Zeit dort verweilen. Und umgekehrt: Wer später beruflich ins Ausland will, muss beizeiten Sprachen lernen. Ganz abgesehen davon, dass ein Auslandsaufenthalt in der Vita einen Pluspunkt im späteren Berufsleben darstellt, ist die Zeit des Studiums eine Phase, in welcher das Lernen noch leichtfällt. Und vor allem das Erlernen von fremden Sprachen.
Einer der vielen Vorteile, die das Studium zudem bietet, sind die langen Semesterferien. Wann sonst lässt sich das Angenehme so gut und einfach mit dem Nützlichen verbinden? Theorie und Praxis, Alltags- und Fachsprache ergänzen einander bei einer Sprachreise während des Studiums perfekt. Wer jung ist, ist kontaktfreudig. Lernt nicht nur schnell, sondern ist auch aufgeschlossen gegenüber dem Fremden, gegenüber anderen Kulturen, Ländern und Sitten. Knüpft leicht Kontakte, lotet berufliche Perspektiven aus, lernt Land und Leute kennen und schließt möglicherweise Freundschaften fürs Leben.
Mehr als nur gut: Englisch richtig lernen
Englisch ist nicht nur Weltsprache, sondern auch Wissenschaftssprache. Bei Stellenausschreibungen erscheint Englisch in den meisten Anforderungsprofilen nach jüngsten Erkenntnissen über 3 Millionen mal weltweit. Freilich sprechen viele Menschen Englisch irgendwie und für die rudimentäre Verständigung reichen überall auf der Welt Kenntnisse in Schulenglisch.
Doch in der globalisierten Welt wird in den meisten universitären Disziplinen oder den Fächern der technischen Hochschulen und Fachhochschulen, sobald sich das Spektrum der Diskursteilnehmer nur geringfügig erweitert, auf Englisch kommuniziert, diskutiert und vor allem publiziert. Die globale Wirtschafte ist ebenfalls ohne Englisch nicht denkbar. Das Englisch aus der Schulzeit und rezeptive Fähigkeiten allein, also englische Fachliteratur lesen zu können oder auf Englisch gehaltenen Vorlesungen oder Seminaren folgen zu können, reichen da nicht mehr aus. In Zeiten von internationalen Kongressen, Videokonferenzen, der weltumspannenden Kommunikation auf digitalen Plattformen, über Social Media und E-Mail sind sichere und flüssige Englischkenntnisse, also das Formulieren eigener Erkenntnisse, Thesen und Meinungen, unabdingbar. Genauso wichtig sind angemessene Höflichkeitsformen im verbalen oder schriftlichen, alltäglichen Umgang miteinander. Englisch lernen oder vertiefen zu wollen bietet den Vorteil, dass als Ziel der Sprachreise eine ganze Reihe von Ländern infrage kommt. Neben dem Mutterland Großbritannien sind dies als erstes die Vereinigten Staaten, dann Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika. Unter den kleineren Ländern mit englischsprachiger Bevölkerung ist außerdem die Mittelmeerinsel Malta ein lohnenswertes Ziel für eine Sprachreise.
Sprachreisen während des Studiums: eine lohnenswerte Investition in die Zukunft
Sicher haben die meisten Studentinnen und Studenten in ihrer Schulzeit Englisch gelernt. Doch in der Ausbildungszeit bieten sich optimale Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten zu erweitern und berufliche Mobilität zu erproben: Taktet man Sprachreisen gleich ins eigene Studium ein, verbindet es gar mit Studieninhalten, bieten sich viele Vorteile. Eine Sprachreise lässt sich unkompliziert mit einem Auslandsaufenthalt verbinden, der für das Studienfach möglicherweise obligat ist. Wichtig ist, zu überlegen, welches Land, welche Stadt und welche Universität oder Hochschule für das eigene Studium infrage kommen und welche Sprachen für das eigene Fach erforderlich sind. Wo sind im Ausland die wissenschaftlichen Zentren des eigenen Fachs, wo trifft man die interessantesten und wichtigsten Hochschullehrer und Experten?
Eine Fremdsprache wie Englisch, die gegebenenfalls bereits in der Schule Pflichtfach oder Leistungskurs war, lässt sich ausbauen, indem man konventionelle Sprachkenntnisse mit dem fachspezifischen Vokabular und speziellen Termini ausbaut und vertieft. Auch kann man die Sprachreise mit einem notwendigen Praktikum oder Forschungsaufenthalt verbinden, das in einem Unternehmen oder einer Institution im Ausland absolviert wird. Mit Blick auf die später angestrebte Tätigkeit im Berufsleben oder nach anderen Bedürfnissen wählt man seinen Kurs aus: ein klassischer Standard- oder Intensivkurs, ein Kurs für ein Zertifikat, den die Studienordnung vorschreibt, ein Konversationskurs, verschiedene Formen von Businesskursen oder Aktiv- und Gruppenreisen.
Erasmus+ – die Möglichkeiten für Studierende und Doktoranden im Fokus der EU
Wer studiert und eine Zeit im Ausland verbringen möchte, konnte schon seit vielen Jahren vom Förderprogramm der EU profitieren: Mit Erasmus, der Förderung der Hochschulbildung, war die EU schon seit nahezu dreißig Jahren bei den Vorhaben für Auslandsaufenthalte während des Studiums behilflich. Kürzere Zeitabschnitte (Semester) oder ganze Studiengänge (bis zu zwei Jahren) im Ausland sind für Studierende und Doktoranden auch heute durch Erasmus+ möglich. Besonders erfreulich ist, dass sie mit einer Garantie für Studiendarlehen ausgestattet sind, was für Planungssicherheit für die Studierenden und Doktoranden sorgt. Zur Förderung der Mobilität und transnationalen Zusammenarbeit hat die EU mit Erasmus+ ein Programm aufgelegt, das Studierenden und Doktoranden hilft, die Möglichkeiten der Sprachreise mit dem Aufenthalt zu Studienzwecken zu verbinden. Gefördert werden die Studiengänge für Bachelor-, Master- und Promotion. Doch mit Erasmus+ kann nun auch der Aufenthalt im Ausland für ein Praktikum mit einem Erasmus-Stipendium verbunden werden, um die für den Einstieg in die Arbeitswelt wichtige Berufserfahrung im Ausland zu sammeln.