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Die Arbeit als Verfahrenstechnologe
Die Berufsbezeichnung des Müllers wird bis heute umgangssprachlich verwendet, seit 2006 wird dieser Handwerksberufs jedoch Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft genannt. Auch in diesem Berufsumfeld sind die einzelnen Arbeitsschritte mittlerweile hochtechnisiert und automatisiert. So ist vieles der früheren Handarbeit nicht mehr notwendig. Die Hauptaufgabe eines Müllers liegt in der industriellen Herstellung von Mahlerzeugnissen. Dazu gehören unter anderem:
- Futtermittel
- Pflanzenöl
- Mehl
- Gewürze
Diese Erzeugnisse dienen als Grundlage für beispielsweise Brot, Pasta und Babynahrung. Ein Müller plant und koordiniert die technisierten Arbeitsabläufe und passt wenn notwendig Produktionsanlagen an. Dafür braucht er technisches Verständnis und handwerkliches Geschick. Bei der Fertigung und Lagerung der Produkte muss er die gesetzlichen Qualitäts- und Hygienevorschriften beachten und regelmäßig prüfen.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Es gibt grundsätzlich keine festgelegten schulischen Mindestvoraussetzungen für die Ausbildung zum Verfahrenstechnologen. Einige Betriebe setzen für die Lehrstellen einen Realschulabschluss voraus, aber auch mit einem Hauptschulabschluss bestehen Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Neben dem Interesse an den vielfältigen Tätigkeiten eines Müllers sollten Bewerber folgende Eigenschaften mitbringen:
- Technisches Verständnis
- Guter Gesundheitszustand und körperliche Belastbarkeit
- Sorgfältige Arbeitsweise und Flexibilität
- Keine hinderlichen Allergien oder Atemwegserkrankungen
Inhalte und Dauer der Ausbildung
Der Weg zum Verfahrenstechnologen mit der Fachrichtung Mühlen- und Futtermittelwirtschaft führt über eine duale Ausbildung. Neben den praktischen Inhalten im Betrieb werden die notwendigen theoretischen Hintergründe in einer Berufsschule vermittelt. Insgesamt geht es dabei um Themengebiete wie:
- Arbeitsabläufe (Warenannahme, Einlagerung, Produktionssteuerung)
- Rechtliche Themen (unter anderem Umweltschutz, Arbeitsrecht und Qualitätsanforderungen)
- Rohstoffverarbeitung
- Bedienung und Wartung der Maschinen
- Kundenbetreuung
Die Dauer der Ausbildung beträgt drei Jahre. Bei sehr guten Leistungen kann auf zweieinhalb, gegebenenfalls sogar auf zwei Jahre verkürzt werden. Zur Hälfte der Ausbildungszeit steht eine Zwischenprüfung an, am Ende folgt die Abschlussprüfung in Theorie und Praxis.
Tätigkeitsgebiete
Die Tätigkeiten eines Müllers variieren im Detail je nach Branche und individuellen Kundenwünschen. Hauptsächlich geht es um die Verarbeitung von Getreide und die Herstellung von Futtermitteln. Hierfür werden Maschinen eingestellt, regelmäßig gewartet und gereinigt. Auch den Umgang mit computerunterstützten Ablaufsteuerungen muss ein Müller beherrschen.
Ebenso können übergreifende Tätigkeiten wie die Prüfung von Produkten und Kontrolle von Qualitätsstandards zu den Arbeitsgebieten gehören. Bei allen Aktivitäten müssen gesetzliche Dokumentationspflichten eingehalten werden. Neben Mühlen suchen auch Bäckereien ausgebildete Fachkräfte, zum Beispiel für die eigene Herstellung von Mehl.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach erfolgreicher Abschlussprüfung und erworbener Berufserfahrung ist eine Fortbildung zum Meister (Bachelor Professional) möglich. Hierdurch kann Führungsverantwortung übernommen werden, auch durch die Leitung eines Betriebs. Mit einen Meisterbrief besteht die Möglichkeit eines fachbezogenen Studiums, unabhängig vom vorherigen Schulabschluss, zum Beispiel für Managementaufgaben.
Für technisch Interessierte kann eine Qualifikation zum Müllereitechniker in Frage kommen. Je nach individuellen Interessen können ergänzend fachliche Einzellehrgänge absolviert werden, zum Beispiel für rechtlich aktuelle Themen oder technische Neuerungen.
Quellen und weiterführende Informationen
- Handwerk.de über den Berufs des Verfahrenstechnologen
- Müller werden – Ganz anders als du denkst
- Berufsbild des Müllers