Coronahelden – So läuft die Pflegeausbildung in Deutschland

Pflegepersonal
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Vor allem in der jetzigen Zeit ist der Bedarf an professionellen Pflegekräften ungebrochen. Denn aufgrund der weltweiten Pandemie müssen Tausende von Corona-Patienten Tag für Tag gepflegt und zum Teil auch intensiv betreut werden.

Im Folgenden werden nun die wichtigsten Eckdaten zur generalistischen Pflegeausbildung in Deutschland dargestellt. Denn eines ist sicher: Der Pflegeberuf stellt eine unverzichtbare Berufung für unsere Gesellschaft dar, auf die wir Menschen keineswegs verzichten können!

Pflegeberufe von A – Z

Aufgrund des enormen Pflegebedarfs in den unterschiedlichsten Alltagsbereichen können Auszubildende zwischen vielen verschiedenen Pflegeberufen auswählen. Neben der Altenpflege und der allgemeinen Krankenpflege kann auch die spezielle Kinderkrankenpflege erlernt werden. Diese Pflegeberufe schließen mit einem staatlichen Examen ab, wobei die Ausbildungszeit zwischen 2,5 und 3 Jahren beträgt.

Zusätzlich kann auch die Ausbildung zum Pflegehelfer absolviert w

erden. Diese Ausbildung weist eine deutlich verkürzte Ausbildungszeit auf und zielt auf die Unterstützung der examinierten Kraft im Pflegealltag ab.

Der Ablauf der Pflegeausbildung

Jede Pflegeausbildung umfasst praktische Einsätze und auch theoretische Schulzeiten.

Zunächst müssen die Auszubildenden gewisse Themenbereiche in der Pflegeschule erlernen. Im Anschluss dürfen sie dieses Wissen in der Praxis umsetzen und die entsprechenden Tätigkeitsfelder im Krankenhaus oder im Pflegeheim ausführen.

Die Pflegeausbildungen werden stets von Mentoren begleitet, die die Auszubildenden im Arbeitsalltag unterstützen und anleiten. So finden sich die Schüler im Berufsalltag schnell zurecht und können eine Verbindung zwischen dem theoretischen Schulwissen und der alltäglichen Pflegepraxis herstellen.

Rechtliche Grundlagen der Pflegeausbildung

Das Mindestalter für eine Pflegeausbildung beträgt 16 Jahre. Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr unterliegen dabei dem Jugendschutzgesetz, das strenge Vorgaben bzgl. der Einsatzfähigkeit und den Arbeitszeiten der Jugendlichen umfasst.

Auch Pflegeschüler müssen und sollen eigenverantwortlich handeln und sind somit auch für die eigene Arbeit haftbar zu machen. Nachdem das theoretische Wissen vermittelt wurde, sollen die Schüler das Erlernte in die Praxis umsetzen. Selbstverständlich wird dieser Transfer durch ausgelernte Pflegekräfte begleitet – die Hauptverantwortung des Handeln liegt jedoch in der Hand des Auszubildenden!

Pflegeberufe und ihre Aufstiegsmöglichkeiten

Kaum ein anderer Beruf bietet derart viele Aufstiegsmöglichkeiten wie die Pflege. So können nach dem bestandenem Examen ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen werden: praxisbezogene Bereiche in der Pflege (zum Beispiel Wundmanagement, Intensivpflege, etc.), aufbauende Studiengänge (zum Beispiel Pflegepädagogik), Unterstützung bei der Pflegeausbildung (zum Beispiel als Praxisanleiter/ Mentor).

Selbstverständlich kann der Pflegeberuf auch der Grundstein für andere soziale Berufe sein – wie zum Beispiel für ein Medizinstudium oder einer Weiterbildung zum Kaufmann für das Gesundheitswesen.

Pflegeberufe als Berufung

Grundsätzlich gilt, dass Pflegeberufe keine Standardberufe sind. Denn in keinem anderen Berufszweig steht der einzelne Mensch so sehr im Mittelpunkt der täglichen Arbeit. Vertrauen, Empathie und Geduld sind nur wenige Voraussetzungen, die ein Auszubildender für Pflegeberufe mit sich bringen sollte. Umso wichtiger ist es daher, dass die Entscheidung für solch eine Ausbildung wohl überlegt sein sollte.

In Zeiten der Coronakrise gibt es Tausende von Pflegekräften, die Tag für Tag für das Leben zahlreicher Patienten kämpfen. Doch nur eine professionelle Ausbildung ermöglicht eine solch intensive Arbeit, die vielen Betroffenen ein neues Leben schenken wird.