Initiativbewerbung – Eigene Netzwerke richtig nutzen

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Die Initiativbewerbung ist eine besondere Bewerbungsform, die in der richtigen Gestaltung ausgesprochen erfolgreich sein kann. Schätzungen zufolge werden bis zu ein Viertel aller Arbeitsplätze über Bewerbungen vergeben, die auf Eigeninitiative des Bewerbers versandt wurden. Die Initiativbewerbung wird von Personalern nicht nur deshalb geschätzt, weil sie ihnen den Aufwand und die Kosten für Stelleninserate erspart und langwierige Auswahlgespräche mit zahlreichen Bewerbern umgangen werden können. Ein wichtiges Kriterium ist auch die Motivation und das zielorientierte Vorgehen des Bewerbers, die von Chefs durchaus geschätzt und als Hinweis auf die besonderen Fähigkeiten des Bewerbers gedeutet werden. Wichtig ist, dass die Reaktion auf eine Initiativbewerbung häufig ein wenig auf sich warten lässt: Sie verschwindet manchmal in der Schublade, bis sich in einem Unternehmen eine Stelle findet, die auf den Bewerber passt.

Wie gestalte ich eine Initiativbewerbung?

Im Gegensatz zu einer Bewerbung, die als Reaktion auf eine Stellenanzeige verfasst wird, antwortet die Initiativbewerbung nicht auf einen vorhandenen Bedarf im Unternehmen. Deshalb ist es bei einer solchen Bewerbung besonders wichtig, das Interesse des Arbeitgebers zu wecken. Das Ziel sollte es sein, dass die Firma einen Bedarf entdeckt, den sie vielleicht vorher noch gar nicht erkannt hatte. Bewerber sollten deshalb besonders gründlich darüber nachdenken, warum sie genau in dieser Firma arbeiten möchten und welchen Bedarf sie dort abdecken könnten. Ganz besonders die Merkmale des Bewerbers, die ihn von der breiten Masse abheben, sollten in den Vordergrund gestellt werden. Sehr schön wäre es, wenn in der Firma, die die Bewerbung erhält, ein vorhandener Mangel entdeckt wurde, den der Bewerber abdecken kann. Ein solcher Mangel sollte allerdings positiv formuliert werden. Besonders erfolgreich sind Bewerbungen von Kandidaten, die sich mit der Firma ausführlich auseinandergesetzt haben. Deshalb ist es sehr nützlich, sich als Bewerber langfristig Netzwerke aufzubauen, die im Bewerbungsfall genutzt werden können. Hat man durch einen vorhandenen Kontakt bereits Verbindungen zur Firma, erhält man eventuell Insiderinformationen, die in der Bewerbung genutzt werden können.

Aufbau einer Initiativbewerbung

Entscheidet sich ein Bewerber, der ausgewählten Firma eine vollständige Bewerbung zukommen zu lassen, enthält diese selbstverständlich alle Bestandteile, die eine klassische Bewerbung ebenfalls aufweist: Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und eventuell ein Deckblatt. Besonders das Anschreiben sollte aber dem Zweck der Bewerbung angepasst werden. Hier kommt es darauf an, kurz und bündig einen Bedarf der Firma und die eigenen Lösungsmöglichkeiten darzustellen. Aus den Stationen der eigenen Berufstätigkeit und / oder Ausbildungen sollten die ausgewählt werden, die am besten zu diesem Bedarf passen. Zusätzlich bietet sich eine Darstellung der Persönlichkeitsmerkmale an, die den Bewerber zu einem unverzichtbaren Teil des neuen Teams machen.

Welche Formen der Initiativbewerbung gibt es?

Da die Initiativbewerbung nicht auf eine vorhandene Stellenanzeige reagiert, in der normalerweise Anforderungen an die Bewerbung – z.B. die Nennung von Gehaltsvorstellungen und des frühestmöglichen Eintrittstermins – genannt werden, ist sie grundsätzlich freier in der Gestaltung. Die Initiativbewerbung hat den Zweck, einen Personalchef, der noch gar nichts von seinem eigenen Bedarf weiß oder eine vorhandene freie Stelle noch nicht ausgeschrieben hat, von der Unverzichtbarkeit der eigenen Person für sein Unternehmen zu überzeugen. Neben einer klassischen Bewerbung mit allen Unterlagen bieten sich für dieses Vorhaben ganz besonders Kurzformen an. Eine Kurzbewerbung kann nur aus einem Lebenslauf und einem kurzen, pointierten Anschreiben bestehen. Das Anschreiben enthält das Angebot, die vollständigen Unterlagen bei Interesse nachzureichen. Besonders geeignet ist die Kurzform für E-Mail-Bewerbungen. Gerade für kreative Berufsfelder eignen sich neben der normalen Kurzbewerbung auch originellere Formen. Manche Bewerber stellen ihre Qualifikationen in Kurzform auf einer Postkarte oder einem Flyer dar. Der werbende Charakter der Bewerbung kommt hier besonders deutlich zum Vorschein.

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