Baustoffprüfer

Baustoffprüfer
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Baustoffprüfer entscheiden, ob ein Baustoff überhaupt zum Einsatz kommen darf. Dafür kontrollieren sie die Qualität unterschiedlichster Baustoffe wie Zement, Asphalt, Beton oder Mörtel sowie von Bindemitteln. Darüber hinaus beurteilen sie Böden und ihre Eignung als Bauuntergrund sowohl für den Hoch- als auch den Tiefbau. Sie nehmen vor Ort auf Baustellen oder Grundstücken Proben mit speziellen Geräten, die anschließend im Labor eingehend untersucht und analysiert werden. Je nach Auftrag kann es sein, dass die Untersuchungen direkt vor Ort durchgeführt werden.

Im Labor arbeiten Baustoffprüfer mit verschiedenen Mess- und Laborgeräten. Die entnommenen Proben werden auf spezifische Eigenschaften untersucht, wie z.B. Dichte, Härte, Porosität, pH-Wert, Leitfähigkeit und Durchlässigkeit. Der Prüfer hält sich bei der Untersuchung genau an Prüfvorgaben und geltende Vorschriften. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden exakt dokumentiert, ausgewertet und unter Umständen grafisch aufbereitet.

Ausbildung

Regelung der Ausbildung / Ablauf

Bei der Ausbildung zum Baustoffprüfer handelt es sich um eine anerkannte duale Ausbildung. Angehende Baustoffprüfer werden in der Berufsschule und im Betrieb ausgebildet. Der Unterricht an der Berufsschule findet an ein bis zwei Tagen pro Woche oder als wöchentlicher Blockunterricht statt. Die restliche Zeit verbringen die Auszubildenden in ihrem Ausbildungsbetrieb.
Eine bestimmt Vorbildung ist vor Beginn der Ausbildung nicht vorgeschrieben. Die meisten Betriebe erwarten allerdings mindestens einen Hauptschulabschluss, einige auch das Abitur.

Angehende Baustoffprüfer können bei ihrer Ausbildung zwischen drei Fachrichtungen wählen: Geotechnik, Mörtel- und Betontechnik oder Asphalttechnik.

Im Schwerpunkt Geotechnik lernen die Auszubildenden die Beurteilung von Böden und Standorten. Diese untersuchen sie z.B. in Bezug auf Wassergehalt oder Tragfähigkeit, um dann zu entscheiden, ob sie sich als Baustandorte eignen. Darüber hinaus lernen die angehenden Baustoffprüfer, wie man verschiedene Bohrungen sowie andere Versuche und Messungen vorbereitet, durchführt und protokolliert.

Im Schwerpunkt Mörtel- und Betontechnik geht es in erster Linie um die Beurteilung und Herstellungsverfahren verschiedener Mörtel, Estriche und Betone sowie Kalk, Gips und Bindemittel. Die Auszubildenden lernen die verschiedenen Zusammensetzungen kennen und sind am Ende ihrer Ausbildung in der Lage, diese zu analysieren und eigene Rezepturen zu erstellen. Außerdem lernen sie den Umgang mit Maschinen zur Beton- und Mörtelaufbereitung.

Im Schwerpunkt Asphalttechnik lernen die Auszubildenden die Eigenschaften und Eignungen von Asphalten kennen. Darüber hinaus erlernen sie unterschiedliche Versuchstechniken, um die Eigenschaften eines Asphaltes selbständig ermitteln zu können. Sie ermitteln verschiedene Eigenschaften wie Konsistenz und Formbarkeit von Asphalt und analysieren, ob er den geforderten Nutzungsbedingungen Stand hält.

Dauer

Die Ausbildung findet in Vollzeit statt und dauert 3 Jahre. Bei entsprechender Vorqualifikation ist eine Verkürzung auf 2,5 Jahre möglich.

Abschluss

Die Ausbildung zum Baustoffprüfer endet nach drei Jahren mit einer Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer. Die Prüfung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil.

Ausblick nach der Ausbildung

Nach erfolgreicher Ausbildung haben Baustoffprüfer vielfältige Chancen. Berufliche Einsatzfelder finden sich beispielsweise in der Bauwirtschaft, in Laboren von Forschungseinrichtungen, Zementwerken oder Ingenieurbüros. Oft werden ausgelernte Baustoffprüfer bei entsprechender Leistung vom Ausbildungsbetrieb übernommen.
Eine andere Möglichkeit ist der Schritt in die Selbständigkeit.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Baustoffprüfer haben unterschiedliche Möglichkeiten der Weiterbildung. Für den beruflichen Aufstieg sind, meist nach mehrjähriger Berufserfahrung, unter anderem folgende Weiterbildungen denkbar:

  • Industriemeister Fachrichtung Betonindustrie
  • Techniker Fachrichtung Bautechnik, Werkstofftechnik oder Umwelttechnik
  • Ausbildereignungsprüfung
  • Studium im Bereich Werkstofftechnik, Bauingenieurwesen oder Geotechnologie

Um das Wissen stets auf einem aktuellen Stand zu halten, empfiehlt sich der regelmäßige Besuch fachspezifischer Fort- und Weiterbildungen. Je nach Schwerpunkt können diese im Bereich Physik oder Chemie, in der Werkstofftechnik oder der Geotechnik liegen.

Weiterführende Links

Einblick in den Arbeitsalltag von Baustoffprüfern (Video)

Selbständig machen als Baustoffprüfer

Ausbildungsverordnung für Baustoffprüfer