Druckerin

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Im Grunde genommen handelt es sich bei dem Beruf des Druckers oder der Druckerin, um einen ehemaligen Ausbildungsberuf. Bereits zum 01. August 2011 wurde dieses Berufsbild durch den Beruf Medientechnologe/-technologin Druck ersetzt. Innerhalb einer 3-jährigen dualen Ausbildung, welche sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb stattfindet, erfolgt eine Spezialisierung in vier Fachrichtungen. Hierzu gehören die Fachrichtungen Digitaldruck, Flachdruck, Hochdruck und Tiefdruck.

Aufgaben und Tätigkeiten eines Druckers

Wer sich für diesen Berufszweig entscheidet, erlernt eine handwerklich praktische Tätigkeit. In der Regel werden Druckerzeugnisse der unterschiedlichsten Arten und Ausführungen von einem Drucker gefertigt. Dies können unter anderem Broschüren, Prospekte, Bücher, Plakate, Zeitungen, Zeitschriften oder Verpackungen sein. Aber auch besondere Mitteilungen, welche anschließend an Privathaushalte, Unternehmen oder Verbände verteilt werden, gehören zu den Druckerzeugnissen.

Der Drucker übernimmt in diesem Bereich alle anfallenden Arbeiten, und zwar von der Vorbereitung bis zum eigentlichen Druck. Zusätzlich gehört zu seinem Aufgabenbereich die Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse, so zum Beispiel das Schneiden, Falzen oder Binden. Auch das Verpacken der Drucksachen und der anschließende Versand, können zu den Aufgaben eines Druckers gehören, denn in diesem Punkt spielt der jeweilige Kundenwunsch eine entscheidende Rolle.

Arbeitsfelder und Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Zumeist sind Drucker und Druckerinnen in Druckereien vorzufinden, wobei auch in anderen Unternehmen der Druckbranche dieses Berufsbild vorzufinden ist. Zu diesen Betrieben gehören beispielsweise Reproanstalten oder Satzstudios. Dies bedeutet, dass die Tätigkeit des Druckers auch das Kopieren, Plotten und Scannen umfassen kann. Aber auch in den Bereichen der Druckweiterverarbeitung sind Menschen dieses Berufszweiges vorzufinden, zum Beispiel in Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchverlagen oder sogar in Werbeagenturen.

Prinzipiell ist dieser Ausbildungsberuf sehr vielseitig und erlaubt ein hohes Maß an Flexibilität, denn Drucker und Druckerinnen müssen nicht zwangsläufig in einem Angestelltenverhältnis tätig werden, sondern können auch in Selbständigkeit arbeiten. Da in den vergangenen Jahren immer mehr auf Digitalisierung und Computertechnik gesetzt wird, sollte sich der perfekt ausgebildete Drucker auch stets mit neuen Techniken und Medien befassen, da ihm anschließend alle Türen auf dem Arbeitsmarkt offen stehen.

Möglichkeiten der Weiterbildung

Nach der eigentlichen Ausbildung zum Drucker, sollte möglichst eine entsprechende Berufspraxis erworben werden, um gelernte Inhalte der Ausbildung auch praktisch perfekt umsetzen zu können. Prinzipiell stehen dem Drucker aber zahlreiche betriebliche Aufstiegsmöglichkeiten zur Verfügung. So kann er beispielsweise in großen Unternehmen in den Bereichen der Arbeitsvorbereitung tätig werden oder auch als Vorarbeiter.

Die eigentlichen Kenntnisse, welche für führende Positionen oder spezielle Aufgabenbereiche erforderlich sind, können im Rahmen von unterschiedlichen Weiterbildungsmaßnahmen erworben werden. In diesem Bereich gibt es umfangreiche Seminare, bei welchen unter anderem die neuesten Drucktechniken und Verfahren vermittelt werden. Des Weiteren stehen dem Drucker Fortbildungsmaßnahmen zur Verfügung, in welchen er Führungsverantwortung erlernt und auf alle anfallenden Aufgaben einer Führungsposition vorbereitet wird. Auf diese Weise kann er sich unter anderem als Industrie- oder Druckermeister etablieren.

Ähnliche Berufszweige

Neben dem eigentlichen Drucker oder dem/der Medientechnologe/-technologin Druck, gibt es noch verwandte Berufszweige. So können sich interessierte Arbeitnehmer zum Beispiel für den Beruf als Mediengestalter für Digital- und Printmedien, Buchbinder oder Stein- und Siebdrucker entscheiden.

Fähigkeiten und Voraussetzungen für den Beruf des Druckers
Grundsätzlich benötigt der interessierte Auszubildende keine bestimmte schulische Vorbildung, wobei jeder Bewerber nach Möglichkeit über ein gewisses handwerkliches Geschick verfügen sollte. Auch der praktische Umgang mit Maschinen sollte ihm leicht von der Hand gehen. Zudem sollten alle Interessierten lern- und wissbegierig sein und wissen, dass viele Drucker in Schichten arbeiten. Dies ist vorrangig in Unternehmen der Fall, welche Tageszeitungen drucken, da die entsprechenden Neuigkeiten brandaktuell sind und häufig kurzfristig bearbeitet werden.

Die eigentliche Ausbildung zum Drucker / Druckerin
Die gesamte Zeit der Ausbildung zum Drucker oder Druckerin dauert drei Jahre und findet in einem so genannten dualen System statt. Dies bedeutet, dass der Auszubildende sowohl in einem Ausbildungsbetrieb arbeitet als auch eine Berufsschule besucht. Grundsätzlich ist es gemäß den gesetzlichen Vorgaben möglich, dass die Ausbildungszeit verlängert oder verkürzt wird.

Die meisten Drucker und Druckerinnen sind in Unternehmen der Medienindustrie tätig und interessierte Auszubildende können sich für eine von vier Fachrichtungen während ihrer Ausbildung entscheiden. Hierzu gehören der Flachdruck, der Hochdruck, der Tiefdruck und der Digitaldruck. Je nach gewünschter Fachrichtung muss dann auch die Wahl auf das passende Unternehmen fallen, bei welchem sich der Auszubildende bewirbt.

Unterricht in der Berufsschule

In diesem Punkt gibt es zwei unterschiedliche Vorgehensweisen, welche von der jeweiligen Berufsschule abhängig sind. Zumeist wird der Unterricht als so genannter Blockunterricht organisiert, was bedeutet, dass der Auszubildende in vier zusammenhängenden Schulzeiten pro Ausbildungsjahr, die Berufsschule besucht. In der Regel handelt es sich um Schulblöcke zu je drei oder vier Wochen. Während des restlichen Ausbildungsjahres, besucht der Auszubildende dann den jeweiligen Ausbildungsbetrieb.

Es gibt jedoch auch Berufsschulen, welche ihren Unterricht an zwei festgelegten Wochentagen erfolgen lassen. Dies bedeutet, dass der Auszubildende an zwei Wochentagen die Berufsschule besucht und die übrigen Wochentage im Ausbildungsbetrieb verbringt. Dieser wöchentliche Rhythmus zieht sich anschließend durch das gesamte Ausbildungsjahr.

Unterrichtsfächer während der Berufsschule
In allen drei Lehrjahren wird ein allgemeiner Bereich unterrichtet, welcher sich aus den Fächern Deutsch, Sozialkunde, Religion oder Ethik und Wirtschaftskunde zusammensetzt.

Zusätzlich findet im ersten Lehrjahr eine Ausbildung im fachtheoretischen Bereich statt. Hierzu gehören die Medienproduktion, das Datenhandling, das Gestalten, der Druckprozess, die Druckproduktion, die Druckverarbeitung und der Umgang mit diversen Geschäftsprozessen. Nach dem ersten Lehrjahr hat der Auszubildende eine berufsfeldbreite Grundbildung genossen.

Im zweiten und dritten Lehrjahr werden die Geschäftsprozesse intensiviert und zusätzlich erlernt der Auszubildende die Druckvorstufe, die Qualitätssicherung, das Qualitätsmanagement und festigt und erweitert seine Grundkenntnisse in den Bereichen Druckprozess, Druckproduktion und Druckverarbeitung.

In der Regel ist es an den meisten Berufsschulen auch üblich, dass die Auszubildenden an einer berufsbezogenen Projektarbeit teilnehmen, so dass erworbenes Fachwissen auch praktisch umgesetzt werden kann.

Abschluss der Berufsausbildung

Nach drei Jahren Ausbildungszeit bekommt jeder Auszubildende ein Abschlusszeugnis, und zwar nach einer erfolgreich bestandenen Abschlussprüfung, welche sowohl im theoretischen als auch im praktischen Teil erfolgt. Bereits vor der Beendigung des zweiten Lehrjahres muss sich der Auszubildende einer so genannten Zwischenprüfung unterziehen. Beide Prüfungen erfolgen durch die Kammern HK bzw. IHK.

Ziele der Ausbildung

Nach erfolgreicher Ausbildung ist der Drucker in der Lage, dass er Druckmaschinen einrichtet und anschließend ein- und mehrfarbige Druckerzeugnisse fertigt. Zudem muss er entsprechend der Qualitätsstandards und Druckvorlagen, den gesamten Druckprozess kontrollieren und optimieren. Außerdem kann er mit unterschiedlichen Drucktechniken und Druckverfahren umgehen und übernimmt die Verantwortung für den reibungslosen, pünktlichen und sicheren Ablauf aller Druckprozesse.