Gesundheitsmanager

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Das Gesundheitswesen in Deutschland wird regelmäßig angepasst. Während es in einigen Regionen zur Schließung oder Zusammenlegung von Krankenhäusern und Pflegeheimen kommt, werden sie in anderen Gegenden erweitert und ausgebaut. Die Struktur von Pflege- und Betreuungseinrichtungen wird nachhaltig durch den Grundsatz „ambulant vor stationär“ verändert.

All diese Veränderungsprozesse werden von Gesundheitsmanagern geplant, gesteuert und umgesetzt. Gesundheitsmanager haben dabei ein umfangsreiches Aufgabenspektrum.

Aufgabenfelder des Gesundheitsmanagers

Gesundheitsmanager erfüllen in ihrem Beruf eine Art Doppelfunktion: Sie tragen dazu bei, dass die Versorgung der Patienten auf bestmöglichem Niveau erfolgt und müssen gleichzeitig dafür Sorge tragen, dass die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal optimal gestaltet sind. Zudem dürfen Gesundheitsmanager dabei nicht die betriebswirtschaftlichen Faktoren und die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Einrichtung aus dem Auge verlieren. Der Fokus der Arbeit als Gesundheitsmanager liegt in der Regel im betriebswirtschaftlichen Bereich, weshalb der Beruf auch meist mit der alternativen Bezeichnung „Gesundheitsökonom“ bekannt ist.

Gesundheitsmanager können ihren beruflichen Weg auf zweierlei Weise gehen: anbieterorientiert oder gemeindebezogen.

Folgende Tätigkeitsbereiche werden in Abhängigkeit vom Arbeitgeber durch einen Gesundheitsmanager abgedeckt:

  • Personalführung
  • Finanzverwaltung, Controlling
  • Einkauf
  • Bedarfsplanung und Sicherstellung der Versorgung durch Ärzte und Krankenhäuser
  • Entwicklung und Betreuung von Maßnahmen zur Suchtprävention
  • Vermittlung zwischen Ärzten, Patienten, Krankenhäusern und Herstellern von Medikamenten
  • Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten für Mitarbeiter
  • Ausbau von innerbetrieblichen Sport- und Freizeitangeboten

Gesundheitsmanager kommen dabei in verschiedenen Branchen zum Einsatz:

  • Kliniken, Gesundheitszentren
  • Alten- und Pflegeheime
  • Krankenkassen
  • Gesundheitsämter
  • Kassenärztliche Vereinigungen, Ärztekammern
  • Hochschulen
  • Verbraucherorganisationen
  • Ausbildung zum Gesundheitsmanager

Für den Beruf des Gesundheitsmanagers ist ein gesundheitswissenschaftliches Fachstudium (z. B. Medizin, Pharmazie, Biologie) sowie ein betriebswirtschaftliches Bachelor-/Master-Studium in Gesundheitsmanagement sinnvoll. In Deutschland sind derartige Studiengänge eher selten, weshalb ein spezielles Studium in Gesundheitsmanagement eine Alternative. Die Ausbildung erfolgt an Fachhochschulen, Universitäten oder auch im dualen System an dualen Hochschulen. Die Regelstudienzeit liegt für den Bachelor-Abschluss bei sechs Semestern.

Für examinierte Pflegekräfte oder auch andere Gesundheitsberufe ist der Quereinstieg recht einfach möglich. Wurde die Berufsaufbildung erfolgreich abgeschlossen und können mehrere Jahre Berufserfahrung im Gesundheitswesen nachgewiesen werden, ist eine Weiterbildung zum Gesundheitsmanager über IHK-Seminare möglich.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für das Studium zum Gesundheitsmanager ist das Abitur oder die Fachhochschulreife. Auch bei mehrjähriger Berufserfahrung im Gesundheitsbereich besteht die Möglichkeit, ein Studium zu beginnen. Die Alternative für „Quereinsteiger“ mit einer entsprechenden Berufsausbildung und Berufserfahrung im Gesundheitssektor ist die Weiterbildung bei der IHK.

An Hochschulen kann aufgrund der großen Nachfrage nach entsprechenden Studiengängen mittlerweile ein Numerus clausus auf das Studium Gesundheitsmanagement erhoben werden. Die Mindestnote des Abschlusszeugnisses ist dabei von Hochschule zu Hochschule und Semester zu Semester sehr unterschiedlich. Unter Umständen kann es auch vorkommen, dass eine Hochschule einen entsprechenden Eignungstest oder aber eine gewisse berufliche Erfahrung verlangt.