Entspannungspädagoge

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Eine Ausbildung zum Entspannungspädagogen bietet die Chance für eine berufliche Tätigkeit an einem stetig wachsenden Markt. Burnout und andere Stresserkrankungen sind heutzutage ein weit verbreitetes Krankheitsbild in der Bevölkerung. Dieses führt zu Folgebeschwerden wie Nervosität, Verspannung, Angst oder Traurigkeit. In der Ausbildung zum Entspannungspädagogen wird durch ein Wechselspiel aus Aktivität und Ruhe das Gleichgewicht wiederhergestellt. Dies wirkt sich positiv auf individuelle und berufliche Leistungen aus.

Um die Entspannungsverfahren kompetent weiterzuvermitteln, bedarf es einer gezielten Ausbildung. Nur diese gewährt einen kompetenten Umgang mit dem Patienten und einer Behandlung der Probleme. Nach dem Abschluss der Ausbildung bietet sich dem Entspannungspädagogen eine breitgefächerte Auswahl an Einsatzgebieten in Praxen, Bildungseinrichtungen oder Unternehmen.

Das Berufsbild des Entspannungspädagogen

Der Entspannungspädagoge bedient sich verschiedenen Methoden und Maßnahmen, um den Patienten zur Entspannung und innerer Ruhe zu verhelfen. Die Entspannungspädagogik setzt verstärkt auf autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Sie schließt die Lücke, die durch die vermehrte Streichung von Entspannungslehrgängen in Bildungseinrichtungen entstanden ist. Entspannungspädagogen unterstützten die Patienten und zeigen ihnen bewährte Methoden der Selbsthilfe auf, um einen gesünderen Umgang mit Stress und Anspannung zu finden.

In der Ausbildung wird Wissen zur Stressprävention erlangt, das Haupt- oder Nebenberuflich angewandt werden kann. Da keine Zugangsbedingungen für eine Aus- oder Weiterbildung in diesem Bereich gelten, kann jeder Interessierte eine Spezialisierung erwägen. Empfohlen werden Sozialkompetenzen wie Empathie und Einfühlungsvermögen sowie Freude im Umgang mit Menschen. Zudem ist Toleranz und Offenheit gegenüber unterschiedlichen Personengruppen ratsam.

Die Ausbildung im Überblick

Die Ausbildung des Entspannungspädagogen ist vom Anbieter abhängig – es gibt keine festgeschriebene Regelung über Voraussetzungen, Inhalt oder Dauer. Im Allgemeinen wird jedoch ein Schulabschluss benötigt.

U1: Inhalt der Ausbildung

In der Ausbildung werden Grundlagen zur Pädagogik, Psychologie sowie Medizin vermittelt und mit konkreten Maßnahmen zur Entspannung erweitert. Es werden Zusammenhänge des Körpers auf Nervenebene beleuchtet und vegetative Abläufe untersucht. Grundlagen von psychosomatischen und psychischen Erkrankungen werden nähergebracht. Zur Analyse der Symptome werden Gesprächsführung und Gesprächsstrategien trainiert.
Der praktische Fokus liegt auf dem autogenen Training, das Entspannung von innen heraus ermöglicht. Erweitert wird dieses durch progressive Muskelentspannung, die durch gezieltes Anspannen von Muskelpartien zur Entspannung des Körpers führt. Das Aneignen von Atemübungen kann diese Entspannung unterstützen. Weiterhin werden Techniken zur Gesundheitsprävention und Stressvermeidung gelehrt sowie ein Überblick über unterschiedliche Entspannungsverfahren gegeben.

Zusätzlich werden eigenen Seminarkonzepte erarbeitet und Möglichkeiten zur Übermittlung der gelernten Methoden vorgestellt, beispielsweise durch Fantasiereisen oder im Stressmanagement.

U2: Dauer der Ausbildung

Die Ausbildungsdauer variiert je nach Anbieter und Aufbau. Es werden Seminare, Vorlesungen und Heimarbeit für die Vermittlung der Inhalte verwendet. Durch die unterschiedliche Einteilung dieser schwankt die Dauer der Ausbildung zwischen ein bis zwei Jahre.

U3: Abschluss der Ausbildung

Die Überprüfung auf eine Eignung erfolgt entweder durch eine schriftliche Abschlussarbeit oder ein praktisches Abschlussprojekt. Teilweise werden beide Prüfungsformen kombiniert. Nach einem erfolgreichen Abschluss wird das Zertifikat zum Entspannungspädagogen erlangt. Zusätzlich werden weitere Zertifikate des Kurses übermittelt. Dabei handelt es sich zumeist um einen Kursleiter für autogenes Training und progressive Muskelentspannung. Je nach Kurs kann auch ein Zertifikat als Trainier in Stressmanagment, Achtsamkeitstrainer oder in der Entspannungsmassage erworben werden.

Berufliche Perspektiven

Der Entspannungspädagoge bietet langfristige berufliche Perspektiven und eine vielschichtige Auswahl der Berufsfelder. In Praxen, Reha-Einrichtungen oder Kliniken können die erlernten Methoden eine medizinische Behandlung von Ärzten, Psychologen und Krankenpflegern unterstützen. Weiterführend sind die Praktiken auch in kommunalen oder kirchlichen Zusammenhängen als Sozialhelfer, Seelsorger oder in der Seniorenbetreuung nützlich. Auch im pädagogischen Umfeld als Sozial- beziehungsweise Sonderpädagoge oder Lehrer kann das Wissen der Entspannungspädagogik Anwendung finden.

Hauptberuflich gibt es als Entspannungspädagoge Raum zur Spezialisierung. Die Ausbildung kann durch Hypnose oder Therapien erweitert werden, sodass eigene Stärken entfaltet werden können. Neben einer eigenen Praxis bietet sich auch die Möglichkeit als Coach oder in Kooperation mit Psychologen oder Pädagogen tätig zu sein.

Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung

Die Ausbildung zum Entspannungspädagogen eignet sich als Begleitung zu vielen Berufen. Dazu gehören medizinische Berufe, soziale Berufe oder pädagogische Berufe. Dieser Zusammenhang bietet Vorteile für eine Weiterbildung in genannten Bereich. Zudem stellt eine Ausbildung eine gute Qualifikation für einen Fachwechsel dar.

Weitergehend können Spezialisierungen erworben werden. Hierfür wird das Erlernte durch zusätzliche Methoden erweitert. Beispiele für Weiterbildungen sind Burn-Out Berater, Kommunikationstrainer oder Heilpraktiker.