Hebamme

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Viele junge Leute zieht es nach ihrem Schulabschluss in den Gesundheitssektor, weil sie einen verantwortungsvollen Beruf mit der sozialen Komponente verbinden möchten. Eine der beliebtesten Ausbildungsberufe dieses Sektors ist der der Hebamme.

Entgegen der weitverbreiteten Meinung in der Bevölkerung ist die Hebamme nicht nur dafür zuständig, bei der Entbindung das Kind zur Welt zu bringen. Ein Großteil der Aufgaben dieses Berufes fallen bereits in die Zeit vor der Geburt und betreffen vielmehr die Betreuung der werdenden Eltern schon während der Schwangerschaft. So sind Hebammen beispielsweise Ansprechpartner in allen Fragen der Ernährung und der medizinischen sowie sozialen Beratung. Weiterhin bieten sie Kurse zur Entspannung und zur Geburtsvorbereitung an und arbeiten mit dem behandelnden Frauenarzt zusammen. Diese Kooperation hat nach der Geburt weiterhin Bestand, da auch die Nachsorge – sowohl für die Mutter als auch für das Neugeborene – einen Teil der vielfältigen Aufgaben darstellt.

Informationen zur Ausbildung /Qualifizierung

Wer sich für diesen abwechslungsreichen Beruf entscheidet, muss einige Grundvoraussetzungen erfüllen. Eine davon ist die Vollendung des 17. Lebensjahres vor Beginn der Ausbildung. Weiterhin müssen die Bewerber über einen mittleren Bildungsabschluss verfügen oder nach dem Hauptschulabschluss eine mindestens zweijährige Pflegevorschule, eine abgeschlossene Berufsausbildung oder die Erlaubnis als Pflegehelfer/-in vorweisen können. Grundsätzlich sollten sich die Interessenten für diesen Beruf darüber bewusst sein, dass der Beruf sowohl hohe körperliche als auch psychische Belastungen mit sich bringt.

In Deutschland werden Hebammen an ca. 60 Ausbildungsschulen ausgebildet. Dort wird eine dreijährige Ausbildung durchlaufen, die mit dem Staatsexamen zur staatlich geprüften Hebamme bzw. zum staatlich geprüften Entbindungshelfer abschließt. Die Ausbildung verbindet Theorie und Praxis: etwas mehr als ein Drittel beschäftigt sich mit theoretischen Inhalten wie z.B. der Schwangerschaft und Geburt, dem Wochenbett, der Psychologie, Soziologie und Biologie sowie der Gesundheits- und Arzneimittellehre, außerdem erhalten die Auszubildenden Einblicke in die Gesetzes- und Berufskunde. Etwa zwei Drittel der zu erwerbenden Kenntnisse werden in der Praxis in Krankenhäusern mit angeschlossener Geburtsmedizin und Hebammen vermittelt. Zusätzlich durchlaufen die Auszubildenden ein mehrwöchiges Seminar, das sich mit der freiberuflichen Tätigkeit von Hebammen beschäftigt.

Wer die Ausbildung erfolgreich absolviert hat, kann sich in diesem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Beruf mit einer eigenen Praxis selbstständig machen oder in Krankenhäusern praktizieren.