Pilot

Free-Photos @ Pixabay

Allgemein gesagt gibt es keine offizielle Berufsausbildung zum Piloten, sondern jeweils die Ausbildungen zum Verkehrsflugzeugführer und Berufsflugzeugführer. Darunter verstehen sich verschiedene Lizenzen, die zu unterschiedlichen Einsätzen befähigen.

Der Verkehrsflugzeugführer fliegt mit größeren Passagier- und Frachtflugzeugen und kann als Kapitän oder Copilot eingesetzt werden. Der Berufsflugzeugführer hingegen ist in Flugmaschinen mit einem Zwei-Mann-Cockpit lediglich als Copilot tätig.

Aufgaben des Piloten

Der Beruf des Piloten ist heiß begehrt und vermittelt in der Vorstellung das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Dennoch besitzt der Pilot einige anspruchsvolle Aufgaben. Anhand von Flugkarten und in Absprache mit Flugdienstberatern legen sie beispielsweise Flugrouten fest und berechnen im gleichen Zug die Flugdauer, sowie den Kraftstoffverbrauch. Zudem ist es wichtig, sich vor der Reise über die Wetterlage zu informieren, um mögliche Unwetter zu umfliegen und die Sicherheit aller Gäste an Bord zu gewährleisten. Piloten gehen demnach alle Checklisten vor Start durch, erstellen Flugberichte und kommunizieren mit Fluglotsen. Nicht zuletzt sind sie verantwortlich dafür, das Flugzeug zu steuern und alle Instrumente, Geräte, und Navigationssysteme im Blick zu behalten. Außerdem sollen während des Flugs nationale Regelungen, wie zum Beispiel die Flughöhe, eingehalten werden und als Copilot der Kapitän während eines Nickerchens vertreten werden.

Der Einstellungstest

Um die Ausbildung als Pilot antreten zu können, erfordert es das erfolgreiche Bestehen eines Einstellungstests. Der erste Teil des Tests zielt vor allem auf Fachwissen aus den Bereichen Englisch, Deutsch, Konzentration, Allgemeinwissen, Logik, Mathematik, Physik, Geographie und Politik ab. Der zweite Teil stellt ein erneutes Auswahlverfahren und Teamaufgaben dar. Als Vorbereitung bieten sich die Pakete der Plakos Akademie an, die alle wichtigen Bereiche abdecken und essentiell für die erfolgreiche Absolvierung sind.

Ablauf in der Ausbildung

Die Ausbildung selbst läuft schulisch ab und dauert in der Regel zwei Jahre. Das erste Jahr fokussiert sich hierbei auf die Theorie und vermittelt Wissen in den Bereichen Luftrecht, Funknavigation, Luftfahrzeugkunde und Meteorologie.
Das zweite Jahr befasst sich anschließend mit der Praxis und ist in mehrere Flugphasen unterteilt. In der ersten Phase lernen die Auszubildenden die Basic Skills, die für einen Sichtflug von Bedeutung sind. Inhalte sind unter anderen die Steuerung eines Flugzeuges, Steig- und Sinkflüge, Kurvenflüge, Start und Landung und andere Manöver.
Die zweite Phase beinhaltet professionelle Skills. Beim Instrumentenflug trainieren die angehenden Piloten mit Simulatoren, um mit zweimotorigen Flugzeugen anschließend das sichere Steuern nach Navigationssystemen und Flugüberwachungsgeräten zu beherrschen.

Der Ausbildungsabschluss

Nach dem Abschluss der Flugphasen folgt das Multi-Crew-Coordination-Training (MCC-Ausbildung). Hierbei erlernen die Auszubildenden interpersonelle Kompetenzen. Inhalte wie Kommunikation, Führung, Entscheidungsfindung sowie Teamwork zwischen Kapitän und Copilot sind hier an der Tagesordnung.

Nach der Ausbildung gibt es viele Möglichkeiten, den Karriereweg weiter zu gestalten. Zu den möglichen Einsatzorten gehören Fluggesellschaften im Linienflugverkehr, Charterfluggesellschaften, Krankentransport, die Bundeswehr oder Flugschulen.

Als Pilot sollte man nicht nur gut im Team arbeiten können, sondern auch eine hohe Konzentrationsfähigkeit mitbringen und sich einer großen Verantwortung bewusst sein. Auch die Arbeitszeiten sind teilweise sehr unregelmäßig und variieren stark. Des Weiteren kann es vorkommen, dass man bei Langstreckenflügen auch für mehrere Tage unterwegs ist. Nichtsdestotrotz ist der Beruf eines Piloten von enormer Bedeutung und weist langfristige Perspektive auf.