Kraftwerksmeister

kraftwerksmeister
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Kraftwerksmeister mit verantwortungsvoller Tätigkeit

Das Berufsbild von Kraftwerksmeister beinhaltet verantwortungsvolle Tätigkeiten. Sie sind meist verantwortlich für den sicheren Betrieb und für Instandhaltung und Reparatur von:

  • Industriekraftwerken
  • Heizwerken
  • Blockheizkraftwerken
  • Produktionsanlagen der chemischen Industrie

Ein besonderes Tätigkeitsmerkmal für Kraftwerksmeister besteht in ihrer Verantwortlichkeit für den gesamten Prozess eines reibungslosen und sicheren Betriebes einer Anlage. Mögliche Störungen, die sich abzeichnen, müssen möglichst früh erkannt werden, damit Ausfallzeiten vermieden oder zumindest minimiert werden.

Der Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich erstreckt sich auf sämtliche Systeme und Hilfsaggregate, die Einfluss auf den Betrieb der Anlage haben. Zusätzlich sind Kraftwerksmeister für die Einhaltung von Betriebs- und Sicherheitsvorschriften verantwortlich.

Falls die zu betreuende und zu beaufsichtigende Anlage 24 Stunden an 7 Tagen pro Woche betrieben werden muss, dienen Kraftwerksmeister in der Regel auch als Schichtleiter.

Die Berufsbezeichnung Kraftwerksmeister oder Kraftwerksmeisterin ist eine Zusatzqualifikation, die in einem etwa einjährigen Lehrgang oder in einem zweijährigen Lehrgang berufsbegleitend erworben werden kann. Verantwortlich für die Ablegung der Prüfung am Ende des Lehrgangs und Erteilung der Berufsbezeichnung ist die zuständige Industrie- und Handelskammer (IHK).

Außer bei der zuständigen IHK finden Sie weitergehende Informationen auch beim internationalen Fachverband von Kraftwerksbetreibern und -herstellern VGB PowerTech e.V., Essen oder beim Wirtschaftsverband Windkraftwerke e.V., Cuxhaven.

Die Ausbildung zum Kraftwerksmeister oder zur Kraftwerksmeisterin

Den 69 deutschen Industrie- und Handelskammern (IHKs) obliegt die Organisation der Prüfungen, die erfolgreich abgelegt werden müssen, um die Berufsbezeichnung Kraftwerksmeister oder Kraftwerksmeisterin führen zu dürfen.

Die jeweils zuständige IHK legt auch die Zugangsvoraussetzungen fest, die strenggenommen nur die Zulassung zur Prüfung betreffen. Wie der Prüfungskandidat oder die -kandidatin das notwendige Wissen zum Bestehen der Prüfung erworben hat, ist nicht festgelegt.

Allerdings ist die Absolvierung von Lehrgängen zur Vermittlung von Vorkenntnissen und zur gezielten Vorbereitung zur Prüfung der Normalfall und sehr zu empfehlen.

Die vor der IHK abzulegende Prüfung besteht aus den beiden Teilen Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen und Handlungsspezifische Qualifikationen. Für den ersten Teil der Prüfung muss jeweils eine der aufgelisteten Zulassungsvoraussetzungen erfüllt werden:

  • Abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf in der Metall- oder Elektrobranche und eine anschließende mindestens einjährige Berufspraxis
  • Abgelegte Abschlussprüfung in einem sonstigen technischen Ausbildungsberuf und eine anschließende zweijährige Berufspraxis
  • Eine mindestens fünfjährige Berufspraxis
  • Für ehemalige Angehörige der Bundesmarine und für Seeleute mit Seemaschinenpatent CMaW oder CMa gelten individuelle Bestimmungen

Die Zulassung zum zweiten Teil der Prüfung setzt in der Regel die erfolgreiche Ablage des ersten Teils der Prüfung voraus. Falls Qualifikationen, die für den zweiten Teil der Prüfung gefordert sind, bereits in der Berufspraxis erworben wurden, kann mit der IHK abgeklärt werden, ob die Berufspraxis oder eine separat nachgewiesene Befähigung als Zulassungsvoraussetzung zur Prüfung ausreicht.

Berufsperspektiven für Kraftwerksmeister

Die Berufsaussichten für Kraftwerksmeister sind gut bis sehr gut. Entsprechende Stellenausschreibungen finden sich in der Kraftwerks-, Elektro- und Chemieindustrie sowie bei einer Vielzahl von regionalen Kraftwerksbetreibern und Unternehmen, die sich mit Stromerzeugung auf Basis Erneuerbarer Energien befassen.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Kraftwerksmeister bestehen zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die zur Spezialisierung führen oder einen beruflichen Aufstieg beinhalten. Falls der Wunsch nach einer Hochschulausbildung besteht, kann die Berufsqualifikation Kraftwerksmeister oder Kraftwerksmeisterin trotz fehlender Hochschulzugangsberechtigung den Weg zur Uni ebnen.

Die einzelnen Bundesländer haben die Möglichkeit, besonders qualifizierte Berufstätige, zu denen auch Meister und Kraftwerksmeister zählen, zum Studium zuzulassen. Welche sonstigen Voraussetzungen vorliegen müssen, regeln die Kultusministerien der einzelnen Länder unabhängig voneinander.