Heilerziehungspfleger

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Der Beruf Heilerziehungspfleger/in gehört zu den sozialen, pädagogischen Tätigkeiten. Dabei werden hilfs- und pflegebedürftige Menschen aller Altersstufen betreut, um diese in ihrem erschwerten Alltag zu unterstützen. Die Ausübung des Berufs kann sowohl stationär als auch ambulant – also im gewohnten Umfeld der Pflegebedürftigen – erfolgen. In der Alltagssprache hat sich die Abkürzung HEP etabliert, das Kürzel steht für den Begriff Heilerziehungspflege.

Der Beruf kann unterschiedliche Tätigkeitsbereiche und Einsatzorte umfassen. Wer gerne Umgang mit Menschen hat und Freude an pflegerischen Aufgaben hat, zu dem passt dieser abwechslungsreiche, erfüllende Beruf.

– Entstehung
– Ausbildungsinhalte und -formen
– Eigenschaften des Berufs, Einsatzbereiche

Entstehung

Der Beruf Heilerziehungspfleger/in basiert auf das Lebenswerk des evangelischen Pfarrers Dr. Ludwig Schlaich, der die Heil- und Pflegeeinrichtung Stetten, die heute unter der Bezeichnung Diakonie Stetten bekannt ist, über dreißig Jahre lang geleitet hat. Ihm war es ein wichtiges Anliegen, dass die Helferinnen und Helfer eine fundierte Ausbildung erhalten sollten. Im Jahr 1958 wurde in seinem Namen die erste Fachschule für Heilerziehungspflege eröffnet.

Ausbildungsinhalte und -formen

Für die Ausbildung wird ein mittlerer Bildungsabschluss wie beispielsweise der Realschulabschluss vorausgesetzt. Auch zum Berufsbild passende, absolvierte Ausbildungen können angerechnet werden. Eine ärztliche Untersuchung muss die gesundheitliche Eignung für den Beruf bestätigen. Es gibt unterschiedliche Ausbildungsformen: Entweder eine vollzeitschulische, bei der im Anschluss ein praktisches Anerkennungsjahr absolviert werden muss, oder die sogenannte fachpraktische Ausbildung, bei der die Auszubildenden in einer Einrichtung in die praktischen Tätigkeiten eingelernt werden und eine Fachschule mit Blockunterricht besuchen. Die Abschlussprüfung besteht aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Die Berufsbezeichnung nach Abschluss der Ausbildung lautet staatlich anerkannte/r Heilerziehungspfleger/in. Zum Ausbildungsinhalt gehören Deutsch und Englisch, Sozialkunde, Heilpädagogik und allgemeine Pädagogik, Psychologie und Kommunikationsfähgikeit sowie medizinische Lerninhalte wie Anatomie, Pflege und Krankheitslehre. Auch rechtliche Grundlagen, die zur Ausübung des Berufs gehören, werden vermittelt. Die Ausbildungsformen können innerhalb der Bundesländer variieren.

Eigenschaften des Berufs Heilerziehungspfleger/in

Heilerziehungspfleger/innen können in Behinderteneinrichtungen, Kinderbetreuungsstätten oder bei den zu Betreuenden in deren Wohnstätte arbeiten. Dort unterstützen sie die Pflegebedürftigen bei allen anfallenden, alltäglichen Anforderungen. Eine wichtige Zielsetzung ist es, den Pflegebedürtigen so viel Eigenständigkeit wie möglich zu schaffen. Auch Tätigkeiten der Grundpflege wie Waschen, Anziehen und Hilfe bei den Mahlzeiten gehört zum Aufgabenbereich der Heilerziehungspflege. Damit Kinder mit Behinderungen Kinderbetreuungsstätten oder Schulen besuchen können, unterstützen sie die Heilerziehungspfleger/innen und fördern ihre individuelle Entwicklung. Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist die Bearbeitung verwaltungs- oder organisationstechnischer Aufgaben. Heilerziehungspfleger/innen sind auch mit rechtlichen Gegebenheiten vertraut.